AWO Stiftung "Aktiv für Hamburg" startet „Aktion Augen auf!" für ein Altern in Würde

09.11.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

Mehr Aufmerksamkeit für ein Altern in Würde in den Pilotstadtteilen Barmbek-Nord und Eimsbüttel / Herausführen von alten Menschen aus Einsamkeit, Verwahrlosung und Entwürdigung / Aufbau von quartiersnahen Netzwerken mit Fachleuten und Bürgern / Kampagne zur Mobilisierung der Bevölkerung / Schirmherr Wilhelm Wieben / Henning Voscherau, Julia Westlake und viele andere unterstützen die Aktion

Hamburg – Die AWO Stiftung hat am 03.11.2010 vor mehr als 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und der Sozialwirtschaft den Startschuss für eine einzigartige Initiative gegeben: Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen „Tagesschau“-Sprechers Wilhelm Wieben baut die „Aktion Augen auf! Mehr Aufmerksamkeit für ein Altern in Würde“ institutionenunabhängig und fachübergreifend stadtteilnahe Netzwerke aus Bürgern und Fachleuten gegen Einsamkeit, Verwahrlosung und Entwürdigung von alten Menschen in Hamburg auf. Die Aktion richtet sich an all diejenigen, die aus Scham oder Unkenntnis nicht nach Hilfe fragen oder nicht mehr aus dem Haus kommen. Nach einer Pilotphase in den Stadtteilen Barmbek-Nord und Eimsbüttel soll die Aktion möglichst langfristig auf alle Stadtteile Hamburgs ausgeweitet werden. Die Stadtteilkoordinatorinnen Sabine Zawada (Barmbek-Nord) und Sabine Scharp-Hilcken (Eimsbüttel) nehmen über eine kostenlose Telefon-Hotline Hinweise aus der Bevölkerung und von Fachleuten auf, stellen behutsam einen Kontakt zu Hilfsbedürftigen her und organisieren eine kostenlose individuelle Unterstützung in der Wohnung des alten Menschen. Die „Aktion Augen auf!“ wird dabei vorhandene Angebote in den Stadtteilen miteinander vernetzen, außerdem zusätzliche ehrenamtliche Betreuung wie Besuchsdienste organisieren oder konkrete Alltagsunterstützung vermitteln. Anlass der Aktion ist eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin am UKE unter Leitung von Prof. Dr. med. Klaus Püschel, die im Juli 2009 aufgezeigt hat: Viel mehr Hamburgerinnen und Hamburger als angenommen leben am Ende ihres Lebens in einem prekären Zustand – zum Beispiel in Einsamkeit, mit dramatischer Unterernährung oder Durchliegestellen. „Zunehmende Altersarmut, Isolation und Verwahrlosung unter Hochaltrigen werden auch in Hamburg zu selten wahrgenommen, da sich viele Menschen in prekären Verhältnissen für ihre Situation schämen und dann nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen“, sagte Claus Gotha, Vorstandsvorsitzender der AWO Stiftung beim Aktionsstart. „Wir wollen dem entgegenwirken und möglichst vielen, die unwürdig altern, zu einem gesünderen und qualitativ besseren Leben verhelfen.“ Die „Aktion Augen auf!“ wird von einem wissenschaftlichen Beirat aus sieben Hamburger Wissenschaftlern und Ärzten fachlich begleitet. Zudem leitet Prof. Mary Schmoecker an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eine begleitende Studie zur Evaluation der Arbeit. Bereits vor Aktionsstart haben zahlreiche Institutionen mit der Stiftung Kooperationen vereinbart bzw. Einzelpersonen ihre Unterstützung zugesagt – dazu zählen beispielsweise die beiden Bezirksämter der Pilotstadtteile mit ihren Pflegestützpunkten und Seniorenberatungen, der Deutsche Hausärzteverband, die Kirchengemeinden Nord-Barmbek und St. Gabriel, die SAGA GWG oder Einzelpersonen wie Henning Voscherau und NDR-Moderatorin Julia Westlake. Schirmherr Wilhelm Wieben steht mit großer Überzeugung hinter der Aktion: „Es kann nicht sein, dass in einer so reichen und kultivierten Stadt Menschen vereinsamen oder gar verwahrlosen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit dieser Aktion einen wichtigen Schritt für ein würdiges Altern in Hamburg vorankommen.“ Darüber hinaus geben sieben Bürgerinnen und Bürger aus Eimsbüttel und Barmbek-Nord der Kommunikationskampagne ihr Gesicht, mit der die Stiftung die Bevölkerung – zunächst nur in den beiden Pilotstadtteilen – dazu aufruft, in der nächsten Umgebung die Augen aufzumachen. Für sehr alte Seniorinnen und Senioren, die offenbar nicht mehr ohne Hilfe zurechtkommen. Auf der Aktionswebsite www.aktionaugenauf.de motiviert die Stiftung Bürger und Institutionen auch dazu, mit bestellbaren Postern, Flyern, Postkarten und Aufklebern selbst im eigenen Umfeld für die Initiative zu werben. Die „Aktion Augen auf!“ wird für die Pilotphase mit Mitteln der Stiftung sowie von anderen Stiftungen und Sponsoren finanziert: Die GlücksSpirale ist Hauptgeldgeber, die SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft sowie das Telekommunikationsunternehmen Telefónica O2 haben einen größeren Geldbetrag für die Aktion gespendet. strg.dk, die Kreativagentur für Social Media und digitale Kommunikation mit Sitz in Ottensen, hat die Kommunikationskampagne entwickelt und zu großen Teilen „pro bono“ realisiert. Die „Stiftung Hamburger Wohnen“ der Baugenossenschaft „Hamburger Wohnen“ unterstützt die Initiative ebenfalls mit einer Geldspende für Ausflüge. Zur nachhaltigen Finanzierung und Ausweitung der Aktion will die Stiftung weitere Spenden einwerben und sich zudem für Mittel der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz im Bereich  Nachbarschaftshilfe bewerben. Kontakt „Aktion Augen auf!“:
Kostenlose Telefon-Hotline: 0800 – 28 43 628, www.aktionaugenauf.de Spendenkonto: AWO-Stiftung „Aktiv für Hamburg“, Konto-Nr. 1280 150 465, Haspa (BLZ 200 505 50), Verwendungszweck: Aktion Augen auf! Die AWO Stiftung wurde im Jahr 2006 vom Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hamburg e.V. gegründet. Die Schwerpunkte der Stiftung liegen in der Förderung von Sozial- und Bildungsprojekten für Senioren, Kinder und Jugendliche. Die AWO gehört seit 90 Jahren zu den großen Wohlfahrtsverbänden Deutschlands. In Hamburg ist sie mit über 100 Einrichtungen und 760 Mitarbeitern als Anbieter vieler sozialer Dienstleistungen tätig: in den Bereichen Kinder und Jugend, Erholung und Gesundheit, berufliche Qualifizierung und Coaching von Migranten, in der Seniorenhilfe und in Aktivtreffs, Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen, in der Eingliederungshilfe sowie in Beschäftigungs-Services. Die Arbeit finanziert sich aus  Dienstleistungsentgelten, Beiträgen der rund 3.500 Mitgliedern und Spenden.


Quelle: Pressemitteilung der AWO-Stiftung „Aktiv für Hamburg“ vom 03.11.2010

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