Studie: Lasertherapie kann bei Krampfadern Operation ersetzen

13.10.2008 | Soziale Arbeit

Die Beseitigung von Krampfadern mit Lasertechnik ist nach einer Studie des Herz-Zentrums im südbadischen Bad Krozingen eine gute Alternative zur chirurgischen Behandlung.

Die Beseitigung von Krampfadern mit Lasertechnik ist nach einer Studie des Herz-Zentrums im südbadischen Bad Krozingen eine gute Alternative zur chirurgischen Behandlung. Die Lasertherapie habe sich im Klinikalltag als sicher, zuverlässig und patientenschonend erwiesen, sagte der Mediziner Thomas Schwarz in Bad Krozingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der in Bad Krozingen erarbeiteten Studie sei es gelungen, die Wirksamkeit und Sicherheit einer neuen Generation von Lasern nachzuweisen. Wichtig sei, dass sich Betroffene frühzeitig beim Arzt melden.

Krampfadern, also erweiterte Venen, gehören in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen. «Jede zweite Frau und jeder dritte Mann ist davon betroffen», sagte Schwarz. Krampfadern seien oft mehr als ein Schönheitsfehler, sie seien eine ernstzunehmende Krankheit. «Krampfadern können schwere gesundheitliche Schäden verursachen», sagte der Mediziner. «Mit fortschreitender Erkrankung kann es sogar zu Venenentzündungen, also Thrombosen im oberflächlichen Venensystem oder zum offenen Bein kommen.» Dieses sei oft nur sehr schwer heilbar. Zudem könnten aus Krampfadern Blutgerinnsel entstehen, die lebenswichtige Gefäße verstopfen.

Die vor einem Jahr in Bad Krozingen gestartete Lasertherapie der neuesten Generation habe sich in der Praxis bewährt, sie sei eine effektive Behandlungsmethode. Im Rahmen der Studie seien ein halbes Jahr lang 160 Patienten, die sich der Lasertherapie unterzogen haben, untersucht worden. «Bei allen Patienten konnte ein Verschluss der gelaserten Krampfader festgestellt werden», sagte Schwarz. Die Nachbeobachtung über mindestens drei Monate haben keine Rückfallquote gezeigt. Schwerwiegende Komplikationen habe es bei keinem der Patienten gegeben.

«Der Laser zerstört die Venenwand, die Krampfadern werden dadurch beseitigt», sagte Schwarz. Die Lasertherapie erfolge ambulant, zudem müsse der Patient nur örtlich betäubt werden. «Eine Vollnarkose wie bei einem chirurgischen Eingriff ist nicht nötig.» Da die Laserbehandlung minimalinvasiv sei, blieben dem Patienten auch keine Narben. «Bei einer Operation sind Schnitte notwendig, um die Venen herausziehen zu können.»

Von vielen Betroffenen würden Krampfadern unterschätzt, sagte Schwarz. Bereits bei ersten Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Nur so sei in vielen Fällen eine Behandlung mit Laser noch möglich. «Sind die Krampfadern schon zu weit entwickelt, kann die Laserbehandlung möglicherweise nicht mehr helfen. Dann ist nur noch eine Operation möglich.» Warnsignale seien Wadenkrämpfe, Juckreiz, Beinschwellungen, ein Schweregefühl oder Schmerzen in den Beinen sowie Hautveränderungen. Nach Angaben des Mediziners wir die Lasertherapie nicht von allen Krankenkassen bezahlt. Die Kosten einer Therapie bezifferte er auf rund 1.200 Euro.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg