Staatssekretär Schauerte wirbt für mehr Ausbildung von Unternehmern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

04.09.2007 | Soziale Arbeit

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hartmut Schauerte, hat im Kreis Olpe - Märkischer Kreis die Fa. Fortan-Systems GmbH, die Fachübergreifende Gemeinschaftspraxis Finnentrop und das Pelikan Bildungszentrum besucht, um für mehr Engagement bei der Ausbildung durch Unternehmer mit Migrationshintergrund bzw. von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu werben.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hartmut Schauerte, hat im Kreis Olpe - Märkischer Kreis die Fa. Fortan-Systems GmbH, die Fachübergreifende Gemeinschaftspraxis Finnentrop und das Pelikan Bildungszentrum besucht, um für mehr Engagement bei der Ausbildung durch Unternehmer mit Migrationshintergrund bzw. von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu werben. Zu den jeweiligen Terminen begleiteten ihn der Geschäftsführer des Landesverbandes der Freien Berufe NRW, Dipl.-Volksw. André Busshuven, der Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen-Wittgenstein, Dipl.-Kfm. Franz Mockenhaupt, der Vorsitzende des Sauerländisch-Türkischen Unternehmervereins (SATIAD), Tevfik Kara, der Geschäftsführer der Südwestfälischen IHK zu Hagen, Herr Claus Hegewaldt und verschiedene türkische Unternehmer aus der Region.

Hartmut Schauerte: "Die aktuelle Lage am Ausbildungsmarkt zeigt: Die gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen des Ausbildungspaktes zahlen sich aus. Doch wir dürfen hierin nicht nachlassen. Ich appelliere daher besonders an Unternehmer mit Migrationshintergrund, nochmals zu überlegen, ob sie nicht dem einen oder anderen Jugendlichen doch noch eine berufliche Perspektive geben können. Denn: Die Auszubildenden von heute sind unsere Fachkräfte von morgen."

Die mittelständische FORTAN-SYSTEMS GmbH, Kirchhundem, fertigt und vertreibt seit 1996 in Kirchhundem Rohr- und Apparatetechnik sowie Horizontalbohrtechnik. Geschäftsführer Dipl.-Ing. (SFI) Ibrahim Özogul beschäftigt 18 Mitarbeiter und bildet junge Menschen zu Anlagenmechanikern mit Schwerpunkt Schweißtechniker aus. Der bisherige Auszubildende wurde in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis übernommen.

Die Fachübergreifende Gemeinschaftspraxis Finnentrop, bestehend aus sechs Ärzten und 13 Mitarbeitern, bildet Medizinische Fachangestellte aus. Von den derzeit beschäftigten zwei Auszubildenden ist eine Russlanddeutsche. Zudem werden Plätze für (Langzeit-)Praktika angeboten.

Das Pelikan Bildungszentrum, Lüdenscheid, bietet unter der Leitung von Result Öczelik Nachhilfeunterricht und Sprachkurse, vor allem für Schüler mit Migrationshintergrund, an. Die Jugendlichen sollen so besser auf die bevorstehende Ausbildung vorbereitet werden. In Seminaren, etwa zu Jugendkriminalität und Drogen, werden die Schüler zusätzlich für die hiermit verbundenen Gefahren sensibilisiert.

In seinen Gesprächen mit den Unternehmern und (Praxis-)Inhabern dankte Staatssekretär Schauerte für ihren Einsatz für die berufliche Zukunft von Jugendlichen u. a. mit Migrationshintergrund. Er erinnerte daran, dass die Bundesregierung bei ihrer Klausur in Meseberg den Stellenwert von Aus und Weiterbildung für den Standort Deutschland betont habe. Hartmut Schauerte: "Ich hoffe, dass die guten Beispiele Ihrer Unternehmen in der Region und auch überregional Schule machen werden, so dass Jugendliche, auch mit Migrationshintergrund, vielleicht noch einen Ausbildungsplatz finden."

Von 1994 bis 2005 hat sich die Zahl der Auszubildenden mit Migrationshintergrund halbiert (1994: 126.000; 2005: 67.000). Dies entspricht einem Rückgang der Ausbildungsquote von 9,8 % (1994) auf 5,3 % (2005). Sie liegt damit erheblich unter dem Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung (18 %). 41 % der Menschen mit Migrationshintergrund verfügen nicht über einen Berufsausbildungsabschluss, während der Anteil gleichaltriger Deutscher ohne Berufsausbildungsabschluss 15 % beträgt. Überdurchschnittlich viele Migranten (30 %) sind selbständig, aber unterdurchschnittlich viele Migrantenbetriebe bilden aus (5 - 15 %, wobei türkische Betriebe zu 15 % ausbilden). Die Ausbildungsquote deutscher Betriebe beträgt dagegen 23 %.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie