Call for Papers: Mehr Männer in die Soziale Arbeit!? Kontroversen, Konflikte, Konkurrenzen

gFFZ-Arbeitskonferenz für Hochschulen in Kooperation mit dem Arbeitskreis "Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit" des Fachbereichtages Soziale Arbeit (FBTS); Freitag, den 24.6.2011 an der Fachhochschule Frankfurt am Main

Soziale Arbeit war und ist ein Beruf, in dem deutlich mehr Frauen als Männer tätig sind. Dieser Umstand wird seit einiger Zeit verstärkt als Problem diskutiert. Vor allem die Diagnose der „männlichen Modernisierungsverlierer“ hat die Forderung nach mehr Männern im Erziehungs- und Bildungswesen zu einer gewissen Selbstverständlichkeit gemacht. Kampagnen zur Förderung von Jungen in sozialen Berufen erhalten von höchster politischer Ebene Unterstützung. Parallel dazu geraten männliche Pädagogen angesichts der aktuellen Missbrauchsskandale unter besonderen Verdacht. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes entfällt zudem ein wichtiger Rekrutierungsort für männliche Studierende der Sozialen Arbeit. Wir gehen davon aus, dass viele Hochschulen der Sozialen Arbeit – auch vor dem Hintergrund der Bonusmittel für erfolgreiche Förderungen von geschlechtsspezifischen Minderheiten in Studiengängen – mit Fragen des männlichen Nachwuchses im Studium der Sozialen Arbeit beschäftigt sind. Vor diesem Hintergrund richtet das Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gFFZ) in Kooperation mit dem bundesweiten Arbeitskreis „Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit“ des Fachbereichtages Soziale Arbeit (FBTS) eine Arbeitskonferenz für Lehrende sozialpädagogischer/sozialarbeiterischer Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten aus.
Die Veranstaltung will Kolleginnen und Kollegen sozialarbeitswissenschaftlicher Studiengänge zusammen führen um gemeinsam die aktuelle Konjunktur der Männerförderung in der Sozialen Arbeit kritisch zu reflektieren, Tabus, Widersprüche und Konfliktmomente zu erkennen und berufs- und fachpolitische Positionen zu entwickeln. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 24.06.2011 an der Fachhochschule Frankfurt am Main statt.
Sie ist als Arbeitskonferenz konzipiert, d.h. sie soll ein Ort sein, an dem die Teilnehmenden gemeinsam vor dem Hintergrund von Impulsbeiträgen Positionen und Entwicklungsaufgaben für Lehre und Forschung erarbeiten, evtl. auch Schritte eines weiterführenden kollegialen, berufs- und fachpolitischen Diskurses bestimmen. Hierzu werden mit diesem Call for Papers Impulsbeiträge gesucht. Sie sollten sich in dem folgenden Themenspektrum bewegen, können aber auch darüber hinausgehende Fragestellungen entwickeln.
  • Wie haben sich die geschlechtsspezifischen Zahlen des Personals und der Studierenden in der Sozialen Arbeit entwickelt?
  • Welche „Geschlechterreviere“ und geschlechtsspezifischen Arbeitsteilungen existieren in der Sozialen Arbeit?
  • Wie geht es Männern als Minderheit in Studium und Beruf der Sozialen Arbeit? Wie geht es Frauen als Mehrheit mit den wenigen Männern?
  • Warum ist Soziale Arbeit für Männer seltener eine attraktive Berufsperspektive als für Frauen?
  • Warum haben die Programme zur Erhöhung des Anteils männlicher Professioneller derzeit Konjunktur? Welche Interessensgruppen und Interessenslagen stehen dahinter?
  • Warum ist eine Erhöhung des Anteils männlicher Professioneller in der Sozialen Arbeit anzustreben?
  • Wieso ist die männliche Unterrepräsentanz bislang kein Thema für den Mainstream der Profession und Disziplin gewesen?
  • Welche Problem- und Konfliktfelder verbergen sich in dem Ruf nach mehr Männern in  der Sozialen Arbeit? Welche neuen Geschlechterkonkurrenzen entstehen in Beruf und Studium?
Die Beiträge können empirischer, theoretischer und programmatischer Art sein. Sie dürfen einen zeitlichen Umfang von 20 min nicht überschreiten, um den Charakter einer Arbeitskonferenz zu erhalten. Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge bis zum 31.01.2011 beim gFFZ ein (Adresse siehe unten).
Ihre Vorschläge sollten auf höchstens einer Manuskriptseite folgende Angaben machen:
  • Name/Institution/Kontaktadresse/evtl. Homepage
  • Titel des Beitrags
  • Fragestellung
  • Methodisches Vorgehen
  • Befunde, Thesen zur Fragestellung
  • Falls vorhanden: eigene Publikationen zum Beitrag
gFFZ – Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen
Fachhochschule Frankfurt
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt

Quelle: www.gffz.de