Ganztagsschulen ermöglichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie

17.09.2009 | Soziale Arbeit

Im Sinne sozialer Gerechtigkeit und beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten der Eltern appelliert der Verband endlich gleich zu ziehen mit anderen europäischen Ländern, die diese Schulform inzwischen erfolgreich praktizieren.

Der Verband berufstätiger Mütter (VBM) e.V. hat sich in einem Positionspapier für die bundesweite flächendeckende Einführung gebundener, rhythmisierter Ganztagsschulen für alle Schulformen ausgesprochen. Im Sinne sozialer Gerechtigkeit und beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten der Eltern appelliert der Verband an die Regional-, Landes- und Bundespolitik, endlich gleich zu ziehen mit anderen europäischen Ländern, die diese Schulform inzwischen erfolgreich praktizieren.   In der flächendeckenden Einführung dieser Schulform sieht der VBM vor allem auch einen wirksamen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Die Gleichzeitigkeit von Beruf und Familie müsse für Frauen ebenso wie für Männer so selbstverständlich wie in anderen Ländern werden. Doch seien es nach wie vor überwiegend die Mütter, die im Falle von schulischen Spannungen, Engpässen, Hausaufgabenbetreuung oder etwa Ferien ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten beschränken müssten.
Von der gebundenen, rhythmisierten Ganztagsschule für alle Schulformen verspricht sich der Verband aber nicht allein einen Beitrag für mehr Gleichstellung in der Familienarbeit. Vielmehr würden auf diesem Weg endlich auch Fördermöglichkeiten mit individueller Ausrichtung geschaffen und die Sozialkompetenz sowie die Selbstverantwortung der Kinder gestärkt.   Die gebundene, rhythmisierte Ganztagsschule bietet eine verbindliche Betreuungszeit von 8.00 bis 15:30 Uhr (freitags bis 13.45 Uhr) an Grundschulen, respektive bis 16.30 Uhr an weiterführenden Schulen. Gelernt wird am Vor- und Nachmittag. Der ausgeweitete zeitliche Rahmen ermöglicht verschiedene, ganzheitliche Formen des Lernens, zum Beispiel projektorientiertes, soziales, handlungsorientiertes, bewegtes und kooperatives Lernen. Der Tag verläuft in einem Rhythmus, der den kindlichen, lernpsychologischen und biophysischen - Denken und Toben - Bedürfnissen entspricht.   Ein Muss: Hausaufgaben während des Unterrichts
Als unerlässlich für diese Form der Ganztagsschule sieht der Verband unter anderem das gemeinsame, betreute und hochwertige Mittagessen, die Auflösung des 45-Minuten-Taktes sowie das Integrieren von Hausaufgaben in den regulären Unterricht. Daneben hält der VBM die Ergänzung des schulischen Programms durch andere Träger in den Bereichen Musik, Sport, Sprachen für ratsam.
Um offene Angebote auch nach der Schule und in den Ferien bis in die Abendstunden zu gewährleisten, schlägt der Verband in seinem Positionspapier die schulnahe Zusammenarbeit mit Horten, Nachmittags- und Ferienbetreuungsträgern vor.   Das Positionspapier des VBM als PDF-Download:
http://www.frauenrat.de/fileadmin/user_upload/infopool/informationen/2009_positionspapier_ganztagsschule.pdf

Quelle: Newsletter des Deutschen Frauenrats vom 16.09.2009, URL: http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/informationen/informationdetail/back/11/article/-f93b7e2848.html