Baden-Württemberg führend bei Hospizversorgung

07.08.2007 | Soziale Arbeit

In Baden-Württemberg sind 2006 rund neun Prozent aller Gestorbenen von speziellen Fachkräften auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet worden.

In Baden-Württemberg sind 2006 rund neun Prozent aller Gestorbenen von speziellen Fachkräften auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet worden. Rund 9.000 Menschen in Baden-Württemberg wurden nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) von Hospizdiensten, in Palliativstationen und von speziellen Pflege-Teams in Krankenhäusern versorgt. Baden-Württemberg ist damit bundesweit führend bei der Hospizversorgung. Die TK bezieht sich dabei auf Angaben der Deutschen Hospiz Stiftung.

Für die Vorreiterrolle Baden-Württembergs sind in erster Linie die rund 200 ambulanten Hospizdienste verantwortlich, die im vergangenen Jahr etwa 7000 sterbenskranke Menschen betreut haben. Jeder sechste ambulante Hospizdienst in Deutschland hat seinen Sitz im Südwesten. «Trotz der guten Ausgangslage müssen Hospizarbeit und Palliativversorgung aufgrund der demographischen Entwicklung weiter ausgebaut und besser organisiert werden», forderte TK-Landeschef Andreas Vogt.

«Die meisten unheilbar kranken Menschen möchten ihre letzten Tage zu Hause schmerzfrei verbringen. Bisher scheitert eine gute Hospizversorgung noch zu oft an den starren Strukturen im Gesundheitswesen», bedauerte Vogt. Jährlich sterben in Baden- Württemberg rund 24 000 Menschen an Krebs, davon etwa jeder dritte im Krankenhaus. Dieser Anteil lasse sich deutlich senken, wenn schwerstkranke Menschen noch in der Klinik in Palliativstationen versorgt und von dort an ambulante oder stationäre Hospize verwiesen würden. Allein in den vergangenen zwei Jahren seien im Südwesten zehn solcher Palliativstationen mit insgesamt mehr als 70 Betten aufgebaut worden. «Seit diesem Jahr werden diese Stationen von den Krankenkassen zusätzlich finanziell unterstützt, damit möglichst viele Kliniken sich engagieren», sagte Vogt.

Zudem sollten nach Einschätzung der TK verstärkt übergreifende Palliativnetzwerke mit niedergelassenen Medizinern, Klinikärzten und Hospizdiensten gebildet werden. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation des Schmerzzentrums der Uniklinik Heidelberg mit Hausärzten und Pflegediensten zur Versorgung schwerkranker Krebspatienten.

Quelle: Landesportal Baden-Württemberg