Veranstaltungshinweis Kinderschutzkongress

07.11.2008 | Soziale Arbeit

Hilfekonzepte bei Kindern mit AD(H)S

Beim diesjährigen Stuttgarter Kinderschutzkongress vom 4. - 5. Dezember richtet sich der Blick auf die Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung bei Kindern, an der – wissenschaftlichen Studien zufolge – drei bis neue Prozent der Kinder leiden. Der Kinderschutzkongress ist die erste Fachtagung, bei der das Phänomen der AD(H)S bei Kindern interdisziplinär betrachtet wird. Dabei wird nicht nur die medizinische Sichtweise mit ihren Behandlungskonzepten thematisiert, sondern explizit auch die Perspektive der Jugendhilfe mit ihren Hilfeangeboten.

Ist die Ursache für das hyperaktive Verhalten eines bestimmten Kindes wirklich die AD(H)S?

Oder gibt es eine Tendenz, soziale Probleme zu medikalisieren?

Wenn eine AD(H)S-Diagnose bei einem Kind vorliegt, hatten in manchem Fall nicht die Wünsche der Eltern, die an dem Verhalten des hyperaktiven Kindes verzweifelten, Einfluss auf die Diagnose?

Wie kommt eine tragfähige AD(H)S-Diagnose überhaupt zustande?

Zudem stellt sich bei einer gesicherten Diagnose von AD(H)S die Frage: Benötigt jedes Kind mit   AD(H)S grundsätzlich Medikamente?

Die Aufgabe der Jugendhilfe ist es in diesem thematischen Zusammenhang, die eigenen Hilfekonzepte – insbesondere psychotherapeutische – selbstbewusst zu vertreten und der Öffentlichkeit im Bereich der Kindererziehung und den Eltern von betroffenen Kindern transparent zu machen. Dabei geht es zeitgleich auch darum, dass an der Schnittstelle Jugendhilfe – Gesundheitswesen zum Wohle des Kindes mit AD(H)S fachliche Kooperationen von Einrichtungen der Jugendhilfe und solchen der Kinderheilkunde und der Kinder- und Jugendpsychatrie eingegangen werden und die Frage geklärt werden kann, ob im speziellen Einzelfall eine flankierende Medikamentierung hilfreich ist.   

Beim Kinderschutzkongress Stuttgart wird auch die spezifische Situation von und mit Kindern mit ADHS in Kindergärten, Schulen und stationären Einrichtungen der Jugendhilfe beleuchtet werden. Den teilnehmenden Mitarbeiter(innen) der Jugendhilfe und Lehrer(inne)n soll Fachwissen zur AD(H)S vermittelt werde, welches diese in die Lage versetzt, kontraproduktiven Reaktionen vorzubeugen und konstruktiv einen ‚friedfertigeren’ beruflichen Alltag zu gestalten.

Der Fachkongress wird im Rahmen durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Weitere Informationen zum Stuttgarter Kinderschutzkongress erhalten Sie hier .

Die Kinderschutz-Zentren

Arthur Kröhnert
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Quelle: Die Kinderschutz-Zentren