Stellungnahme des Deutschen Bundesjugendring zum 13. Kinder- und Jugendbericht

26.06.2009 | Soziale Arbeit

Der DBJR hält es für zentral, dass gesundes Aufwachsen eine Aufgabe in öffentlicher Verantwortung ist. Die Bundesregierung leitet allerdings kaum konkreten sozialpolitischen Handlungsbedarf aus dem Bericht ab.

Der 13. Kinder- und Jugendbericht zeichnet aus Sicht des DBJR ein realistisches Bild der Lebensphase und zieht weitgehend die richtigen Schlüsse. Der Bericht stellt kurz die guten Leistungen der Jugendverbände als Teil der Kinder- und Jugendhilfe dar. Die Beiträge zu gesundheitsbezogener Prävention und gesunden Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in den Verbänden sind erwähnt, weniger deutlich werden die impliziten gesundheitsförderlichen Effekte in der Arbeit der Jugendverbände wie gleichaltrige Gruppen, Erleben von Selbstwirksamkeit, das Erproben der eigenen Fähigkeiten sowie die Erweiterung der Handlungsspielräume und eigenen Freiräume dargestellt.

Der 13. Kinder- und Jugendbericht konzentriert sich erfreulicherweise nicht nur auf so genannte Problemjugendliche, offensichtliche Krankheiten oder Suchtverhalten. Er arbeitet heraus, dass es beim gesunden Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen um individuelle Förderung und die Stärkung der Ressourcen geht. Außerdem macht der Bericht eindeutig klar, dass soziale Lagen und Gesundheit einander sehr beeinflussen.

Die Stellungnahme der Bundesregierung zum 13. Kinder- und Jugendbericht irritiert den DBJR allerdings. Der DBJR hält es für zentral, dass gesundes Aufwachsen eine Aufgabe in öffentlicher Verantwortung ist. Die Bundesregierung leitet allerdings kaum konkreten sozialpolitischen Handlungsbedarf aus dem Bericht ab und betont stattdessen die individuelle Eigenverantwortung für Gesundheit. Der DBJR bedauert außerdem, dass der Fokus der Regierungs-Stellungnahme vor allem auf dem Lebensalter der frühen Kindheit liegt, die Kinder- und Jugendarbeit aber leider nicht als eigenständiger Arbeitsbereich auftaucht.

Quelle: Deutscher Bundesjugendring, Pressemitteilung vom 24.06.2009