Integration im ländlichen Raum!- Forschungs-Praxis-Projekt „Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen“

04.06.2009 | Soziale Arbeit

unter der Schirmherrschaft von Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern, Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integrationgestartet.

unter der Schirmherrschaft von Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern, Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integrationgestartet.

Etwa 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen auf Einladung der Schader-Stiftung zum Auftaktworkshop des Forschungs-Praxis-Projekts „Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen“ am 28. / 29. Mai 2009 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg. Die Veranstaltung markierte den Start des Projektes, das die Schader-Stiftung in Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Landkreistag durchführt. Eingeladen waren insbesondere die Akteure aus den teilnehmenden Städten und Landkreisen aber auch weitere Interessierte aus Wissenschaft und Praxis.

  Dr. Michael Griesbeck, Vizepräsident des BAMF, betonte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung des Projektes für die Integrationsarbeit seines Hauses. Das Projekt schließe in seiner Ausrichtung und Zielsetzung eine wesentliche Wissenslücke. Die öffentliche Integrationsdebatte sei vor allem großstädtisch geprägt, da aufgrund des vergleichsweise hohen Zuwandereranteils dort die Probleme sichtbarer seien, doch Zuwanderer hätten sich auch im ländlichen Raum angesiedelt, über deren Situation Wissen generiert werden müsse.

Allen gemeinsam ist der Wunsch und damit die Erwartung an das Projekt, die eigenen Aktivitäten im Bereich Integration im Austausch mit anderen zu qualifizieren und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels den Stellenwert der Integration in den Städten und Landkreisen zu erhöhen und die Zuwanderung als Potenzial für die Zukunft der ländlichen Regionen zu betrachten.

… Es fehle eine bundesweit vergleichende Analyse der Integrationsprozesse, die günstige und ungünstige Bedingungen benennt. Der Anteil der Migranten allein sage nichts über die Größe des Problems. Prof. Roth erläuterte, dass der ländliche Raum mit bestimmten integrationsrelevanten Merkmalen identifiziert werde: langlebige tradierte Strukturen als Integrationsbarrieren, intensive soziale Kontrolle, die ausgrenzend wirken könne, und eine latente Fremdenfeindlichkeit. Er betonte die positiven Integrationsfaktoren des ländlichen Raums: die größere soziale Einbindung, kleinräumige Entscheidungsstrukturen, das rege Vereinsleben und die bessere Möglichkeit zur Bildung von Wohneigentum. Der ländliche Raum werde sowohl auf nationaler als auch EU-Ebene vor allem unter agrarpolitischen Gesichtspunkten betrachtet, dabei spiele die Landwirtschaft mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle. Der ländliche Raum sei von starker Binnenmigration und Berufspendlern geprägt, die tendenziell zu einem offeneren gesellschaftlichen Klima führten…

Mit diesem über drei Jahre laufenden Projekt (2009- 2011) wird zum ersten Mal die Situation von Migranten und Migrantinnen in den kleineren Städten der ländlich geprägten Räume bundesweit vergleichend untersucht. In den zwölf ausgewählten Klein- und Mittelstädten aus acht Landkreisen sollen in einem diskursiven und aktivierenden Verfahren exemplarisch die Bedingungen für Integration in den Kommunen des ländlich geprägten Raums analysiert und die jeweiligen Potenziale für die Integration von Zuwanderern ermittelt werden.

Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Europäischen Integrationsfonds und der Projektförderung des BAMF gefördert. Projektträger und -koordinator ist die Schader-Stiftung. Die Forschungsarbeiten werden vom ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung IRS in Erkner bei Berlin durchgeführt. Informationen zum Projekt auf der neu eingerichteten Website   www.integrationspotenziale.de und unter http://www.schader-stiftung.de/wohn_wandel/1185.php .

Ansprechpartnerin:

Für Rückfragen steht Ihnen die Projektleiterin, Frau Dipl.-Soz. Gudrun Kirchhoff, gern zur Verfügung: e-Mail: kirchhoff@schader-stiftung.de; Tel.: (06151) 1759-14, mobil: 0172/308 32 45


Quelle: Pressemitteilung der Schader-Stiftung vom 03.06.2009