Zahl der Organspender im Land gesunken

27.10.2008 | Soziale Arbeit

Die Zahl der Organspender in Baden-Württemberg ist in diesem Jahr stark gesunken.

Die Zahl der Organspender in Baden-Württemberg ist in diesem Jahr stark gesunken. Während im ersten Halbjahr 2007 in Baden-Württemberg noch insgesamt 80 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet hatten, waren es in der ersten Hälfte 2008 lediglich 61, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) in Stuttgart mit. Damit sank auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe von 252 auf 217. Die Zahl der Organtransplantationen, die in Krankenhäusern in Baden-Württemberg vorgenommen wurden, ist im gleichen Zeitraum von 280 auf 249 zurückgegangen. Vom Jahr 2005 auf das Jahr 2006 war die Zahl der Organspenden noch gestiegen.

Allerdings stehen den Angaben zufolge 70 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg der Organspende positiv gegenüber. Genauso viele wären auch bereit, im Krankheitsfall ein Spenderorgan anzunehmen. Einen Organspendeausweis führt aber nur jeder Sechste mit sich. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse durchgeführt hat.

Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, sagte: «Ich empfehle, sich in Ruhe über eine mögliche Organspende zu informieren und auch mit Freunden und Verwandten darüber zu sprechen. Eine positive Entscheidung kann schwerkranken Menschen das Leben retten.» Höher als bei der Organspende ist laut Umfrage die Bereitschaft zu einer sogenannten Lebendspende: 85 Prozent der Baden- Württemberger können sich vorstellen, eine Niere an eine nahestehende Person abzugeben. Immerhin jeder Fünfte würde sogar die Erlaubnis einer Lebendspende gegen Geld befürworten; die große Mehrheit von 75 Prozent ist allerdings strikt dagegen.

Eine Mehrheit von 55 Prozent spricht sich auch gegen eine Widerspruchslösung aus, wie sie in Österreich oder Spanien gilt. Dort muss man einer Organentnahme zu Lebzeiten ausdrücklich widersprechen, um eine Organspende nach dem Tod auszuschließen. Auch deutschlandweit hätte diese Variante derzeit keine Chance, nur 37 Prozent würden die Widerspruchslösung bevorzugen. Für die Umfrage hatte Forsa im August dieses Jahres bundesweit 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt, davon 128 in Baden-Württemberg.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg