Landesregierung will Schülerinnen für Natur- und Ingenieurwissenschaften begeistern

30.10.2007 | Soziale Arbeit

Wissenschaftsminister Frankenberg: Frauen für attraktive Karrierechancen begeistern

Mit attraktiven neuen Lernprojekten will die Landesregierung mehr Schülerinnen für Berufe in den Natur- und Ingenieurwissenschaften gewinnen. Dazu schreibt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst das Programm „Schülerinnen forschen - Einblicke in Naturwissenschaft und Technik“ aus. Dies hat der Ministerrat am 23. Oktober 2007 beschlossen. Partner ist die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.

„Mit dem Programm wollen wir heranwachsende Frauen für attraktive Karrierechancen begeistern und dem kommenden Fachkräftemangel frühzeitig begeg-nen. Wir können nicht auf die Fähigkeiten von gut ausgebildeten jungen Frauen verzichten“, sagte Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg am 29. Oktober in Stuttgart.

Adressaten der Ausschreibung sind die Hochschulen und Berufsakademien Baden-Württembergs. Sie sollen besondere Angebote für Schülerinnen ab der Klassenstufe sieben an Realschulen und Gymnasien entwickeln. Frankenberg: „Hochschulen und Berufsakademien sind ideale Partner für dieses Programm. Sie verfügen über die entsprechende Infrastruktur und das notwendige Know how.“ An jedem Antrag soll mindestens eine Hochschule beteiligt sein, die Lehrer ausbildet.

Für die Förderung stellt das Wissenschaftsministerium für die Jahre 2008 und 2009 je rund eine Mio. Euro zur Verfügung, hinzu kommt eine Kofinanzierung durch die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, deren Umfang jeweils projektabhängig ist. Das Programm soll im Frühjahr 2008 starten. Es besteht aus fünf Bausteinen (Schülerlabore, Feriencamps, Orientierungsberatung, Wissenschaftliche Begleitung, PR-Arbeit der Hochschulen).

Die Bausteine

  • In Schülerlaboren für Physik und Chemie an den Hochschulen des Landes sollen speziell für Mädchen konzipierte Experimentierkurse angeboten werden. Dozentinnen und Studentinnen leiten die Kurse.
  • In Feriencamps (Baustein II) können Mädchen während der Schulferien in mehrtägigen Veranstaltungen in die Welt der Naturwissenschaften und der Technik eintauchen. Angeboten werden zum Beispiel Experimentierkurse, Orientierungsberatungen, Berufsorientierung und Kontakte zu weiblichen Vorbildern.
  • Damit sich Schülerinnen für ein Studium in den Ingenieur- und Naturwissenschaften entscheiden, sollen innovative, gendergerechte Beratungskonzepte (Baustein III) entwickelt werden, die Mädchen mit der entsprechenden Begabung für ein solches Studium motivieren.
  • In einem eigenen Baustein (IV) ist eine wissenschaftliche Begleitung vorgesehen. Es sollen Erkenntnisse gewonnen werden, inwieweit die Maßnahmen die Studienwahl beeinflusst haben. Zudem soll ein Netzwerk aus Hochschulvertreterinnen, Lehrerinnen und Schülerinnen aufgebaut werden.
  • Um einem breiten Interessentinnenkreis die Teilnahme an dem Programm zu erschließen, werden das Wissenschaftsministerium, das Kultusministerium, die Bundesagentur für Arbeit, die Hochschulen und die Schulen intensive PR-Arbeit (Baustein V) leisten.

Quelle: Landesportal Baden-Württemberg