Sommer: Tummelplatz für Schimmelpilze

11.07.2007 | Soziale Arbeit

Was tun, wenn Lebensmittel schimmeln

Ein feuchtwarmer Sommer mit Temperaturen zwischen 20 und 25 °C sind ein optimaler Tummelplatz für Schimmelpilze. Seine Sporen sind überall in der Natur verbreitet. In Lebensmitteln können sie farblose Zellfäden bilden, so genannte Hyphen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Schimmelpilze sind nicht per sé gesundheitsschädlich für Menschen. Bei der Herstellung von bestimmten Käsesorten wie zum Beispiel Camembert und Roquefort ist er sogar nützlich, weil er konservierend wirkt und für die Aromabildung verantwortlich ist. Gefährlich wird’s, wenn die Schimmelpilze Mykotoxine bilden, die giftige und teilweise krebserregende Substanzen beinhalten. Je höher der Wassergehalt eines Lebensmittels ist, umso schneller wachsen die Gifte. Sie lassen sich weder durch Erhitzen noch andere Verfahren wie Säuern, Trocknen oder Einfrieren entfernen.

Dass akute Vergiftungen nach dem Verzehr verschimmelter Lebensmittel auftreten, ist ziemlich gering. Erst bei regelmäßiger Aufnahme geringer Mengen über einen längeren Zeitraum kann es zu größeren gesundheitlichen Problemen kommen, z. B. zu Leber- oder Nierenschädigungen.

Was tun bei Schimmelbefall von Lebensmitteln?

- Befallenes Schnittbrot immer vernichten. Hat ein Brotlaib an einer Stelle nur einen kleinen Schimmelfleck, reicht es, diesen Teil großzügig abzuschneiden.
- Getreide und Gewürze bei „Klumpenbildung“ infolge Schimmelnester beseitigen.
- Nüsse vor dem Essen immer kontrollieren. Verfärbte oder verschimmelte Kerne oder Schalen sofort aussortieren. Pistazien enthalten häufig Aflatoxin, das stärkste Pilzgift. Bitter, ranzig oder kratzig schmeckende Nüsse unbedingt wegwerfen.
- Bei Hartkäse im Stück reicht es, die befallene Stelle großzügig zu entfernen.
- Bei festen Konfitüren mit einem hohen Zuckeranteil (über 50 %) reicht es aus, den Schimmel mit einer dicken Fruchtschicht abzuheben (Vorsicht, nicht verschmieren). Konfitüren oder Fruchtaufstriche mit geringerem Zuckergehalt, z. B. mit Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen wie Diabetikerkonfitüren müssen weggeworfen werden.

Wie kann Schimmel verhindert werden?

- Empfindliche Lebensmittel in kleinen Mengen, möglichst frisch kaufen, bald verbrauchen.
- Gewürze nicht jahrelang aufheben. Kleinere Mengen kaufen und schneller verbrauchen.
- Beim Einkauf auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und auf unversehrtes Obst und Gemüse achten, ohne Verletzungen und Druckstellen.
- Die Nahrungsmittel sauber, kühl und trocken lagern, Getreide ab und zu durchschütteln.
- Brotkästen öfter reinigen, mit Essigwasser auswischen. Krümel fördern Schimmelbildung.
- Verschimmelte Lebensmittel sofort entsorgen und nicht länger offen liegen lassen.

Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen