Arzthonorare steigen erneut – jetzt muss endlich auch die Pflege an die Reihe kommen

13.10.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

bpa fordert leistungsgerechte Finanzierung von Pflegeeinrichtungen

Deutschlands niedergelassene Ärzte bekommen im kommenden Jahr deutlich mehr Geld. Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat jetzt beschlossen, dass die Arzthonorare auch im Jahr 2011 wieder deutlich steigen werden. Insgesamt können die Ärzte im kommenden Jahr mit über einer Milliarde Euro zusätzlichem Honorar rechnen. „Die Arzthonorare steigen erneut – jetzt muss endlich auch die Pflege an die Reihe kommen“, sagt Bernd Meurer. Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) fordert die Verantwortlichen in der Politik auf, sich für eine leistungsgerechte Finanzierung von Pflegeeinrichtungen einzusetzen. „Die Pflegeeinrichtungen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden seit Jahren wie die Ärzte unter der Kostendeckelung und dem fehlenden Ausgleich der Kostensteigerungen. Inzwischen haben wir einen eklatanten Fachkräftemangel zu verzeichnen, der sich auch auf die Lohnkosten auswirkt“, so Meurer. Ähnlich wie bei den Arzthonoraren, werden auch die Vergütungen der Pflegeeinrichtungen in der gesetzlichen Krankenversicherung an die Grundlohnsummenentwicklung gekoppelt. Das bedeutet, dass die Vergütungen per Gesetz nur in dem Maße steigen dürfen, wie sich die Grundlohnsumme gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Die vom Bundesgesundheitsministerium festgestellte Steigerung beträgt im Jahr 2010 plus 1,15 Prozent. „Es geht um das Wohl und die Sicherstellung der Versorgung der pflegebedürftigen Menschen. Hierzu sind mindestens die gleichen finanziellen Anstrengungen erforderlich wie bei den Ärzten“, sagt der bpa-Präsident.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 07.10.2010
http://www.bpa.de