Neue Aidsaufklärungsspots in Berlin ausgezeichnet

01.10.2008 | Soziale Arbeit

Mainzer Filmhochschüler mit dem "clip & klar Kommunikationspreis" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ausgezeichnet

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Frau Marion Caspers-Merk, zeichnet heute in Berlin die Gewinner des „clip & klar Kommunikationspreises 2008“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus. Die BZgA hatte mit „clip & klar“ einen neuen Kreativwettbewerb zur Aidsprävention unter Studierenden von Film- und Medienhochschulen gestartet. Junge Kreative an deutschen Hochschulen waren aufgerufen, in bis zu 30-sekündigen Spots ihre Ideen zum Thema Aids überzeugend umzusetzen.

In ihrer Laudatio weist die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Frau Marion Caspers-Merk, auf die Bedeutung der Aidsaufklärung für die nachwachsenden Generationen hin: „Der Spotwettbewerb zeigt, dass es viele kreative und überraschende Ideen und Möglichkeiten gibt, wie wir das Thema Aidsprävention vermitteln können. Es ist wichtig, dass gerade bei jüngeren Menschen das Wissen um die Gefahren von HIV und Aids immer wieder aufs Neue geweckt und gestärkt wird.“

Der erste Preis geht an Sebastian Linke von der Akademie der bildenden Künste der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für seinen Aidsaufklärungsspot „Der Sammler“. Vor einem kleinen Schrank mit einer Sammlung gebrauchter Kondome erzählt der „Sammler“ von seinen Frauenbekanntschaften und auch davon, dass ihm schon einmal ein Kondom das Leben gerettet hat. Der Jury hat an diesem Spot vor allem die Direktheit gefallen, mit der das Thema Kondomnutzung behandelt wird.

Der zweite Preis geht ebenfalls nach Mainz. Regisseur Daniel Kosig von der Fachhochschule Mainz überzeugte die Jury mit dem Spot „Duck & Cover“ aufgrund seines hintergründigen Humors. Gezeigt wird ein Paar im Ambiente der 50/60er Jahre. Beide glauben, sich dadurch vor Bedrohungen und auch vor Aids zu schützen, dass sie sich hinknien, die Ohren zuhalten und „lalala“ rufen. Der Claim „Die Zeit des Verdrängens ist vorbei“ macht deutlich, dass diese „Methode“ kein wirksamer Schutz gegen HIV/Aids ist.

Der dritte Preis wird an Kaspar Eißmann von der Mediadesign Hochschule für Design und Informatik, Berlin, vergeben. Sein Spot „Don’t give up“ zeigt einen jungen Mann, der mehrfach verzweifelt versucht, ein Kondom überzustreifen - doch eines nach dem anderen fliegt ihm um die Ohren. Der Jury hat hierbei vor allem die freche und unverkrampfte Art, mit dem Thema Kondomnutzung umzugehen, gefallen.

Der Publikumspreis wurde durch ein Online-Voting im Internet ermittelt. Auf der Seite www.clipundklar-bzga.de erhielt der Spot „Sex Man“ von Regisseur Duc-Thi Bui, ifs internationale filmschule köln, die meisten Stimmen. Seine Idee basiert auf der altbekannten, aber immer wieder aktuellen „Superman“-Thematik. Mit einem Kondom an der Halskette gerüstet, begutachtet sich „Sex- Man“ einsatzbereit vor dem Schlafzimmerspiegel und trifft dort auf „Superwoman“….

Schauspielerin und „Aids-Botschafterin“ Christiane Paul, die als Laudator - in den Publikumspreis bekannt gibt, weiß: „Jugendliche sind nicht so sorglos wie oft angenommen, sie schützen sich sogar in hohem Maße. Um sie darin weiter zu motivieren, müssen Spots zur Aidsaufklärung sie direkt ansprechen und die Kondombenutzung zu einer Selbstverständlichkeit machen. Gerade bei Jugendlichen spielt dabei die Glaubwürdigkeit die wichtigste Rolle. Nur glaubwürdige Spots werden von Jugendlichen auch angenommen."

Überzeugende Spotideen für junge Menschen

Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, würdigt die Teilnahme der jungen Kreativen: „Gute Präventionsarbeit für Jugendliche sollte immer die jungen Menschen selbst mit einbeziehen. Mit dem Kommunikationspreis wollten wir jungen kreativen Leuten eine Chance geben, Ideen, die ihr eigenes Lebensgefühl widerspiegeln, zu kreieren. 56 Wettbewerbsbeiträge von Studentinnen und Studenten aus 20 Film- und Medienhochschulen sind bei uns eingegangen. Die Studierenden haben mit ihrem Engagement einen wichtigen, weil authentischen Beitrag zur Aidsaufklärung ihrer Altersgruppe entwickelt.“

Die drei Gewinner erhalten Preise im Wert von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung plant, im Rahmen ihrer Kampagne „Gib Aids keine Chance“ den Spot des ersten Preisträgers im Jahr 2009 umzusetzen. Der Sieger des Publikumspreises erhält die Gelegenheit, die Dreharbeiten zu einem Aidsaufklärungsspot der BZgA zu begleiten.

Alle Wettbewerbsbeiträge sind auf der Website www.clipundklar-bzga.de zu sehen. Dort stehen die Fotos der Preisträger heute ab 15.00 Uhr zum Download bereit.

Weitere Informationen www.clipundklar-bzga.de
www.gib-aids-keine-chance.de
www.machsmit.de
www.bzga.de


Quelle: Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)