Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei der Vorstellung des Totenbuches der Maueropfer: "Durch Aufklärung der Verharmlosung der DDR und ihres Unrechts entgegenwirken"

11.08.2009 | Soziale Arbeit

Forschungsergebnisse des Projektes "Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961 - 1989" sind heute vorgestellt worden.

In Anwesenheit von Kulturstaatsminister Bernd Neumann sind am (heutigen) Dienstag

auf einer Pressekonferenz der Stiftung Berliner Mauer in der Bernauer Straße die

Forschungsergebnisse des Projektes "Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961

1989" vorgestellt worden.

In dem Projekt der Stiftung Berliner Mauer wurde gemeinsam mit dem Zentrum für

Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) die Anzahl der Todesopfer an der Berliner

Mauer wissenschaftlich fundiert ermittelt sowie deren Namen und Biographien

aufgezeichnet.

In einer einführenden Rede betonte Staatsminister Bernd Neumann: "Erst durch die

Personalisierung jeder einzelnen Tat, der Verknüpfung der 136 Namen mit einer

Biographie, zeigt das Unrecht seine wahre Dimension und erhält insbesondere für

die junge Generation, die die Teilung und deren Folgen nicht mehr oder nur aus

Erzählungen heraus kennt, einen fassbaren Rahmen. Die Mauertoten sind Opfer der

SED-Diktatur, die ihre Bürger hinter Mauer und Stacheldraht einsperrte. Um den

antitotalitären Grundkonsens der Gesellschaft auf Dauer festigen zu können, ist

die Auseinandersetzung mit der Diktatur in der DDR elementarer Bestandteil

unserer Erinnerungskultur. Eine verstärkte Vertiefung dieses Themas an den

Schulen ist unverzichtbar, um der Verharmlosung und Relativierung eines

Unrechtsstaates entgegenzuwirken. Gerade im Hinblick auf die zunehmende

Verklärung und Bagatellisierung der politischen Verhältnisse in der DDR ist es

von hoher Bedeutung, über die tatsächlichen Verhältnisse aufzuklären und die

menschenverachtenden Auswirkungen konsequent aufzuzeigen und aufzuarbeiten. Dazu

werden die jetzt vorgelegten Forschungsergebnisse - im Vorfeld des 48.

Jahrestages des Mauerbaus und im 20. Jahr des Mauerfalls - einen wichtigen

Beitrag leisten."

Das Forschungsprojekt "Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961 1989" der

Stiftung Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung wurde vom

Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) mit 280.000 Euro gefördert.

Die Ergebnisse sind in einem biografischen Handbuch mit dem Titel "Die Todesopfer

an der Berliner Mauer 1961 - 1989" zusammengefasst, das im Ch.Links Verlag

erschienen ist.

Weitere Informationen auf:

http://www.chronik-der-mauer.de/


Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand, Pressemitteilung vom 11.08.2009, http://www.bundesregierung.de