Kongress „Beruf und Familie - Standortvorteil oder Kostenfaktor“ in Stuttgart

26.01.2009 | Soziale Arbeit

Landesregierung und Arbeitgeber setzen sich partnerschaftlich für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit ein

Ministerpräsident Günther H. Oettinger: Optimale Rahmenbedingungen sichern Zukunftsfähigkeit des Landes

„Die demografische Entwicklung wird mittelfristig zu einem erheblichen Rückgang der Erwerbsbevölkerung führen. Um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern, müssen Land und Arbeitgeber dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegentreten und dabei auch auf Kinder- und Familienfreundlichkeit als einen zentralen Standortfaktor der Zukunft bauen. Gemeinsam mit der Wirtschaft wollen wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um eine optimale Bildung von Kindern und Jugendlichen als auch insbesondere eine bessere Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben zu ermöglichen.“ Dies erklärte Ministerpräsident Günther H. Oettinger anlässlich des Kongresses „Beruf und Familie - Standortvorteil oder Kostenfaktor?“, den Oettinger am Freitag (23. Januar 2009) in Stuttgart eröffnete.

„Ebenso macht der gesellschaftliche Wandel neue Wege bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie erforderlich“, verdeutlichte Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz. „Eine familienbewusste Personalpolitik und betriebsnahe Kinderbetreuung sind hierfür Erfolgsfaktoren.“ Wirtschaftsminister Ernst Pfister sagte: „Familienfreundliche Bedingungen müssen zu einem Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Betriebe können mit guten Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit offensiv um gut qualifizierte Fachkräfte werben.“

Gemeinsam mit der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände e. V. und dem Wirtschaftsministerium lud das Ministerium für Arbeit und Soziales nach Stuttgart zum Kongress „Beruf und Familie - Standortvorteil oder Kostenfaktor?“ ein. Der Kongress wird im Rahmen der „Agenda für Vereinbarkeit, Bildung und Ausbildung“ veranstaltet, die Arbeitgeber und Land im Jahr 2005 vereinbart hatten.

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt: „Es sind gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft erforderlich, um einem strukturellen Fachkräfteengpass vor dem Hintergrund des demographischen Wandels vorzubeugen. Familienbewusstsein zahlt sich für die Unternehmen aus. Aus unserem Pilotprojekt Fa.i.B.Le (Familie in Beruf und Leben) wissen wir, dass für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur eine ausreichende und vor allem flexible Kinderbetreuung wichtig ist, sondern sie zunehmend auch Möglichkeiten für die Betreuung pflegebedürftiger Familienangehöriger benötigen.“

Nationale und internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und der Wissenschaft werben auf dem Kongress für das Thema. In Fachforen werden erfolgreiche betriebliche Modelle sowie Informations-, Vernetzungs- und Beratungsangebote vorgestellt.

Zur Unterstützung von Unternehmen gerade auch aus dem non-profit-Bereich sei das „Kompetenzzentrum Beruf & Familie“ geschaffen worden. Es gebe Information, Beratung und Unterstützung auf dem Weg zu einer familiengerechten Personalpolitik. Stolz sagte: „Wir haben das Kompetenzzentrum im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes gegründet. Das Kompetenzzentrum unterstützt Unternehmen und Institutionen bei der Schaffung passgenauer Lösungen und bei der Entwicklung modellhafter Lösungen.“ Beratung und konkrete Dienstleistungen für Betriebe rund um das Thema betrieblich unterstützte Kinderbetreuung biete daneben die Servicestelle „Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung“ an, die auf Anregung des Wirtschaftsministerium beim Kommunalverband für Jugend und Soziales eingerichtet worden sei.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg