Rund ein Drittel weniger Asylbewerber mit Regelleistungen in Hessen

07.10.2008 | Soziale Arbeit

Ende 2007 erhielten rund 10 000 Personen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das waren rund ein Drittel weniger als 2006.

Ende 2007 erhielten rund 10 000 Personen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das waren rund ein Drittel weniger als 2006. Damit setzte sich der rückläufige Trend seit 1997 fort. Gut 62 Prozent (2006: 67 Prozent) von ihnen erhielten Grundleistungen und gut 38 Prozent (2006: 33 Prozent) erhöhte Leistungen als Hilfe zum Lebensunterhalt. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, umfasst der Personenkreis der Leistungsempfänger neben den Asylbewerbern seit 1997 auch die Bürgerkriegsflüchtlinge.

Mit 43 Prozent stammten die meisten Empfänger von Leistungen aus Asien, knapp 36 Prozent kamen aus Europa und etwa 16 Prozent aus Afrika. Die restlichen sechs Prozent kamen aus den übrigen Erdteilen bzw. ihre Staatsangehörigkeit war unbekannt oder sie waren staatenlos. Gegenüber den Vorjahren erhöhte sich der Anteil der Asylbewerber aus Asien und Afrika und verringerte sich der Anteil der Asylbewerber aus Europa.

Rund 15 Prozent der Leistungsempfänger kamen aus Serbien und Montenegro, die zweitgrößte Gruppe stellten die Asylbewerber aus der Türkei mit gut 13 Prozent. Die drittgrößte Gruppe bildeten die Afghanen mit sechs Prozent, gefolgt von Personen aus Pakistan und aus dem Iran mit je rund fünf Prozent.

Das Asylbewerberleistungsgesetz trat 1993 in Kraft. Vorher bezog dieser Personenkreis Sozialhilfe. Seit dem Höchststand Ende 1997 mit gut 53 300 Empfängern reduzierte sich die Zahl der Asylbewerber um vier Fünftel. Die Empfängeranzahl aus Bosnien-Herzegowina verringerte sich in diesem Zeitraum um 97 Prozent. Die Anzahl der Empfänger aus Serbien und Montenegro, welche 1999 mit 12 300 ihren Höchststand erreicht hatte, verringerte sich von 1999 bis 2007 um knapp 88 Prozent.

Gut 66 Prozent der Asylbewerber waren 2007 dezentral untergebracht, 29 Prozent lebten in Gemeinschaftsunterkünften und gut vier Prozent in Aufnahmeeinrichtungen. Das Durchschnittsalter der Leistungsempfänger lag bei knapp 29 Jahren – rund ein Jahr höher als 2006. Rund ein Drittel waren noch minderjährig.

Die Bruttoausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz betrugen 2007 rund 80 Millionen Euro, gut 19 Prozent weniger als 2006. Knapp 41 Prozent der Ausgaben wurden für die Grundleistungen aufgewendet, gut 40 Prozent entfielen auf Leistungen in besonderen Lebenslagen. Die restlichen Ausgaben verteilten sich auf Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt mit zusammen knapp 17 Prozent sowie Arbeitsgelegenheiten mit 0,2 Prozent und sonstige Leistungen mit gut zwei Prozent. Die Einnahmen – vor allem Leistungen von Sozialleistungsträgern — erhöhten sich um vier Prozent auf knapp 2,5 Millionen Euro.

Rein rechnerisch musste 2007 jeder Hesse für Asylbewerber knapp 13 Euro pro Jahr aufwenden, 1994 hatte dieser Betrag noch bei 70 Euro gelegen.

Weitere Auskünfte erteilen:         Petra Gerisch

                                                Telefon: 0611 3802-221

                                                Angelika Peden

                                                Telefon: 0611 3802-218

                                                E-Mail: sozialleistungen@statistik-hessen.de


Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt - Pressenews