Rundbrief Ausbildung: Alle Talente fördern

Bundesregierung will dafür sorgen, dass alle Menschen bestmöglich gefördert werden.

Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass alle Menschen bestmöglich gefördert werden. Darauf hat sie sich bereits auf dem Qualifizierungsgipfel in Dresden im Oktober 2008 mit den Ländern verständigt. Gerade angesichts des demografischen Wandels werden Fachkräfte dringend für unseren künftigen Wohlstand benötigt. Dies beginnt bei der Frühförderung der Kinder und reicht bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Ein derzeit besonders in der Diskussion stehender Schwerpunkt sind die Studierenden. Eine höhere Studierendenquote wird angestrebt, was auch durch die Studienzulassung von beruflich Qualifizierten erreicht werden soll. Aber auch in der beruflichen Bildung hat die Bundesregierung eine neuen Linie vorgegeben. Unter ganz neuen Vorzeichen wird der Ausbildungspakt fortgesetzt. Sollten in den vergangenen Jahren vor allem zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden, geht es künftig um mehr Qualität. Der demografische Wandel lässt bald flächendeckend einen Fachkräftemangel befürchten. Daher müssen Ausbildungsplatzsuchende ebenso wie Langzeitbewerberinnen und Langzeitbewerber noch zielgerechter vermittelt werden. Die neue Situation spiegelt sich auch in der vom Bundesinstitut für Berufsbildung zum Jahresende veröffentlichten Ausbildungsbilanz des Jahres 2009. Mit 566.004 neuen Lehrverträgen wurden 50.338 Ausbildungsverhältnisse weniger begonnen als im Jahr zuvor (-8,2 Prozent). In Ostdeutschland sank die Zahl der Neuabschlüsse um 13,0 Prozent, im Westen um 7,1 Prozent. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland ist somit zunehmend von zwei scheinbar widersprüchlichen Phänomenen gekennzeichnet: Auf der einen Seite finden die Unternehmen –insbesondere in Ostdeutschland – immer weniger Bewerber und Bewerberinnen. Auf der anderen Seite gibt es – vor allem im Westen Deutschlands – immer noch zu viele Jugendliche, die bei ihrer Ausbildungsplatz-suche erfolglos bleiben. Zum Stichtag 30. September 2009 registrierten die Arbeits-agenturen noch rund 93.000 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Die meisten dieser Jugendlichen, rund 82.000, stammen aus den alten Bundesländern. Die Bundesregierung ist überzeugt, dass eine gute und qualifizierte Berufsausbildung ein Kernstück jeder modernen Bildungspolitik ist und eine wichtige Form der Zukunftsvorsorge. Die Sicherung eines ausreichenden Ausbildungsplatzangebots für alle Jugendlichen hat Priorität. Die Modernisierung der Berufsbilder und die Schaffung neuer Berufe wird zusammen mit den Sozialpartnern fortgesetzt.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand, Rundbrief Ausbildung Nr. 5 vom 23.12.2009