Weniger “Pleiten“ im ersten Halbjahr

04.09.2007 | Soziale Arbeit

Von Januar bis Juni 2007 entschieden die hessischen Amtsgerichte über 937 Anträge auf Insolvenz von Unternehmen, das waren 7,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2006.

Von Januar bis Juni 2007 entschieden die hessischen Amtsgerichte über 937 Anträge auf Insolvenz von Unternehmen, das waren 7,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2006. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes ist dieser Rückgang auf die günstige Entwicklung in den ersten vier Monaten des Jahres zurückzuführen, während im Mai und Juni die Zahl der Insolvenzen höher war als in den Vorjahresmonaten.

In knapp zwei Drittel der Fälle eröffneten die Amtsgerichte das Insolvenzverfahren. Über ein Drittel der Anträge wurde mangels Masse abgewiesen, da das Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Die offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf insgesamt 732 Millionen Euro. Unmittelbar von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen waren über 5200 Beschäftigte.

In den einzelnen Wirtschaftsbereichen war die Entwicklung im ersten Halbjahr 2007 sehr unterschiedlich. Von der anziehenden Konjunktur profitierten eher die Waren produzierenden Unternehmen, darunter insbesondere die exportorientierten Branchen, sowie unternehmensnahe Dienstleister. Im Verarbeitenden Gewerbe wurden 17 Prozent, im Baugewerbe 23 Prozent, im Bereich "Verkehr und Nachrichtenübermittlung" 27 Prozent und bei den unternehmensnahen Dienstleistungen zwölf Prozent weniger Insolvenzen registriert als im ersten Halbjahr 2006. Entgegen dem Trend nahmen die Insolvenzen im Gastgewerbe und im Handel zu. Im Gastgewerbe stieg die Zahl von 59 im ersten Halbjahr 2006 über 75 im zweiten Halbjahr 2006 auf 87 im ersten Halbjahr 2007. Aus dem Bereich Handel einschließlich Kfz-Reparatur meldeten 211 Unternehmen im ersten Halbjahr 2007 Insolvenz an, das sind 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Darunter waren 46 Autohändler und -werkstätten, ein Plus von fast 60 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2006.

Weitere Auskünfte erteilt:

Dr. Hans Herbert Krieg

Telefon: 0611 3802-635

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Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt - Pressenews