B-Vitamin kann Krebs vorbeugen

02.10.2008 | Soziale Arbeit

Das Vitamin B 9 (Folsäure) ist ein Multitalent.

Das Vitamin B 9 (Folsäure) ist ein Multitalent. Es beugt Herzinfarkt und Schlaganfall vor, senkt das Demenzrisiko und schützt das Ungeborene vor einem „offenen Rücken“ (Spina bifida). Einige Studien weisen darauf hin, dass Folsäure vermutlich auch das Risiko für verschiedene Krebsarten verringern kann.

Am besten erforscht ist der Zusammenhang zwischen Folsäure und Dickdarmkrebs. Die Auswertung von zwanzig Studien zu diesem Thema ergibt, dass die Einnahme hochdosierter Folsäure das Risiko für Darmkrebs erheblich reduziert. In einer in den USA durchgeführten Studie mit fast 89.000 Frauen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die mindestens 15-jährige Einnahme von mehr als 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, um 75 Prozent senkt. In einer weiteren Studie mit rund 5.600 Frauen konnte eine Verminderung des Darmkrebsrisikos um 40 Prozent nachgewiesen werden, wenn die Frauen täglich mehr als 350 Mikrogramm Folsäure zu sich nahmen. Vermutlich kann man mit Folsäure weiteren Krebsarten vorbeugen. Wissenschaftler stellten Zusammenhänge zwischen diesem B-Vitamin und einer Risikominimierung von Tumoren in Lunge, Magen, Gebärmutterhals, Speiseröhre, Bauspeicheldrüse, weiblicher Brust, an der Haut sowie bei Leukämie fest.

Folsäure wird im menschlichen Körper für lebenswichtige Reaktionen des Stoffwechsels benötigt, darunter zum Beispiel für die Bildung und Reparatur des Erbgutes und für Wachstums- und Zellteilungsvorgänge. Gemeinsam mit den Vitaminen B6 und B12 ist Folsäure auch für den Abbau des für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlichen Zellgiftes Homocystein wichtig. Untersuchungen an Tieren und Menschen haben gezeigt, dass zwischen Folsäuremangel, daraus erhöhtem Homocysteinspiegel und verschiedenen Krebsarten ein Zusammenhang bestehen könnte.

Folsäure findet man vor allem in grünem Blattgemüse, Brokkoli, Hülsenfrüchten, Leber, Vollkornprodukten, Soja und Eigelb. Da es äußerst licht-, sauerstoff- und hitzeempfindlich ist, werden bei der Lagerung und beim Kochen große Mengen des Vitamins zerstört. Selbst wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt, ist es schwierig, seinen täglichen Bedarf von 400 Mikrogramm Folsäure zu decken. Etwa zwei Drittel der erwachsenen Frauen und Männer kommen nicht einmal auf 300 Mikrogramm pro Tag. Deshalb empfiehlt sich bei Herz-Kreislaufproblemen, Kinderwunsch und dem Vorliegen von Risikofaktoren für Krebs die gezielte Einnahme von hochdosierter Folsäure in Form von entsprechenden Vitaminkombinationen. Eine zuverlässige Senkung überhöhter Homocysteinwerte konnte beispielsweise durch das Präparat Medyn forte erreicht werden, welches in Deutschland als einziges Arzneimittel für die Behebung eines Folsäure-, Vitamin B6- und B12-Mangels zugelassen ist.

In Deutschland ist Darmkrebs sowohl bei den Neuerkrankungen als auch beim Krebstod bei Männern wie Frauen die zweithäufigste Krebsform. Die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister geht von fast 30.000 Todesfällen pro Jahr aus. 90 Prozent der Dickdarmkrebs-fälle treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Das Durchschnittsalter bei Erstdiagnose liegt bei 65 Jahren. Das Risiko, in seinem Leben an Darmkrebs zu erkranken, beträgt bei uns etwa 6 Prozent, daran zu versterben etwa 2,5–3 Prozent. Die wichtigsten Risikofaktoren sind hohes Alter und eine Ernährung, die zu wenig Ballaststoffe und zu viel rotes Fleisch und Wurstwaren enthält.

Eine Infobroschüre zum Thema Homocystein und Folsäure kann gegen Einsendung eines mit der eigenen Anschrift versehenen und mit 1,45 Euro frankierten DIN A5-Rückumschlags beim Deutschen Grünen Kreuz angefordert werden. Die Adresse:

Deutsches Grünes Kreuz e.V.

Stichwort Homocystein

Schuhmarkt 4

35037 Marburg

Ebenso finden Sie auf der Homepage des Deutschen Grünen Kreuzes unter www.dgk.de einen Podcast zum Thema Homocystein und Folsäure. 


Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ