Verbraucherinsolvenzen stiegen in Hessen um ein Drittel

05.09.2007 | Soziale Arbeit

Insolvenzhäufigkeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und in der Stadt Kassel am höchsten

In der ersten Jahreshälfte 2007 entschieden die Amtsgerichte in Hessen knapp 3 500 Verfahren zur Eröffnung einer Verbraucherinsolvenz. Das sind genau ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr 2006. Lediglich in fünf Fällen wurde das Verfahren mangels Masse abgewiesen und in 59 Fällen ein Schuldenbereinigungsplan angenommen. In allen anderen Fällen eröffneten die Amtsgerichte das Insolvenzverfahren. Im Durchschnitt hatten die zahlungsunfähigen Verbraucher 62 000 Euro Schulden zu tragen.

Die Möglichkeit der Verbraucherinsolvenz wurde erst durch die Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 1999 geschaffen. Seither stieg in jedem Jahr die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Von Januar 1999 bis Juni 2007 wurden in Hessen insgesamt 20 500 Anträge zur Eröffnung einer Verbraucherinsolvenz gestellt.

Bei der regionalen Verteilung zeigen sich noch immer Unterschiede, allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie in den vergangenen Jahren. Im ersten Halbjahr 2007 wurden in Hessen 5,7 Anträge auf Verbraucherinsolvenz je 10 000 Einwohner registriert. Die Spannweite reichte von 2,9 Verbraucherinsolvenzen je 10 000 Einwohner im Vogelsbergkreis bis 11,7 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, wo die Zuwachsrate der Zahl der Verbraucherinsolvenzen mit 121 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 33 Prozent lag.

Entgegen dem Trend sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Landkreis Offenbach (minus 30 Prozent), in Darmstadt (minus neun Prozent) und in der Stadt Offenbach am Main (minus acht Prozent). Im vergangenen Jahr wurde für Offenbach am Main die mit Abstand höchste Insolvenzhäufigkeit mit 17,8 Verbraucherinsolvenzen je 10 000 Einwohner beobachtet. Im ersten Halbjahr 2007 lag Offenbach am Main mit 11,0 Verbraucherinsolvenzen je 10 000 Einwohner hinter der Stadt Kassel (11,4) und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg (11,7) an dritter Stelle. Die Abschwächung der regionalen Unterschiede zeigt sich auch darin, dass der Vogelsbergkreis zwar wie im Vorjahr die niedrigste Insolvenzhäufigkeit aufweist, aber   mit der höchsten Zuwachsrate aller Regionen von über 200 Prozent sich der Abstand deutlich verringert hat.

Weitere Auskünfte erteilt:   Dr. Hans Herbert Krieg

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Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt - Pressenews