JugendFilmTage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Nikotin- und Alkoholprävention

24.10.2007 | Soziale Arbeit

Die JugendFilmTage 'Nikotin und Alkohol - Alltagsdrogen im Visier' verbinden interessante Filmvorführungen, spannende Mitmach-Aktionen und jugendgerechte Medien zu einem attraktiven Kinoevent

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) präsentiert im Verbund CinemaxX Stuttgart und regionalen Partnern eine innovative Jugendaktion zur Suchtprävention in Deutschland. Die JugendFilmTage „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“ verbinden interessante Filmvorführungen, spannende Mitmach-Aktionen und jugendgerechte Medien zu einem attraktiven Kinoevent. Das Angebot ergänzt die beiden BZgA-Jugendkampagnen „rauchfrei“ und „Na Toll!“. In Stuttgart nehmen am 23. und 24. Oktober mehr als 2.000 Jugendliche von 12 bis 19 Jahren und ihre Lehrer an der Aktion teil.

Der Amtschef im Ministerium für Arbeit und Soziales, Thomas Halder sagte bei der Eröffnung der JugendFilmTage in Stuttgart: „Wer als Erwachsener rauchen möchte und die allseits bekannten Gesundheitsrisiken für sich akzeptiert, den will und kann ich nicht am Rauchen hindern. Ziel muss jedoch sein, Kinder und Jugendliche davor zu bewahren, überhaupt mit dem Rauchen zu beginnen.“ Mit der Unterstützung zahlreicher Projekte zur Tabakprävention sowie dem Landesnichtraucherschutzgesetz wolle die Landesregierung den gesellschaftlichen Wandel weiter vorantreiben. „Nichtrauchen muss die Normalität werden“, so Halder.

„Mit den JugendFilmTagen wollen wir Jugendliche gezielt auf die gesundheitlichen Folgen und das Abhängigkeitspotenzial des Rauchens und Alkoholkonsums aufmerksam machen und die Entwicklung einer kritischen Haltung zu legalen Suchtmitteln fördern“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Filme können erfahrungsgemäß wichtige Impulse setzen, damit sich Jugendliche mit den Themen Nikotin und Alkohol auseinander setzen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Filmthemen in der Schule vor- oder nachbereitet werden. Deshalb finden bereits vor den JugendFilmTagen Workshops für Lehrkräfte statt. Das Kino als außerschulischer Lernort wird auf diese Weise zu einem besonders motivierenden Informationsangebot. „Die Bundeszentrale freut sich daher sehr, dass CinemaxX die JugendFilmTage aktiv unterstützt und sowohl sein Know-How wie auch das Haus kostenlos zur Verfügung stellt“, so Prof. Dr. Pott weiter.

Die JugendFilmTage in Stuttgart werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern durchgeführt: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg, Landeshauptstadt Stuttgart – Gesundheitsamt, Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V., Klinikum Stuttgart – Bürgerhospital Suchtberatung, Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Württemberg e.V., Lagaya e.V. Stuttgart, MädchenGesundheitsLaden e.V., Polizeipräsidium Stuttgart – Kriminalprävention, Pro Familia Stuttgart e.V., Release Stuttgart e.V., Wilde Bühne e.V., Staatliches Schulamt bei der Landeshauptstadt Stuttgart – Arbeitsstelle Kooperation.

Zur Eröffnung der JugendFilmTage zeigen die Veranstalter den Spielfilm „Das Jahr der ersten Küsse“. Weiterhin sind die Filme „Jargo“, „Verrückt/Schön“, „28 Tage“ und „Heimatfilm!“ zu sehen. Vor und nach den Filmvorführungen können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen zu den Themen Nikotin und Alkohol unter anderem bei dem Quiz „Teste dich!“ überprüfen. Beim Promille-Run „Voll neben der Spur“ erleben die Jugendlichen mit Hilfe aufgesetzter Spezialbrillen einen simulierten Rausch und die damit einhergehende Einschränkung ihrer Wahrnehmungsfähigkeit. In der Beratungs-Lounge „Der letzte Zug“ erhalten rauchende Schüler Tipps, wie sie mit dem Rauchen aufhören können.

Die Lehrkräfte haben sich in einem Workshop auf die JugendFilmTage vorbereitet: Im Vordergrund standen dabei Anregungen zur Durchführung von Klassengesprächen zur Suchtprävention sowie die Vorstellung praxiserprobter Ausstiegsangebote für rauchende Schüler und das Programm „rauchfreie Schule“.

Weitere Tourdaten 2007

25.10. + 26.10.2007 CinemaxX Heilbronn

30.10. + 31.10.2007 Cineplex Lippstadt

06.11. + 07.11.2007 CineStar Chemnitz

08.11. + 09.11.2007 UCI Dessau-Roßlau

Zahlen zum Nikotin-und Alkoholkonsum

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der rauchenden Jugendlichen kontinuierlich ab. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Frühjahr 2007 stellen einen historischen Tiefstand im Rauchverhalten dar. So ist der Anteil der 12-bis 17-jährigen Raucher von 28 Prozent im Jahr 2001 über 20 Prozent im Jahr 2005 auf 18 Prozent zurückgegangen. In keiner der seit 1979 regelmäßig durchgeführten Befragungen der BZgA bei Jugendlichen konnte ein so niedriger Wert im Zigarettenkonsum festgestellt werden. Die positive Entwicklung ist bei den weiblichen und männlichen Jugendlichen gleichermaßen nachzuweisen.

Aus der Perspektive der Prävention ist der Anteil Jugendlicher, die noch nie geraucht haben, ebenso wichtig. Je höher dieser Anteil liegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass in der Zukunft weniger Personen mit dem Rauchen anfangen. So zeigen die Studienergebnisse, dass parallel zum Rückgang jugendlicher Raucher der Anteil der Nichtraucher kontinuierlich steigt. Während 2001 nur 41 Prozent der 12-bis 17-Jährigen angaben, Nichtraucher zu sein, bezeichnen sich in der aktuellen Erhebung 57 Prozent der befragten jungen Menschen als Nichtraucher.

Aktuelle Ergebnisse der Repräsentativuntersuchung 2007 zum Alkoholkonsum Jugendlicher verzeichnen, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen - nach einem Rückgang zwischen 2004 und 2005 -jetzt wieder deutlich angestiegen ist. Dieser Anstieg ist besonders auffällig bei den 16-bis 17-jährigen männlichen Jugendlichen. Bei den Jungen dieser Altersgruppe lag die durchschnittliche wöchentliche Trinkmenge an reinem Alkohol im Jahr 2007 bei etwa 150 g reinem Alkohol im Wochendurchschnitt. Dies entspricht ca. 2 Gläsern alkoholischer Getränke an jedem Tag in der Woche. Auch bei den weiblichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren ist zwischen 2005 und 2007 ein Anstieg in der wöchentlichen Gesamtalkoholmenge von 42 Gramm auf 53 Gramm festzustellen.

Der Anstieg im Alkoholkonsum ist im Wesentlichen auf eine Zunahme im Trinken von Bier, Bier-Mixgetränken und von Spirituosen zurückzuführen. Die noch vor wenigen Jahren bei den Jugendlichen so populären Alkopops werden dagegen kaum noch getrunken. „Die Ergebnisse zeigen, dass die im Zusammenhang mit dem Anstieg des Alkopop-Konsums in den letzten Jahren ergriffen Maßnahmen Wirkung zeigen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Durch das Zusammenspiel von gesetzgeberischen Regelungen und verstärkten Aufklärungsmaßnahmen konnte der Rückgang im Alkopop-Konsum erreicht werden. Die Ergebnisse zeigen aber auch, wie wichtig es ist, neue Entwicklungen zu beobachten und die bei den Alkopops erfolgreichen, umfassenden Präventionsstrategien auf den gesamten Bereich der Alkoholika auszuweiten“, so Prof. Dr. Pott weiter.

Weitere Informationen: www.bzga.de >Studien/Untersuchungen

Internet-Tipps für Jugendliche

www.rauch-frei.info
Für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollen oder mit dem Gedanken daran spielen oder ihren Freund/ ihre Freundin überzeugen wollen, mit dem Rauchen aufzuhören. Und für alle, die mit dem Nikotinkonsum gar nicht erst anfangen wollen. Dazu knallharte Fakten, Tests, Spiele, Spots und E-Cards.

www.bist-du-staerker-als-alkohol.de

Mit Antworten zu Fragen wie: Wieviel Alkohol ist eigentlich okay? Werde ich schneller nüchtern, wenn ich erbrechen muss? Was passiert beim Sex, wenn ich trinke? Dazu Tests, ultimative Cocktailrezepte, E-Cards und etliches mehr kostenlos zum Bestellen und Downloaden.

Bundesweite Info- und Beratungsangebote

Beratungstelefon zum Nichtrauchen

Das Beratungstelefon bietet eine persönliche Entwöhnungsberatung für Jugendliche und Erwachsene an, mit dem Rauchen aufhören wollen.

Tel. 0 18 05-31 31 31 (Kostenpflichtig -i.d.R. 0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichender Mobilfunktarif möglich).

Montag -Donnerstag von 10.00 -22.00 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10.00 -18.00 Uhr

Infotelefon zur Suchtvorbeugung

Bei Alkohol- oder anderen Abhängigkeitsproblemen bietet das BZgA-Telefon eine erste persönliche Beratung mit dem Ziel, Ratsuchende an geeignete lokale Hilfs- und Beratungsangebote zu vermitteln.

Tel. 0221-89 20 31 Montag -Donnerstag von 10.00 -22.00 Uhr und Freitag -Sonntag von 10.00 -18.00 Uhr

Sucht & Drogen Hotline

Telefonische Drogennotrufeinrichtungen aus Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Nürnberg haben sich auf Initiative der Drogenbeauftragtender Bundesregierung zusammengeschlossen und bieten bundesweit telefonische Beratung in Sucht- und Drogenfragen für Betroffene und ihre Angehörigen an.

Tel. 0 18 05-31 30 31 (Kostenpflichtig -i.d.R. 0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichender Mobilfunktarif möglich)

Montag -Sonntag von 0.00 -24.00 Uhr

Dieser Dienst wird unterstützt von NEXT ID.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg