FRÖBEL entwickelt eigenes Kinderschutzkonzept

03.11.2008 | Soziale Arbeit

Erfolgreiche Fachkonferenz zum Kinderschutz in Kindergärten

Kinder schützen, Misshandlungen und Vernachlässigung vorbeugen und aktiv sein, bevor es zu spät ist: Die FRÖBEL Gruppe, Träger von deutschlandweit 100 Kindergärten, hat mit der Entwicklung eines eigenen Kinderschutzkonzeptes begonnen – und geht damit weit über die üblichen Standards hinaus. Mit einer Fachkonferenz in Berlin vertiefte FRÖBEL die Erkenntnisse zum Kinderschutz und brachte das Thema auf die Agenda von Politik, Verwaltung und Verbänden.

Im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages kamen am 29. Oktober rund 100 Vertreter aus Verbänden, Politik und Verwaltung zur Fachkonferenz „Kinderschutz in Kindergärten – Möglichkeiten und Grenzen“ zusammen. Stefan Spieker, Geschäftsführer des FRÖBEL e.V., wertete die Veranstaltung als wichtigen Impuls für die Ausarbeitung des FRÖBEL-eigenen Kinderschutzkonzepts. „FRÖBEL hat sich als Träger von Kindergärten auf den Weg gemacht, einem hohen Anspruch an pädagogische Qualität gerecht zu werden. Um mehr zu bieten, als der Standard verlangt, werden wir unser Kinderschutzkonzept unter Einbeziehung aller Beteiligten umsetzen.“ Wichtiger Bestandteil des FRÖBEL-Kinderschutzkonzepts, teilte der Träger auf der Fachkonferenz mit, sei die Qualifizierung und laufende Sensibilisierung der Pädagoginnen und Pädagogen. So wurden bereits in allen Berliner FRÖBEL Kindergärten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema Gewaltprävention fortgebildet.

Eine bessere Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher forderte auch Susanne Viernickel, Professorin an der Berliner Alice-Salomon-Hochschule: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Kinderschutz vor allem auch heißt, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken.“ Neue Ausbildungs- und Studiengänge müssten ihren Fokus deshalb genau darauf setzen, so Viernickel, die dabei den von FRÖBEL finanziell unterstützten Studiengang an der Alice-Salomon-Hochschule nannte, der es Erzieherinnen und Erziehern ermögliche, neben dem Beruf einen Studienabschluss zu erlangen.

Für das pädagogische Fachpersonal in Kindergärten, so ein Ergebnis der abschließenden Podiumsdiskussion, werde es zunehmend schwieriger, Verdachtsmomente auf Kindeswohlgefährdung zu erkennen und wirksam zu reagieren. So verwies etwa Dr. Gudrun Rannacher, Leiterin der zur FRÖBEL Gruppe gehörenden Berliner Familienberatungsstelle CON-RAT, auf die Schwierigkeit, sich als pädagogische Fachkraft auch in kritischen Momenten auf die immer wieder geforderte Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu beziehen. Christian Bernzen, Sozialrechtsexperte und Professor an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, mahnte in seinem Vortrag jedoch ein frühzeitiges Agieren an: „Gefahrenabwehr bedeutet, vor dem Eintritt von Gefahren zu handeln. Dies kann auch bedeuten, Eltern dahin gehend zu stärken, selbst aktiv zu werden und sich mit dem Jugendamt in Verbindung zu setzen, bevor es zu spät ist.“


Quelle: Pressemitteilung des FRÖBEL e.V.