Wasser als funktionelles Lebensmittel?
Near Water-Produkte – wenig Inhalt und teurer!
Seit einigen Jahren sind im Getränkeregal so genannte „Near Water"-Produkte zu finden. Im Allgemeinen versteht man darunter Wasser, das mit Fruchtkonzentraten, Kräuterextrakten, Vitaminen oder Mineralien versetzt ist. Allerdings nur in Konzentrationen von wenigen Prozenten.
Near-Water-Getränke sind in erster Linie Produkte für Vieltrinker, die etwas Abwechslung in ihren Wasserkonsum bringen wollen. Als „Wellness-, Harmonie- oder Relax"-Getränke sollen sie Körper und Seele verwöhnen.
Viele Verbraucher erhoffen sich deshalb einen Gesundheitseffekt. Einen besonderen ernährungsphysiologischen Nutzen haben die Kunden von den neuen Getränken jedoch nicht, so die Verbraucherzentrale.
Die Verbraucherzentrale hat sich deshalb das Angebot am Markt näher angeschaut.
Bei den Getränken handelt es sich um Mineral-, Quell-, Heil- oder Tafelwasser mit einem kleinen Schuss Fruchtsaft oder Kräuterextrakten.
Gesüßt wird beispielsweise mit Traubenzucker, Fruchtzucker oder Süßstoffen, häufig sind Vitamine (z. B. Ascorbinsäure, B-Vitamine) und Mineralstoffe (Calcium, Magnesium) beigemischt.
Auch wenn nahezu auf allen Packungen Früchte abgebildet sind, der Fruchtsaftgehalt liegt gerade mal zwischen null und fünf Prozent.
Vorteilhaft ist lediglich der geringe Kaloriengehalt von weniger als ein bis circa 32 kcal/100 ml. Nahezu alle Getränke sind deutlich überaromatisiert. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu reinen Wässern ein solcher Mix häufig mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden muss.
Und beim Preis fällt auf, dass die Liter-Preise mit 10 Cent bis 1,40 Euro höher liegen als die von Mineralwasser.
Tipp der Verbraucherzentrale:
„Trotz diverser Zusätze gibt es keinen wirklichen Wellness- und Fitnessnutzen. Near Water ist ganz einfach ein kalorienarmes Erfrischungsgetränk," so Hedi Grunewald von der VZ Niedersachsen. Mit Wasser oder einem Früchtetee plus einem Schuss Fruchtsaft ist man billiger und besser bedient. Diese Getränke kommen ohne Zusatzstoffe aus.
Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen