Internationaler Tag der Migranten 18.12.2008

16.12.2008 | Soziale Arbeit

MOrie – Große Erfolge bei Menschen mit Migrationshintergrund

Langzeitarbeitslose Menschen mit Migrationshintergrund haben ganz spezielle Vermittlungshemmnisse. Die Hauptursachen sind hier oft mangelnde Deutschkenntnisse oder nicht-anerkannte Schul- und Berufsabschlüsse. Für ihren hohen Anteil an Arbeitslosen mit Migrationshintergrund im SGB II hat die ARGE Düsseldorf zusammen mit dem lokalen Caritasverband deshalb das Projekt MOrie (= Migrantenorientierung) ins Leben gerufen. MOrie ist eine Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahme für Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 25 und 55 Jahren.

Die Erfolge von MOrie können sich sehen lassen: Im ersten Bewilligungszeitraum 2006 konnten von 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Das sind ca. 36 Prozent und immerhin 26 Prozent arbeiten jetzt mit mehr als 15 Wochenstunden. Nur 10 haben die Maßnahme damals vorzeitig abgebrochen. 2007 wurden ebenfalls 36 Prozent vermittelt und 2008 waren es bisher ca. 30 Prozent. Und auch wenn die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht sofort klappt, finden viele Frauen und Männer der Maßnahme im folgenden Jahr einen festen Arbeitsplatz. Die Grundlagen hat das Projekt MOrie gelegt. Enges Coaching und die interkulturel-le Kompetenz des eingesetzten Fachpersonals machen das Projekt so erfolgreich.

In drei Phasen werden stabile Zugangsvoraussetzungen für die Integration auf dem Arbeitsmarkt geschaffen: In den ersten 1,5 Monaten werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für zukünftige Aufgaben in der deutschen Sprache, EDV, Bewerbung, Schlüssel-qualifikationen etc. qualifiziert. In der zweiten Phase nehmen sie für dreieinhalb Monate eine Beschäftigung auf. Je nach beruflicher Vorbildung kann zwischen Verwaltung, Pflege, Pädagogik, Haustechnik und -wirtschaft gewählt werden. Die dritte Phase ermöglicht über ein einmonatiges Praktikum die Probe aufs Exempel. In 100 Düsseldorfer Unternehmen wird die Möglichkeit geboten, die individuelle Fähigkeit zur Arbeit zu prüfen und sich zu bewähren. Immer wieder erhalten Praktikanten auch gleich einen Arbeitsvertrag, weil ihre Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit geschätzt wurde. 30 Absolventen haben bisher sofort nach dem Praktikum einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag erhalten.

Wer nicht gleich nach der Maßnahme Anschluss findet auf dem Arbeitsmarkt, ist jedoch in der Lage, eine Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahme erfolgreich zu durchlaufen. Mit den entsprechenden Deutschkenntnissen können z.B. erforderliche Bildungsabschlüsse nachgeholt werden.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de .


Quelle: Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit