Bruttoverdienste in der Wirtschaft im Osten niedriger als im Westen

19.10.2007 | Soziale Arbeit

Der regelmäßig gezahlte Bruttostundenverdienst von Voll- und Teilzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich liegt in den neuen Bundesländern mit durchschnittlich 13,02 Euro bei 71,5% der Stundenverdienste im Westen (18,21 Euro).

Der regelmäßig gezahlte Bruttostundenverdienst von Voll- und Teilzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich liegt in den neuen Bundesländern mit durchschnittlich 13,02 Euro bei 71,5% der Stundenverdienste im Westen (18,21 Euro). Dies zeigen vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes für das zweite Quartal 2007 aus der neuen vierteljährlichen Verdiensterhebung.

Werden die im zweiten Quartal gezahlten Sonderzahlungen, zum Beispiel tarifliche Einmalzahlungen oder Leistungsprämien, in die Betrachtung einbezogen, dann steigt der Verdienstunterschied je Stunde nochmals an.

Im früheren Bundesgebiet (mit Berlin-Ost) werden also mehr Sonderzahlungen geleistet als in den neuen Ländern (ohne Berlin-Ost). Da Sonderzahlungen über das ganze Jahr verteilt gezahlt werden können, ist dieser Effekt jedoch später in einer Jahresbetrachtung zu überprüfen.

Der Verdienstunterschied zeigt sich in ähnlichem Umfang, wenn nur Vollzeitbeschäftigte betrachtet werden: Ohne Sonderzahlungen verdienten Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2007 in den neuen Ländern (ohne Berlin-Ost) durchschnittlich 13,27 Euro je Stunde. Das sind 70,6% der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste im Westen (18,79 Euro). Beim Vergleich der Bruttomonatsverdienste steigt dieser Anteil auf 72,0%, da die durchschnittlich bezahlte Wochenarbeitszeit im Osten mit 39,4 Stunden höher liegt als im Westen (38,6 Stunden).

Bei Teilzeitbeschäftigten sind die Verdienstunterschiede deutlich niedriger: Im Osten verdienten Teilzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2007 durchschnittlich brutto 11,79 Euro je Stunde ohne Sonderzahlungen und erreichten 81,0% des durchschnittlichen Stundenverdienstes von Teilzeitbeschäftigten im Westen (14,56 Euro je Stunde). Einschließlich Sonderzahlungen sank der Anteil auf 78,1%. Da Teilzeitbeschäftigte in den neuen Ländern durchschnittlich fünf Stunden mehr pro Woche arbeiteten als im Westen (23,1 Stunden), war der Bruttomonatsverdienst (ohne Sonderzahlungen) im Osten mit durchschnittlich 1 444 Euro trotz des niedrigeren Stundenverdienstes nahezu genauso hoch wie im Westen (1 464 Euro).

Die neue vierteljährliche Verdiensterhebung wurde mit Beginn des Jahres 2007 eingeführt und liefert nun zum zweiten Mal Ergebnisse, die derzeit noch als vorläufig angesehen werden müssen. Endgültige, detaillierte Ergebnisse für das erste und zweite Quartal 2007 werden zu einem späteren Zeitpunkt, voraussichtlich gegen Ende des Jahres, veröffentlicht.

Die vierteljährliche Verdiensterhebung ersetzt die frühere Laufende Verdiensterhebung und die Bruttojahresverdiensterhebung. Erfragt werden seit Beginn 2007 bei Betrieben im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich (ohne öffentliche Verwaltung und ohne Beamte) die Verdienste und Arbeitszeiten der voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. Einbezogen sind auch Sonderzahlungen, wie Leistungsprämien und Weihnachtsgeld.

Weitere Auskünfte gibt:

Alfred-Paul Höpfl,

Telefon: (0611) 75-2198,

E-Mail: verdienste@destatis.de


Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes