Tages des alkoholgeschädigten Kindes - "Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft muss selbstverständlich sein", so Sozialministerin Deyer

09.09.2009 | Soziale Arbeit

Lebenssituationen, die mit dem Konsum von Alkohol nicht vereinbar sind - informieren Sie sich über die aktuelle Kampagne "Mach Dir nix vor!"

Anlässlich des Tages des alkoholgeschädigten Kindes am 9. September ruft die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer zum bewussten Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft auf. "Ein gesunder Start ins Leben ist die wichtigste Grundlage für unsere Kinder. Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft die Gesundheit der Kinder schon im Mutterleib gefährdet ", erklärt Sozialministerin Malu Dreyer, Schirmherrin der landesweiten  Kampagne "Mach Dir nix vor!" zur Prävention des Alkoholmissbrauchs, die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) koordiniert wird. Dreyer: "Der Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft muss selbstverständlich sein." Jährlich kommen nach Angaben der Bundesregierung etwa 10.000 alkoholgeschädigte Kinder auf die Welt. Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) mit  schweren körperlichen und geistigen Schädigungen ist die häufigste Behinderung bei Neugeborenen in Deutschland, obwohl dies zu 100 Prozent vermeidbar wäre.   Die Kampagne "Mach Dir nix vor!" ( www.mach-dir-nix-vor.de ) richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch gezielt an Vertreterinnen und Vertreter aus den medizinischen Berufen. Die auf drei Jahre angelegte Kampagne zur Prävention des Alkoholmissbrauchs mit Schwerpunkt auf Lebenssituationen, die mit dem Konsum von Alkohol nicht vereinbar sind, wurde bereits im Frühjahr von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen im Frühjahr gestartet; sie wird unterstützt von der AOK Rheinland-Pfalz, TÜV Rheinland, Lotto Rheinland-Pfalz und dem Landessportbund.   "In der ärztlichen Praxis und in Gesprächen mit Hebammen wird der eigene Alkoholkonsum häufig verharmlost", berichtet der Vorsitzende der LZG, Sanitätsrat Dr. Günter Gerhardt. Eine aktuelle Studie zeige jedoch, dass bis zu 15 Prozent der Frauen in der Schwangerschaft ein- oder mehrmals im Monat Alkohol trinken. Experten melden besonders bei jungen Frauen ein geringes Wissen über die Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. "Die Kampagne soll schwangere Frauen frühzeitig informieren und sensibilisieren", so der LZG-Vorsitzende.   Walter Bockemühl, Vorsitzender der AOK Rheinland-Pfalz, betont die Bedeutung der allgemeinen Aufklärung über die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft: "Es liegt natürlich in erster Linie in der Verantwortung der schwangeren Frau, keinen Alkohol zu trinken, aber der Konsum von Alkohol ist in unserer Gesellschaft noch immer zu selbstverständlich. Deshalb sind auch Partner und alle Personen im sozialen Umfeld von schwangeren Frauen eine wichtige Unterstützung."   "Alkoholkonsum muss in bestimmten Lebenssituationen absolut tabu sein", betont Professor Jürgen Brauckmann, Vorstand von TÜV Rheinland. "Das gilt ganz besonders, wenn die eigene Entscheidung, Alkohol zu trinken Leben und Gesundheit anderer gefährdet, z. B. beim Autofahren oder am Arbeitsplatz." So wird die Kampagne neben dem ersten Schwerpunkt "Jugendliche und Alkohol" und aktuell "Alkohol in der Schwangerschaft" in Zukunft auch den bewussten Alkoholverzicht in den Lebensbereichen Arbeitsplatz und Straßenverkehr sowie bei Medikamenteneinnahme aufgreifen.   Mehr Informationen zur Kampagne "Mach dir nix vor!" gibt es bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz unter:
www.lzg-rlp.de .

Quelle: Pressemitteilung der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. vom 09.09.2009, URL: www.lzg-rlp.de