Gesundheit für Magen, Darm & Co.

05.09.2007 | Soziale Arbeit

Tagung Gastroenterologie 2007 an der RUB Patienten-Hotline: Experten am Telefon

Neue Erkenntnisse über Erkrankungen von Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse tauschen Spezialisten vom 12. bis zum 15. September an der Ruhr-Universität Bochum aus: Unter der Tagungspräsidentschaft von Prof. Dr. Wolff Schmiegel (Klinik für Gastroenterologie Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer und Bergmannsheil, Klinikum der RUB) findet die 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten statt. Themen sind unter anderen neue Leitlinien zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und neue Operationstechniken, die natürliche Körperöffnungen nutzen und somit ohne große Schnitte auskommen. Am 13. und 14. September ist ein Patiententelefon geschaltet: Von 10 bis 18 Uhr sind die Experten unter 0234/32-27000 erreichbar.

PK-Termin

Die wichtigsten Themen der Tagung sind Thema einer Pressekonferenz am Freitag, den 14. September 2007, 11.00 bis 12.00 Uhr im Saal 04/082, Veranstaltungszentrum (Mensagebäude), Ruhr-Universität Bochum

Leitlinien für die beste Therapie

Krebserkrankungen im Bauchraum sind häufig: Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebstodesursache. Bauchspeicheldrüsenkrebs liegt auf dem fünften Platz. Experten unterschiedlicher Fachgesellschaften haben zu beiden Tumorerkrankungen Leitlinien erstellt. Sie sollen helfen, die optimale Therapie zu finden. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat von allen Krebsarten die schlechtesten Überlebensraten: Nur vier Prozent aller Patienten leben noch fünf Jahre nach der Diagnose. Diese erfolgt meist so spät, dass der Krebs nicht mehr behandelbar ist. Da spezifische Frühsymptome fehlen, sind Mediziner besonders gefordert: "Ärzte sollten an ein Pankreaskarzinom denken, wenn Patienten über 50 Jahren über neu aufgetretene Oberbauch- und Rückenschmerzen klagen, an einer schmerzlosen Gelbsucht oder einer akuten Entzündung des Pankreas leiden", empfiehlt Prof. Dr. Guido Adler von der Universitätsklinik Ulm, einer der Autoren der Leitlinie. Dagegen entwickelt sich Darmkrebs häufig langsam und aus gutartigen Vorstufen heraus. Wird der Tumor rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut und die Überlebenszeit der Patienten hoch. Experten halten Vorsorge-Untersuchungen ab 50 für sinnvoll. Auch in der Darmkrebstherapie gibt es Fortschritte: Dank neuer hochwirksamer Medikamente und der Kombination verschiedener Therapiestrategien ist Darmkrebs heute besser zu behandeln. Dabei spielen neben neuen Chemotherapeutika vor allem zielgerichtete Therapien mit tumorspezifischen Antikörpern eine Rolle.

Operationen ohne große Schnitte

Gastroenterologen und Viszeralchirurgen testen seit einigen Jahren weltweit ein neues endoskopisches Verfahren: NOTES (Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery) ermöglicht Operationen im Bauchraum ohne Verletzung der Körperhülle. Welche Vorteile NOTES für Patienten hat und wie es in Deutschland eingeführt wird, ist Thema der Tagung.

Weltweit haben sich bislang etwa 100 Patienten einem NOTES-Eingriff unterzogen - mit guten Erfahrungen. "Die Patienten benötigen weniger Schmerzmittel und sind froh, dass keine Narbe zurückbleibt", erläutert Prof. Dr. Jürgen Hochberger vom St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim.

Positiv aus medizinischer Sicht ist, dass NOTES das Risiko von Wundheilungsstörungen senkt: Im Vergleich zu offenen Bauchschnitten oder zu minimal-invasiven Verfahren wird weniger Gewebe auf dem Zugangsweg verletzt. Auch sind durch die Verwendung neuer flexibler Endoskope im Bauchraum bisher schwer erreichbare Regionen, wie Bauchspeicheldrüse, Nebenniere und Niere leichter zugänglich.

Experten am Telefon

Für Betroffene mit Beschwerden des Verdauungssystems bietet die Gastro-Liga im Rahmen des Kongresses eine Experten-Hotline an. Am 13. und 14. September können Patienten die Mediziner jeweils zwischen 10 und 18 Uhr unter der Nummer 0234/32-27000 erreichen. Die Spezialisten geben Auskünfte über Verdauungskrankheiten, Möglichkeiten der Vorsorge, Ursachen von Verdauungsbeschwerden sowie die heute verfügbaren Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Weitere Informationen

Beate Schweizer, Pressestelle Gastroenterologie 2007, Postfach 301120,

70451 Stuttgart, TEl. 0711/8931295, E-Mail:

schweizer@medizinkommunikation.org

Jutta Thurn, Tagungsbüro, Tel. 0234/299-3466, E-Mail:

gastro2007@rub.de, http://www.dgvs.de/


Quelle: Ruhr-Universitaet Bochum, Pressestelle