Chancengleicheit ist ein Grundrecht und eine gesellschaftliche Notwendigkeit

07.09.2009 | Soziale Arbeit

Gesellschaftliche Strukturen und Wertehierarchien müssen neu gestaltet und auf Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit ausgerichtet werden. Kennen Sie die Bedeutung von Gender Mainstreaming?

Neue Ausgabe von FrauenAKTIV hat das Thema 'Chancengleichheit konkret' zum Schwerpunkt

"Frauen und Männern - gleich in welcher Lebenssituation - sollen alle Wege offen stehen, ihre Lebensentwürfe zu verwirklichen. Dabei geht es vor allem darum, gleiche Chancen und gleiche Verantwortung in allen Lebensbereichen zu haben, ohne an traditionelle Rollenvorstellungen und Aufgabenverteilungen gebunden zu sein“, so die Beauftragte der Landesregierung für Chancengleichheit von Frauen und Männern, Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz, anlässlich der Herausgabe des neuesten Heftes der Fachpublikation AKTIV-Frauen in Baden-Württemberg am Montag (7. September 2009). Die aktuelle Ausgabe von AKTIV widmet sich diesem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
 
Gesellschaftliche Strukturen und Wertehierarchien müssen neu gestaltet und auf Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit ausgerichtet werden. „Ich halte es für erforderlich, dass alle, die an Planungen und/oder Entscheidungen beteiligt sind, in die Gestaltung dieser Veränderungsprozesse einbezogen werden“, sagte Monika Stolz.
 
Die Chancengleichheit von Frauen und Männern ist weltweit ein wichtiges Thema. Die Entwicklung von Gender Mainstreaming ist das Ergebnis internationaler und nationaler gleichstellungspolitischer Bemühungen. Gender Mainstreaming ist ein Organisations- und Politikkonzept zur aktiven Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern.
 
Bereits 1995 bei der 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking wurde Gender Mainstreaming als verbindliches Konzept der Organe der Vereinten Nationen beschlossen. Auch die Mitgliedsstaaten haben sich in der Pekinger Aktionsplattform verpflichtet, durch Strategien die „Einbeziehung einer geschlechtsbezogenen Perspektive in alle Entscheidungsprozesse sicherzustellen“. Heute ist Gender Mainstreaming in der Europäischen Union und in vielen Ländern, wie auch in Deutschland, verankert.
 
Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnisse von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen. In allen Lebensbereichen sollen Bedingungen geschaffen werden, die es Frauen und Männer ermöglichen, gleichberechtigt miteinander zu leben.
 
Die Herstellung der faktischen Chancengleichheit ist ein grundgesetzlicher Auftrag und gehört zu den zentralen Themen der Landesregierung. In Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
 
„Jede und jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten, Chancengleichheit zu verwirklichen und Chancengleichheit zu fördern“, so Stolz. Und weiter: „Dies liegt in unser aller Interesse, denn Herausforderungen wie der demografische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel betreffen uns als Individuum und als Gesellschaft.“
 
Hinweis:
Das AKTIV Heft 45 ist im Internet unter
www.frauen-aktiv.de abrufbar. Gegen Zusendung eines ausreichend frankierten DIN A4-Umschlages (an den Staatsanzeiger-Verlag, Postfach 10 43 63, 70038 Stuttgart) erhalten Sie ein kostenloses Exemplar.

Quelle: Portal des Landes Baden-Württemberg, Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Soziales vom 07.09.2009; URL: http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=214962 (Aufruf am 07.09.2009)