Europa-Jugendveranstaltung der Landesregierung und des Landtags in Stuttgart

09.02.2009 | Soziale Arbeit

Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Europaminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart: Jugend lebt in einem Europa voller Chancen

Politiker diskutierten mit Schülern und Studenten aus ganz Baden-Württemberg über Zukunftschancen für die junge Generation in Europa

„Für unsere Jugendlichen ist Europa eine große Chance. Denn gerade für sie bietet das geeinte Europa eine Vielzahl an Möglichkeiten wie Freiheiten bei der Ausbildungs- und Berufswahl, Reisen ohne Grenzen oder Sicherheit und Freizügigkeit in einem Raum mit 500 Millionen Menschen.“ Dies erklärten Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Europaminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart am Samstag (7. Februar 2009) in Stuttgart anlässlich einer gemeinsamen Europa-Jugendveranstaltung der Landesregierung und des Landtags Baden-Württemberg.

 „Die gute persönliche Entwicklung unserer jungen Generation ist der wichtigste Baustein für eine erfolgreiche Zukunft in Europa. Rund 75 Millionen Europäerinnen und Europäer sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Das ist ein Drittel der Bevölkerung Europas“, hoben Oettinger und Reinhart hervor. „Es sind in erster Linie diese jungen Menschen, die den europäischen Integrationsprozess und Europa insgesamt weiter vorantreiben müssen.“ Doch die Haltung zu Europa hänge ganz wesentlich von der persönlichen Kenntnis und Erfahrung ab. Die beiden Politiker forderten die Jugendlichen deshalb auf, die vielfältigen europaweiten Bildungs- und Ausbildungsangebote sowie die europaweite Anerkennung der Schul- und Hochschulabschlüsse zu nutzen. „Eine Ausbildungsstation oder ein Studium im europäischen Ausland ist ein riesiger Vorteil für die berufliche Entwicklung jedes jungen Menschen“, betonte Oettinger. „Mehr Wissen führt zu mehr Offenheit –nicht nur gegenüber Europa.“

„Wir danken allen Schulen, die sich mit dem wichtigen Thema Europa auseinandersetzen und den Austausch mit Schulen in anderen EU-Ländern pflegen.“ Denn es werde zunehmend wichtiger, Kinder und Jugendliche auf nationaler und europäischer Ebene auf ihr Leben im europäischen Kultur- und Wirtschaftsraum vorzubereiten und an der Entwicklung Europas zu beteiligen. Einen Beitrag dazu leisteten auch Förderprogramme wie etwa Erasmus oder Sokrates, die Stipendien für ein Auslandsstudium vergeben, oder die Einsatzmöglichkeiten im Europäischen Freiwilligen Dienst (z. B. Umweltprojekte, Arbeit mit Kindern etc.). „Wer sein Talent in ganz Europa einsetzt und die Berufs- und Lebenschancen nutzt, die Europa bietet, gewinnt dadurch auch neue Zukunftsperspektiven.“

Rund 80 Prozent aller Gesetze im wirtschaftlichen Bereich seien inzwischen europäischen Ursprungs, nannte Oettinger als Beispiel für die zunehmend wichtiger werdende Rolle Europas. Dass Handy-Telefonieren im Ausland mittlerweile um 60 Prozent billiger geworden sei, liege ebenso an einer EU-Regelung wie zahlreiche Verbraucherrechte, zum Beispiel, dass Billigflieger nicht mehr mit unseriösen Lockangeboten werben dürften, sondern den ehrlichen und echten Mindestpreis nennen müssten. Die Gesetze hätten zwar ihren Ursprung in der EU, die konkrete Durchführung erfolge aber in den Ländern.

Der Ministerpräsident und der Minister verdeutlichten die eigenständige Europapolitik des Landes: „Baden-Württemberg ist in Europa gut aufgestellt. Über den Bundesrat wirken wir an EU-Gesetzen mit und mit unserer Landesvertretung in Brüssel nehmen wir direkt vor Ort Einfluss auf die Entscheidungen.“ Oettinger betonte, als Ministerpräsident zähle es zu den Schwerpunkten seiner Arbeit, den Einfluss des Landes Baden-Württemberg und seiner Interessen im Europa der 27 Mitgliedstaaten zu vertreten. Baden-Württemberg stehe beim Vergleich der Strukturdaten mit vielen EU-Partnern auf Augenhöhe: Mit fast elf Millionen Einwohnern sei Baden-Württemberg bevölkerungsreicher als 19 der 27 EU-Mitgliedstaaten. Beim Vergleich der Wirtschaftskraft innerhalb der EU, d.h. beim Brutto-Inlandsprodukt je Einwohner, hätten nur Luxemburg, Irland und die Niederlande höhere Werte als Baden-Württemberg aufzuweisen.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg