Wissen über den Krebs muss schnell in die Kliniken

10.06.2009 | Soziale Arbeit

Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache.

Wissen über den Krebs muss schnell in die Kliniken

Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache. Deshalb ist es so wichtig,

dass die neuesten Ergebnisse der Krebsforschung noch schneller in die

Patientenversorgung einfließen.

Hier setzt die neue Krebsforschungsinitiative des Bundesforschungsministeriums,

des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe an.

Ohne Forschung kein Fortschritt  das gilt ganz besonders für die Krebsmedizin.

Die Heilungschancen der Betroffenen lassen sich nur dann weiter steigern, wenn

Forschungsergebnisse schneller aus dem Labor in den klinischen Alltag überführt

werden. Dieser Forschungstransfer, auch "Translationale Forschung" genannt, soll

nun in Deutschland optimale Rahmenbedingungen erhalten. Ziel ist die bestmögliche

Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten.

In den kommenden 10 Jahren bringen der Bund, die beteiligten Länder und die

Deutsche Krebshilfe dafür 400 Millionen Euro auf. Bundesministerin Annette

Schavan: "Wir wollen Deutschlands Spitzenposition in der Krebsforschung weiter

ausbauen." Die Gesundheitsforschung sei ein "Flaggschiff der deutschen

Forschung".

Deutschlandweite Vernetzung

Das DKFZ in Heidelberg wird als Kernzentrum mit ausgewählten Universitätskliniken

an bis zu sechs Standorten in Deutschland kooperieren. Diese Zentren müssen Zugang zu Patienten, Proben und einem leistungsfähigen klinischen Umfeld haben. Eine internationale Jury soll sie bis 2010 im Rahmen eines Wettbewerbs aussuchen.

An den Standorten des "Krebsbündnisses" werden klinische Forschungseinheiten

errichtet. Mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet sollen sie aus der

Grundlagenforschung kommende, neuartige Strategien für Diagnostik, Therapie,

Früherkennung sowie der Prävention von Krebserkrankungen entwickeln und prüfen.

Die Zusammenarbeit von Forschung und behandelnder Ärzteschaft soll dazu

beitragen, dass die Krebspatienten nach dem neusten Stand der Wissenschaft

behandelt werden.

Einstieg ins Internationale Krebsgenomprojekt

Schavan gab weiter bekannt, dass Deutschland sich am "International Cancer Genome

Consortium" (ICGC) beteiligt. Damit soll ein Beitrag zur Bekämpfung von

Tumorerkrankungen mit besonders hoher Sterblichkeit geleistet werden.

Das internationale Krebsgenomprojekt ist ein biomedizinisches Großprojekt. Darin

haben sich führende internationale Krebsforscher zusammengeschlossen, um die

genetischen Veränderungen von Tumoren aller menschlichen Organsysteme

systematisch zu analysieren.

Von der Erfassung standardisierter Genomdaten der 50 wichtigsten Krebsarten im

ICGC versprechen sich die Fachleute bedeutende Aufschlüsse zum Verständnis der

Tumorbiologie. Mit diesem Wissen dürften sich Diagnostik und individualisierte

Therapieentscheidungen erheblich verbessern lassen.

Deutschlandweit sollen qualifizierte Forschergruppen in einem Konsortium

interdisziplinär in dem Krebsgenomprojekt zusammenarbeiten.

Der Start des Projekts ist für Herbst 2009 geplant. Das

Bundesforschungsministerium und die Deutsche Krebshilfe stellen über fünf Jahre

rund 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische

Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft

deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon

850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten

an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die

Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von

Krebserkrankungen.

In den fast 35 Jahren ihres Bestehens hat die Deutsche Krebshilfe unter dem Motto

"Helfen. Forschen. Informieren." dazu beigetragen, die Situation krebskranker

Menschen zu verbessern. Sie hat die Krebsforschung voran gebracht und die

Bevölkerung besser über Krebs informiert. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre

Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen.


Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand vom 09.06.2009