Justitia ist eine Frau - Niedersächsischer Justizminister eröffnet Ausstellung in Hildesheim: "Frauen bereichern einstige Männerdomäne"

18.08.2009 | Soziale Arbeit

"Justitia darf nicht auf einem Auge blind sein, sondern die Justiz muss offen für frauenrelevante Belange sein und sich als attraktiver Arbeitgeber für Frauen darstellen", sagte Busemann.

HILDESHEIM. "Füllhorn, Waage, Schwert - Justitia ist eine Frau". So lautet der Titel einer Ausstellung, die der Niedersächsische Justizminister Bernd Busemann am Freitag (14.08.2009) im Landgericht Hildesheim eröffnete. "Justitia darf nicht auf einem Auge blind sein, sondern die Justiz muss offen für frauenrelevante Belange sein und sich als attraktiver Arbeitgeber für Frauen darstellen", sagte Busemann.   Dazu bedürfe es einer echten Chancengleichheit. "Die niedersächsische Landesregierung steht für diese Chancengleichheit, indem gleichberechtigte Personalentwicklungsmaßnahmen umgesetzt und gleiche Bezahlung festgeschrieben werden. Durch Schaffung einer familienfreundlichen Arbeitswelt, durch flexible Arbeitsformen, Wiedereinstiegsprogramme und Kinderbetreuungsangebote werben wir bewusst um qualifizierte weibliche Arbeitskräfte", betonte der Justizminister. In der Richterschaft steige der Frauenanteil stetig. Betrug im Jahr 2000 der Frauenanteil bei den Richterinnen und Richtern noch 28 Prozent, so lag er 2006 bereits bei 38 Prozent. "Das gibt Hoffnung, lässt mich aber nicht euphorisch werden", so Busemann. Auch das Einstellungsverfahren in den höheren Justizdienst habe in den letzten 10 Jahren keine Anhaltspunkte mehr für eine Benachteiligung von Frauen ergeben. "Der Schnitt lag bei einem Frauenanteil von knapp 50 Prozent", machte Busemann deutlich. Unter den Studierenden der Rechtswissenschaften seien die Frauen inzwischen in der Mehrzahl und die Absolventinnen erzielten in den Prüfungen beste Ergebnisse.   In den Führungspositionen seien Frauen aber immer noch unterrepräsentiert. Laut den Zahlen des Bundesamtes für Justiz sind bundesweit von rund 20.000 Richtern zwar 33 Prozent weiblich. Von rund 5000 Staatsanwälten seien 1800 Frauen. Aber die Statistiken der Landgerichte und Oberlandesgerichte zeigten noch Nachholbedarf. "Bei den Landgerichten sind von rund 5000 Richtern gut 2000 in Führungspositionen, aber lediglich 273 davon sind Frauen", stellte Busemann fest. Immerhin sei unter den vier niedersächsischen Bundesrichtern auch eine Frau.   "Ob im Wachtmeisterdienst oder auf der Richterbank, die einstige Männerdomäne Justiz wird mittlerweile durch viele weibliche Bedienstete bereichert. Das ist gut so, denn ihr Wissen und Können sind unverzichtbar. Schon deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Gleichberechtigung bei uns in der Justiz gelebt und gefördert wird", so Busemann abschließend.   Ansprechpartner für den Inhalt dieser Presseinformation:
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Quelle: Mitteilung des Niedersächsischen Justizministerium vom 14.08.2009; URL: http://www.mj.niedersachsen.de/master.jsp?C=57657225&I=693&L=20 (Aufruf am 18.08.2009)