28 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen

19.12.2007 | Soziale Arbeit

Deutliche Unterschiede bei der regionalen Insolvenzhäufigkeit

Von Januar bis September 2007 haben die Amtsgerichte in Hessen 5110 Verfahren zur Eröffnung einer Verbraucherinsolvenz entschieden. Das sind fast 28 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes hatten die zahlungsunfähigen Verbraucher durchschnittlich rund 62 200 Euro Schulden zu tragen und damit fast 4000 Euro weniger als 2006.

Bei der regionalen Verteilung zeigen sich noch immer deutliche Unterschiede, jedoch nicht mehr ganz so ausgeprägt wie in den vergangenen Jahren. Von Januar bis September 2007 wurden für Hessen durchschnittlich 8,4 Anträge auf Verbraucherinsolvenz je 10 000 Einwohner registriert. Die Spannweite reicht von 3,8   im Vogelsbergkreis bis 17,2 in der Stadt Offenbach am Main. Für die regionalen Unterschiede der Insolvenzhäufigkeit sind neben ökonomischen Faktoren wie Arbeitslosigkeit und Einkommensentwicklung auch die sozialen Strukturen im Umfeld der von Überschuldung gefährdeten Personen von Bedeutung. Eine wichtige Rolle dürfte dabei die Verfügbarkeit von Schuldnerberatungen spielen.

In den Städten Darmstadt und Offenbach am Main ist in den ersten neun Monaten 2007 die Zahl der Verbraucherinsolvenzen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres leicht gesunken, im Landkreis Offenbach sogar deutlich um fast ein Viertel. In allen anderen Städten und Landkreisen Hessens wurden mehr Verbraucherinsolvenzen registriert. Im Vogelsbergkreis verdoppelte sich sogar die Zahl. Allerdings ist der Vogelsbergkreis noch immer die Region mit der niedrigsten Insolvenzhäufigkeit, die Abstände werden jedoch geringer.

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Kurt Holzhauer

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Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt - Pressenews