Skandal um ALG-II-Praktika: Bsirske fordert Bundesregierung und BA zum Handeln auf

29.08.2007 | Soziale Arbeit

Im Skandal um den unbezahlten Einsatz von Arbeitslosengeld-II-Beziehern als Praktikanten fordert der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, die Bundesregierung auf, den rechtswidrigen Praktiken umgehend entgegenzutreten.

Im Skandal um den unbezahlten Einsatz von Arbeitslosengeld-II-Beziehern als Praktikanten fordert der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, die Bundesregierung auf, den rechtswidrigen Praktiken umgehend entgegenzutreten.

Es sei unhaltbar, dass es Arbeitsverwaltungen gebe, die den unbezahlten Einsatz von ALG-II-Beziehern als Praktikanten nicht nur duldeten, sondern regelrecht betrieben. "Das mittlerweile erreichte Ausmaß an Geschäftemacherei vor Ort ist erschreckend", sagte Bsirske. Es gebe Betriebe, in denen weit mehr als zehn Prozent der Beschäftigten mit vagen Aussichten auf einen möglicherweise befristeten Arbeitsvertrag bei gleichzeitiger Bedrohung ihrer Mindestsicherung monatelang arbeiten müssten, um nach Ablauf des Praktikums schließlich durch den nächsten Langzeitarbeitslosen ersetzt zu werden. "Die Menschen werden letztlich gezwungen, jene regulären Arbeitsplätze zu vernichten, die sie eigentlich vermittelt bekommen müssten", sagte Bsirske.

Das Bundesarbeitsministerium sei aufgerufen, seine Rechtsaufsicht auszuüben, um dem weit verbreiteten rechtswidrigen Agieren auf Kosten der Staatskasse entgegenzutreten, mahnte Bsirske an. Angesichts der enormen Missbrauchspotentiale der "0-Euro-Jobs" müsse die Bundesagentur für Arbeit nachhaltig aktiv werden.


Quelle: Newsletter der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.