20 Jahre Mauerfall - Über Ungarn in die Freiheit: Fast 700 Menschen flohen beim "Paneuropäischen Picknick"

19.08.2009 | Soziale Arbeit

Ungarn und Österreicher wollten am 19. August 1989 bei einem Picknick einen Nachmittag lang von einem Europa ohne Grenzen träumen.

Am 19. August 1989 bekam der Eisernen Vorhang einen Riss. Beim "Paneuropäischen
Picknick" in der Nähe der kleinen ungarischen Stadt Sopron flohen fast 700
Bürgerinnen und Bürger aus der DDR nach Österreich. Bundeskanzlerin Angela Merkel
dankt heute den Ungarn für ihren Mut.   Ungarn und Österreicher wollten am 19. August 1989 bei einem Picknick einen
Nachmittag lang von einem Europa ohne Grenzen träumen. Höhepunkt sollte die
symbolische Öffnung eines alten Grenztors sein. Drei Stunden sollten
Österreicher, nach Vorlage ihrer Pässe, die Grenze überschreiten, um am Picknick
teilzunehmen.   Mit ein paar ostdeutschen Urlaubern hatte man gerechnet. Aber nicht mit diesen
Massen. Als sich die Flügel des ansonsten verriegelten Holztores öffneten, flohen
661 Männer, Frauen und Kinder nach Österreich. Die ungarischen Grenzsoldaten
hielten sie nicht auf.   Im September 1989 ließ Ungarn die Grenzbalken für immer hochgehen. Eine
Massenflucht von Deutschen aus der DDR in die Bundesrepublik begann. Damit hatte
Ungarn den ersten Dominostein bewegt: Die Teilung Deutschlands war bald
Geschichte, die europäische Einigung begann.   An jener Stelle, an die Flüchtlinge einst das Holztor durchbrochen wurde,
erinnert heute ein Kunstwerk ungarischer Künstler, welches eine sich öffnende
Türe darstellt.   In Sopron begann die Einheit Europas Das Picknick war eine Idee der Paneuropäischen Union und des ungarischen
oppositionellen Demokratischen Forums. Schirmherren waren der Präsident der
Paneuropäischen Union, Otto von Habsburg, und der Reformer Imre Pozsgay, damals
ungarischer Staatsminister.   Die Paneuropäische Union ist die älteste Einigungsbewegung Europas. Sie tritt für
ein politisch und wirtschaftlich geeintes, demokratisches und friedliches Europa
ein. Basis ist der europäische Föderalismus und das christlich-abendländische
Wertefundament.   Weitere Beiträge:

Quelle: Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand, Nachricht vom 19.08.2009