Ministerin Dr. Monika Stolz startet Jugendoffensive AKKU II

16.10.2008 | Soziale Arbeit

Elf überregionale Projekte gegen Jugendarbeitslosigkeit mit einem Gesamtvolumen von 15 Millionen Euro werden aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert

Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg setzte sich auch im September noch fort. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg ist insgesamt gesunken. Sie betrug im September noch vier Prozent – damit sind noch 223.125 Frauen und Männer ohne Arbeit. Im Vormonat waren es 4,1 Prozent. Insgesamt waren im September 5.958 Personen weniger arbeitslos als noch im Urlaubsmonat August.

„Besonders erfreulich war der deutliche Rückgang der Arbeitslosenquote bei den jungen Menschen. Dies ist dem Engagement von Handwerk, Industrie und Handel zu verdanken. Hier zeigt sich, dass die Anstrengungen, jungen Menschen mit einer guten Schulausbildung zu einem erfolgreichen Berufsstart zu verhelfen, Früchte tragen“, sagte Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz zum Start der Jugendoffensive AKKU II am 15. Oktober in Stuttgart. Die Jugendarbeitslosigkeit ging von vier auf 3,7 Prozent zurück und liegt nun unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. Auch der Vergleich zum Vorjahr ist positiv. So lag die Jugendarbeitslosigkeit vor einem Jahr noch bei 4,4 Prozent. Insgesamt waren im September 2008 knapp 25.000 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos. Das sind fast 4.400 Personen weniger als vor einem Jahr.

„Die stark gesunkene Jugendarbeitslosigkeit darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich nach wie vor viele Jugendliche schwer tun, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden. Anknüpfend an die bereits in den Jahren 2004 2007 erfolgreiche Jugendoffensive „AKKU – wir laden Projekte“ haben wir daher 2008 wieder ein landesweites Förderprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit aufgelegt“, so die Ministerin weiter. Zur Förderung ausgewählt wurden elf überregionale Projekte, die nun die Arbeit aufnehmen können.

Ziel des aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus dem Landeshaushalt finanzierten Förderprogramm ist die Qualifizierung und Integration von nicht ausbildungsreifen Jugendlichen, die Verbesserung der Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf und die Integration von benachteiligten Jugendlichen, insbesondere mit Migrationshintergrund. Zudem sollen Jugendliche mit eingeschränkten Vermittlungschancen Perspektiven für den Einstieg in die berufliche Ausbildung und das Berufsleben erhalten. „Zur Förderung stehen für die Jahre 2008 bis 2009 pro Jahr 1,4 Millionen Euro an Mitteln aus dem ESF sowie Landesmittel in Höhe von einer Million pro Jahr zur Verfügung. Zusammen mit weiteren Finanzierungsanteilen der Projektträger ergibt sich für die elf Projekte ein Gesamtvolumen von etwas mehr als 15 Millionen Euro“, erläuterte Monika Stolz.

AKKU II ist zusammen mit dem ebenfalls aus ESF-Mitteln finanzierten Berufspraktischen Jahr (BPJ 21) Teil des „Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Baden-Württemberg“ und stellt das wesentliche arbeitsmarktpolitische Programm des Ministeriums für Arbeit und Soziales im Zeitraum bis 2010 dar. Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund brauchen oft Unterstützung, um nach der Schule Anschluss an Ausbildung und Beruf zu finden. Sieben Prozent von ihnen verfügen in Baden-Württemberg nach dem Ende der Schulpflicht über keinen schulischen Abschluss (deutsche Jugendliche: Ein Prozent). Von den 25- bis unter 34-jährigen Migranten haben 34 Prozent keine berufliche Ausbildung; dies trifft bei der gleichaltrigen Personengruppe ohne Migrationshintergrund nur auf acht Prozent zu (Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 7/2008, Seite 13). Stolz: „Allein diese Zahlen zeigen, dass trotz starkem Rückgang der Arbeitslosigkeit und der insgesamt guten Ausbildungsplatzsituation weiterhin große Anstrengungen erforderlich sind, um keinen jungen Menschen zurückzulassen. Die arbeitsmarktpolitischen Initiativen der Landesregierung tragen hierzu bei.“

Im Einzelnen werden im Rahmen der „Jugendoffensive AKKU II“ folgende Projekte gefördert (Liste der Projekte ist als PDF angehängt):

Info für die Redaktionen zum ESF:

Die Förderperiode 2007 bis 2013 des ESF steht unter dem Motto „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“. Insgesamt bekommt das Land Baden-Württemberg von der EU für die gesamte Förderperiode 266 Millionen Euro. Für die Projektförderung im Förderbereich Arbeit und Soziales stehen hiervon rund 130 Millionen Euro zur Verfügung. Davon reicht das Ministerium wiederum rund 100 Millionen Euro für die regionale Förderung weiter. Für das Jahr 2008 wurden die Mittel in Höhe von knapp 15 Millionen Euro an die 42 regionalen ESF-Arbeitskreise kontingentiert, die die regionale Projektauswahl vornehmen. Die regionale ESF-Förderung in Baden Württemberg betont die kommunale Kompetenz in der Arbeitsmarktpolitik und ist in dieser Form bundesweit einmalig. Insgesamt konnten damit allein im Jahr 2008 268 ESF-Projekte regional angestoßen werden.

Folgende inhaltlichen Schwerpunkte wurden für den ESF in der Förderperiode 2007-2013 in Baden-Württemberg festgelegt:

  • Vermeidung von Schulversagen und Erhöhung der Ausbildungsreife von schwächeren Schülern
  • Verbesserung der Berufswahlkompetenz
  • Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt
  • Erhöhung der Chancengleichheit von Frauen bei der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt
  • Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen, die auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind
  • Stabilisierung von Lebensverhältnissen und Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsmarkt von Gruppen mit besonderen Vermittlungshemmnissen.

Quelle: Landesportal Baden-Württemberg