Der größte Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft besteht in der Pflege

Bundeswirtschaftsminister und bpa fordern qualifizierte Zuwanderung und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, hat am 04.10.2010 in Berlin anlässlich des zweiten Gesundheitswirtschaftskongresses des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie "Innovation und Wachstum – die deutsche Gesundheitswirtschaft auf dem Weg zur Leitbranche" in einer Grundsatzrede die herausgehobene Rolle der deutschen Gesundheitswirtschaft betont. Dabei ging der Minister auch auf den sich künftig noch verstärkenden Fachkräftemangel in der Pflege ein. „Es besteht Handlungsbedarf“, so Brüderle. „Stichworte sind Integration durch Ausbildung, stärkere Einbindung von Frauen und von Älteren ins Erwerbsleben sowie lebenslange Wei-terbildung. Die Lösung für unser Fachkräfteproblem lautet bessere Bildung – und auch kluge Zuwanderung.“ „Wir sind sehr froh, dass sich der Bundeswirtschaftsminister des Themas Fachkräftemangel in der Pflege angenommen hat“, kommentiert Bernd Meurer, der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) die Worte des Ministers. Beim Workshop zum Fachkräftebedarf in der Gesundheitswirtschaft waren sich die Teilnehmer einig, dass der größte Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft im Bereich der Pflege liegt. „Das ist der Grund, weshalb wir uns für eine qualifizierte Zuwanderung aussprechen. Wir brauchen Spielregeln für die Zuwanderung. Diese muss von der Qualifikation abhängig gemacht werden“, sagt bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel. „In der Altenpflege in Deutschland werden jedes Jahr 44.000 Menschen ausgebildet. Das ist viel zu wenig“, so der bpa-Geschäftsführer. „Wir werden in den kommenden zehn Jahren 300.000 weitere Mitarbeiter in der Pflege benötigen, um die Pflege sicherzustellen.“ Mit Blick auf den bereits bestehenden und sich noch verschärfenden Fachkräftemangel in der Pflege setzt sich der bpa seit langem dafür ein, dass Umschüler, die sich für den Zukunftsberuf in der Altenpflege ausbilden lassen, anständig abgesichert werden und die Umschulungskosten vollständig übernommen werden. Der Altenpflegeberuf sei bestens geeignet für Wiedereinsteiger. Er biete Frauen wie Männern, die nach dem aktiven Familienleben wieder in den Beruf einsteigen wollten, ideale Voraussetzungen. Meurer verweist darauf, dass sich auch viele Menschen für eine Umschulung in der Altenpflege entschieden, die aus Berufen kommen, für die es in Deutschland keine Chance mehr gibt. „Die Umschüler können im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung einen Beruf erlernen, von dem wir heute schon sagen können, der wird morgen mehr denn je gebraucht werden. Wir haben einen hohen Bedarf und der Beruf ist absolut zukunftssicher.“

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) vom 05.10.2010
http://www.bpa.de