Drittes welcome-Team in Baden-Württemberg geht in Pforzheim an den Start

14.04.2009 | Soziale Arbeit

Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz: Wellcome und der Deutsche Kinderschutzbund tragen beispielhaft zur Verwirklichung des Kinderlands bei Familienhebammenprojekt wird landesweit verankert

 „Junge Familien, die nicht auf die Unterstützung von Familie oder Freunden zurückgreifen können oder wollen, erhalten durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von wellcome schnelle und unbürokratische Hilfe. Durch ihr Engagement tragen wellcome und der Deutsche Kinderschutzbund, der das Team vor Ort aufbaut und koordiniert, beispielhaft zur Verwirklichung des Kinderlandes Baden-Württemberg bei“, sagte Arbeits- und Sozialministerin und Schirmherrin des Projektes, Dr. Monika Stolz, am Donnerstag (9.4.) bei der Eröffnung des landesweit dritten wellcome-Standorts in Pforzheim.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von wellcome gestalten ihre Tätigkeit individuell nach den Bedürfnissen der Familie. Neben der vielseitigen praktischen Hilfe verbindet wellcome durch seine Zusammenarbeit mit Hebammen, Entbindungsstationen, Frauen- und Kinderärzten, sozialen Einrichtungen, anderer Freiwilligen-Organisationen, Kirchengemeinden sowie der Sozialpolitik Fachlichkeit und bürgerschaftliches Engagement. Das Ministerium unterstützt in 2008 und 2009 mit insgesamt 30.000 Euro Anschubfinanzierung den Aufbau von wellcome-Teams in Baden-Württemberg.

Darüber hinaus sei es trotz knapper Haushaltsmittel gelungen für die vielfältige Arbeit des Deutschen Kinderschutzbunds in Baden-Württemberg für das Jahr 2009 zusätzliche Projektmittel in Höhe von 50.000 Euro zu reservieren. „Ich bin mir sicher, das Geld ist gut angelegt“, sagte die Ministerin.

Der wellcome-Standort ist unter dem Dach des Deutschen Kinderschutzbundes Pforzheim in das Bündnis für Familien Pforzheim eingebunden. „Wellcome ist dabei ein weiterer Baustein des breiten Unterstützungs- und Beratungsangebotes des Deutschen Kinderschutzbundes. Dieser leistet in Pforzheim Beispielhaftes“, sagte die Ministerin. So habe der Kinderschutzbund als Träger des Familienhebammenmodells unter anderem maßgeblich dazu beigetragen, dass Pforzheim als Modellstandort des Projekts „Guter Start ins Kinderleben“ ausgewählt wurde. Dieses Modellprojekt habe wichtige Impulse für den Kinderschutz in ganz Baden-Württemberg gegeben. Zur Unterstützung des Ausbaus der frühen Hilfen werde in diesem Jahr ein Förderprogramm mit dem Ziel der flächenmäßigen Verankerung von Familienhebammen anlaufen. Die wichtige Funktion von Familienhebammen sei am Modellstandort Pforzheim deutlich geworden. So werde das Land künftig die vom Hebammenverband angebotene Weiterqualifizierung von Hebammen zu Familienhebammen mit 45.000 Euro jährlich finanziell fördern, um die Zahl fundiert ausgebildeter Familienhebammen weiter zu erhöhen. Darüber hinaus werde in den nächsten Jahren über eine Anstoßfinanzierung des Landes in Höhe von 140.000 Euro jährlich der Einsatz solch ausgebildeter Familienhebammen vor Ort unterstützt, damit diese landesweit in möglichst allen Kreisen etabliert werden können, erläuterte Monika Stolz.

„Als Kinderbeauftragte der Landesregierung habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass die Interessen von Kindern und ihren Familien in allen Politikfeldern berücksichtigt werden“, sagte Stolz. „Baden-Württemberg soll zu einem Land werden, in dem sich Kinder und Familien wohl fühlen.“ Es müssten dabei nicht immer neue Angebote geschaffen werden, häufig reiche das bessere Vernetzen der bestehenden Unterstützungsmöglichkeiten für Familien mit Kindern aus. „Der Vernetzungsgedanke ist auch ein wichtiger Aspekt des Landesprogramms STÄRKE, das im vergangenen September gestartet ist“, sagte die Ministerin. Das Programm hat zwei Komponenten.

Anlässlich der Geburt ihres Kindes erhalten Eltern einen Bildungsgutschein im Wert von 40 Euro. Daneben werden die Erziehungsfähigkeiten von Familien in besonderen Lebenssituationen durch Kurse, die auf die besondere Anforderung zugeschnitten sind, zusätzlich gestärkt. Die Kurse können auch durch Hausbesuche ergänzt werden.

„Ich habe das Landesprogramm STÄRKE aus der Vielzahl der Leistungen des Landes zur Unterstützung von Familien mit Kindern heute besonders hervorgehoben, weil die Leistungen hervorragend ineinander greifen“, so Stolz. Die wellcome-Mitarbeiterinnen kommen in Baden-Württemberg in Familien, die einen STÄRKE-Gutschein erhalten haben. „Wenn das erste ‚Chaos‘ im Babyalltag gelichtet ist und der Einsatz sich dem Ende zuneigt, können die wellcome-Engel die Familien auf weitere Angebote aufmerksam machen. Das kann der Elterntreff oder die Teilnahme an einem Elternkurs sein“, so die Ministerin weiter. „So treffen Eltern auf andere Familien, können sich austauschen, Kontakte knüpfen und erfahren, dass sie nicht allein sind.“


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg