Einwanderung muss gestaltet, Integration gefördert, Partizipation ausgeweitet und der Flüchtlingsschutz verbessert werden - Verein migra e.V. unterstützt Forderungen an die Politik zur Bundestagswahl

06.08.2009 | Soziale Arbeit

„Prioritäten für die deutsche und europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik“ – herausgegeben vom Interkulturellen Rat in Deutschland, dem DGB-Bundesvorstand und Pro Asyl.

Der Vorstand des Rostocker Vereins migra - Sprache, Bildung und Integration für MigrantInnen in Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt die zum Wahljahr 2009 herausgegebenen „Prioritäten für die deutsche und europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik“. Diese wurden vom Interkulturellen Rat in Deutschland, dem DGB-Bundesvorstand und Pro Asyl initiiert und herausgegeben.

Die Verfasser sind überzeugt, dass in einer offenen und vielfältigen Gesellschaft die anstehenden Herausforderungen besser bewältigt werden können als mit einer Politik, die nationale Egoismen in den Vordergrund stellt. Im Kern der zehn Forderungen an die Parteien stehen die Gestaltung der Einwanderung, die Ausweitung der Partizipation und die Verbesserung des Flüchtlingsschutzes.

Aus dem Positionspapier:

„Jahrzehnte versteckte sich die deutsche Politik hinter

der Formel: Deutschland ist kein Einwanderungsland.

Das hat sich inzwischen geändert. Es wird akzeptiert,

dass Deutschland zu einem Einwanderungsland

geworden ist. Integration wird als notwendige Aufgabe

angesehen. Der Integrationsgipfel und die Deutsche

Islamkonferenz signalisieren diese Veränderungen. Europaweit

setzt sich die Erkenntnis durch, dass auch

angesichts der Alterung der Bevölkerung und des Mangels

an qualifizierten Arbeitnehmenden eine aktive Einwanderungspolitik erforderlich ist.“

Der Interkulturelle Rat in Deutschland, PRO ASYL und

der DGB sind überzeugt, dass in einer offenen und vielfältigen

Gesellschaft die anstehenden Herausforderungen

besser bewältigt werden können als mit einer Politik,

die nationale Egoismen in den Vordergrund stellt.

Deshalb fordern sie die Parteien auf, folgende Anforderungen

an die deutsche und europäische Migrationsund

Flüchtlingspolitik umzusetzen:

„Einwanderung muss gestaltet, Integration gefördert,

Partizipation ausgeweitet und der Flüchtlingsschutz

verbessert werden. Rassismus und Diskriminierung

müssen bekämpft werden. Die Politik hat die entsprechenden

Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen.“

Im Positionspapier finden sich folgende Themen und Forderungen:

Einwanderung

(1) Punktesystem und Blue-Card einführen

(2) Familiennachzug ermöglichen

Integration und Partizipation

(3) Einbürgerung erleichtern

(4) Umfassendes kommunales Wahlrecht garantieren

(5) Chancengleichheit im Bildungssystem garantieren

(6) Flüchtlinge integrieren

(7) Kein Mensch ist illegal

Flüchtlinge aufnehmen

(8) Abschottung verhindern – Flüchtlinge aufnehmen

Diskriminierung und Rassismus

(9) Diskriminierung beseitigen

(10) Rassismus bekämpfen

Das vollständige Positionspapier zum Download:

http://www.migra-mv.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Wahlpapier-Homepage_IR_0403.pdf

Link auf die Homepage:

http://www.migra-mv.de/aktuelles/presse-und-nachrichten.html


Quelle: migra - Sprache, Bildung und Integration für MigrantInnen in Mecklenburg-Vorpommern e.V, PRESSEINFORMATION 15 / 2009, http://www.migra-mv.de/aktuelles/presse-und-nachrichten.html (Aufruf am 06.08.2009)