Ältere Arbeitnehmer: Schwächen frühzeitig erkennen und Potenzial bewahren

10.08.2009 | Soziale Arbeit

Bei der vierten Tagung der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung diskutieren namhafte Referenten aktuelle Erkenntnisse der Alters- und Alternsforschung./ Verleihung des zweiten, mit 10.000 Euro dotierten Innovationspreises „Altern und Arbeit.“

‚Fachkräftemangel’ ist eines der Schlagworte, die seit einiger Zeit verstärkt in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Im letzten Jahr konnten hierzulande alleine 64.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Eine alarmierende Zahl – vor allem vor dem Hintergrund, dass jedes fünfte Unternehmen in den kommenden fünf Jahren Ingenieure ersetzen muss, die altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Keine Frage: Vor dem Hintergrund einer zunehmend alternden Bevölkerung wird die Förderung älterer Arbeitnehmer branchenübergreifend immer wichtiger. Trotzdem haben viele Unternehmen deren Potenzial noch nicht erkannt. Obwohl das DEKRA Innovationsbarometer 2009 bestätigt, dass diese ein wichtiger Einflussfaktor auf die Innovationen eines Unternehmens sind. Denn ältere Angestellte können auf einen hohen Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Und es kann ein reger Austausch zwischen den Generationen stattfinden.

DEKRA-Chef Dr. h.c. Klaus Schmidt warnt davor, dass die Kompetenzlücke in Deutschland weiterhin offen bleibe, wenn ältere Arbeitnehmer nicht stärker in den Lern- und Innovationsprozess eingebunden würden. Andernfalls verschärfe sich der Fachkräftemangel spätestens mit anziehender Konjunktur.

Unternehmen müssen also umdenken. Sie sollten verstärkt an Stellschrauben wie der Gesundheit, Motivation und der Qualifikation ihrer Mitarbeiter ansetzen. Wie können mögliche Einschränkungen und Veränderungen frühzeitig erkannt werden? Und welche Maßnahmen der Intervention bzw. welche Trainingsmethoden sollte man wählen, damit die Arbeitnehmer möglichst fit und motiviert bis zum 67. Lebensjahr arbeiten?

Diesen Fragen gehen namhafte Referenten aus dem Bereich der Alters- und Alternsforschung bei der  

4. Tagung der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung

am 1. und 2. Oktober 2009

im Gustav Heinemann Haus, Bonn

nach. Referenten wie Prof. Dr. Michael Falkenstein von der Universität Dortmund, Prof. Dr. Christian Stamov Roßnagel von der International University Bremen oder Prof. Frerich Frerichs von der Hochschule Vechta, um nur einige zu nennen, tragen dazu bei, dass auch diese Tagung eine Mischung aus informativen und hochaktuellen Themen aus Wissenschaft und Praxis bietet. Die Veranstaltung gliedert sich in die drei Themenblöcke ‚Gesundheit’, ‚Qualifikation’ und ‚Motivation’.  

Aus dem Programm:

Themenschwerpunkt I – Gesundheit älterer Arbeitnehmer

·          Welche Assessments gibt es speziell für ältere Arbeitnehmer?

·          Wie kann man frühzeitig gesundheitliche Beeinträchtigungen erkennen?

·          Welche aktuellen Instrumente zur Intervention und zum Training gibt es?

·          Wo bekommen Unternehmen Unterstützung (Krankenkassen, Renten-versicherungsträger, Berufsgenossenschaften etc)?

Themenschwerpunkt II – Qualifikation älterer Arbeitnehmer

·          Wie können Qualifikationsrisiken frühzeitig erkannt werden?

·          Wie können Potenziale, Hindernisse, Hemmnisse und Probleme für das Lernen erkannt werden?

·          Welche Voraussetzungen für ein erfolgreiches berufliches Lernen müssen gegeben sein?

·          Wie sollte die betriebliche Umsetzung aussehen?

Themenschwerpunkt III – Motivation älterer Arbeitnehmer

Mit welchen Instrumenten/Methoden kann man Motivation messen?

Wie lassen sich Motivationsdefizite frühzeitig erkennen und verhindern?

Was motiviert ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?

Wie können Unternehmen die Motivation positiv beeinflussen?

Wie lassen sich diese Erkenntnisse in die betriebliche Praxis umsetzen?

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier:

http://www.becker-stiftung.de/upload/Tagung_2009/BeckerStiftung_Tagung2009.pdf

Weitere Informationen unter:

http://www.becker-stiftung.de/Home/index.html


www.becker-stiftung.de

Quelle: Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung, Susann Kocura, Terminankündigung vom 06.08.2009, Pressemitteilung vom 10.08.2009; http://www.becker-stiftung.de/front_content.php?idart=4829 (Aufruf am 10.08.2009)