Zu viel Bürokratie? Das Standard-Kosten-Modell untersucht bürokratische Regelungen.

05.08.2009 | Soziale Arbeit

Messung von Bürokratiekosten wird mit Hilfe einer objektiven, international anerkannten Methode kann Belastungen aufspüren.

In Ihrem Artikel stellen die beiden Autoren, Christine Kronz und Christian Zipse, das Standard-Kosten-Modell vor. Dieses versucht Belastungen zu ermitteln, in dem Bürokratiekosten mit Hilfe einer objektiven, international anerkannten Methode durchgeführt werden. Bei diesem Modell handelt es sich um einen methodischen Ansatz, mit dem ein wesentlicher Ausschnitt bestehender bürokratischer Belastungen systematisch ermittelt wird (destatis).

So fassen Christine Kronz und Christian Zipse zusammen:

„Bürokratische Regelungen sind für das Funktionieren einer arbeitsteiligen Gesellschaft unerlässlich. Allerdings belastet eine übermäßige Bürokratie Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger sowie die Verwaltung unnötig stark. Gelingt es, die Wirtschaft zu entlasten, können frei werdende Ressourcen für andere Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise für Forschung und Investitionen. Auch Bürgerinnen und Bürger können mittels einer effizienten Gesetzgebung Zeit und Geld beim Ausfüllen von Formularen und bei Behördengängen sparen. Die Ergebnisse machen die Höhe und Verteilung der Belastungen deutlich und helfen der Politik, unnötige "Zeit- und Kostenfresser" zu erkennen und nachhaltig zu reduzieren. Im Programm für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung hat sich die Bundesregierung verpflichtet, bis zum Jahre 2011 die bestehenden Bürokratiekosten um 25% abzubauen.“

Ein Ziel ist die Vermeidung neuer Bürokratie:

„Alle Ministerien sind seit Dezember 2006 verpflichtet, die Bürokratiekosten von Regelungsvorhaben mit Hilfe des Standardkosten-Modells zu ermitteln und in der Begründung ihrer Gesetzesentwürfe gesondert darzustellen. Überwacht werden diese Angaben vom Nationalen Normenkontrollrat (NKR). Dieses unabhängige Kontroll- und Beratungsgremium überprüft weiterhin sämtliche neue Gesetzesvorhaben der Bundesregierung zur Vermeidung künftiger Bürokratiebelastungen. In den vergangenen zwei Jahren wurden rund 900 Gesetzesentwürfe vom NKR geprüft. Insgesamt konnten schätzungsweise 3,3 Milliarden neuer Bürokratiekosten ür die Unternehmen eingespart werden.“ (Christine Kronz & Christian Zipse)   Den vollständigen Artikel können Sie lesen unter: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Publikationen/STATmagazin/2009/SKM2009__08,templateId=renderPrint.psml__nnn=true

Quelle: STATmagazin, das WEB-Magazin des Statistischen Bundesamtes, Autoren: Christine Kronz und Christian Zipse - Statistisches Bundesamt. Destatis, 03. August 2009; http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Publikationen/STATmagazin/STATmagazin.psml (Aufruf am 04.08.2009)