Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Washington für ihre Verdienste um das transatlantische Verhältnis mit dem Eric-M.-Warburg-Preis ausgezeichnet worden

26.06.2009 | Soziale Arbeit

Der Eric-M.-Warburg-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich für die Verbesserung der Beziehungen über den Atlantik hinweg besonders verdient gemacht haben.

Die USA und Europa verbinden gemeinsame Werte wie Menschenrechte, sagte die Kanzlerin in ihrer Dankesrede. Das besondere an den transatlantischen Beziehungen seien die gemeinsamen Werte. "Die Würde des Menschen ist unser Maßstab", sagte die Kanzlerin in der Library of Congress. Aber das allein reiche nicht aus. Die USA und Europa müssten die treibenden Kräfte sein und andere davon überzeugen. Das gelte sowohl in der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise, der Klimapolitik und in der Sicherheitspolitik.

Menschenrechte sind nicht teilbar

Dort stünden "riesige Herausforderungen" an. "Wir sind erschüttert, wie mitfriedlichen Demonstranten im Iran umgegangen wird", sagte Merkel und fügte hinzu:"Die Menschenrechte sind nicht teilbar. Sie gelten überall."Sie stehe an der Seite derer, die für ihre Rechte kämpften. Und sie werde in derIran-Frage an der Seite Amerikas stehen sei es bei Gesprächen mit dem Iran oderbei Sanktionen gegen den Iran.

Eine Charta des nachhaltigen Wirtschaftens

Aber nicht nur in Sicherheitsfragen, auch bei der internationalen Wirtschafts-und Finanzkrise gelte es, gemeinsame Werte zu implementieren. "Wir brauchenmultinationale Institutionen, die in der globalen Welt Verantwortung übernehmen",sagte Merkel.Und sie forderte auch Prinzipien, die den Gedanken der Nachhaltigkeit in dieWirtschaft einführen. Das könne durch eine Charta für nachhaltiges Wirtschaftengeschehen.

Beim Thema Klimawandel so nah wie nie zuvor

Als drittes entscheidendes Zukunftsthema nannte sie den Klimawandel. InKopenhagen soll im Dezember ein Klimaschutzabkommen verhandelt werden. "Ist dieWelt in der Lage sich auf ein Nach-Kyoto-Abkommen zu einigen?", fragte sie undforderte, an einem Gelingen zu arbeiten.Merkel begrüßte dabei die Entwicklungen in den USA. Die Vereinigten Staatendebattieren derzeit über den "American Clean Energy and Security Act". Damitwollen die USA den Kohlendioxidausstoß senken und auch einen Emissionshandeletablieren.Die USA und Europa seien sich beim Thema Klimawandel so nah wie nie zuvor abersie könnten sich noch näher kommen. Und auch bei diesem Thema möchte sie, dassdie USA und Europa voranschreiten, damit andere mitziehen.

Eric-M.-Warburg-Preis

Der Eric-M.-Warburg-Preis wird seit 1988 von der Atlantik-Brücke verliehen. Der Verein wurde 1952 mit dem Ziel gegründet, eine Brücke zwischen dem Nachkriegsdeutschland und der Siegermacht USA zu schlagen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Bemühen um ein besseres gegenseitiges Verständnis.

Der Eric-M.-Warburg-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich für die Verbesserung der Beziehungen über den Atlantik hinweg besonders verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Condoleezza Rice, Henry A. Kissinger, Helmut Kohl, Manfred Wörner und Otto Graf Lambsdorff.

Eric M. Warburg war ein Mitbegründer der Atlantik-Brücke. Der Hamburger Bankier war 1938 vor der Verfolgung durch die Hitler-Diktatur nach Amerika geflohen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland setzte er sich für eine deutsch-amerikanische Partnerschaft ein. 


Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand, vom 26.06.2009