Laufender Förderaufruf zur Fachkräftesicherung in sozialen Arbeitsfeldern im Zeichen Ökologischer Nachhaltigkeit
Die BAGFW e.V. ruft im ESF Plus-Programm rückenwind3 gemeinnützige Träger der Sozialwirtschaft auf, sich neben den üblichen Handlungsfeldern und Themenfeldern der Programmrichtlinie mit Nachhaltigkeit zu befassen. Bis zum 30.08.2024 läuft der Aufruf
Angeregt werden sollen Modellprojekte mit einer Laufzeit von drei Jahren, die mit dem thematischen Fokus der "Ökologischen Nachhaltigkeit" Ansätze der Personalentwicklung fördern sowie einen organisationalen Struktur- und Kulturwandel in den antragstellenden Unternehmen anstoßen und begleiten. Das Querschnittthema wird dabei mit einem der bestehenden fünf thematischen Handlungsfelder A - E der Förderrichtlinie "rückenwind3" verknüpft (alle Handlungsfelder bleiben auch ohne thematische Schwerpunktsetzung bestehen): (A) Arbeitsmodelle & Arbeitsorganisation; (B) Chancengleichheit & Inklusion; (C) Kompetenz & Umgang mit Technologie; (D) Personalgewinnung & Personalbindung; (E) Führungs- & Unternehmenskultur.
"Ökologische Nachhaltigkeit" ist unternehmerische Verantwortung
"Die Übernahme von Verantwortung für Mensch, Gesellschaft und Umwelt ist zentraler Teil des Selbstverständnisses der Freien Wohlfahrtspflege", begründet Bettina Wegner, Leiterin der programmkoordinierenden Regiestelle in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW) das gemeinsame Engagement der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. "Mit dem verstärkten Fokus auf 'Ökologische Nachhaltigkeit' in der Programmumsetzung "rückenwind3" reagieren die beiden Programmpartner BAGFW und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowohl auf ein zentrales strategisches Ziel des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) als auch auf aktuelle Herausforderungen in Organisationen und Verbänden der gemeinnützigen Sozialwirtschaft".
"Ökologische Nachhaltigkeit" auch als Lösungsansatz in anderen Problemfeldern
So können Maßnahmen zur Förderung "Ökologischer Nachhaltigkeit" ebenfalls zu einer Lösung weiterer drängender Problembereiche in der Sozialwirtschaft beitragen, in denen das ESF Plus-Programm "rückenwind3" bereits jetzt aktiv ist. "Die Vertreter*innen der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, die das Programm strategisch begleiten, betonen hier klare Bezüge", spiegelt Bettina Wegner die Einschätzungen aus der Steuerungsgruppe für "rückenwind3": Etwa indem die aktive Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsfragen im Unternehmen einen Beitrag leisten, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, die Personal- und die Nachwuchskräftegewinnung zu unterstützen sowie die Ansprache bisher nicht erreichter Zielgruppen zu verbessern und/ oder Mitarbeiter*innen dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Diesen Weg unterstützt auch das Team der Fachstelle für Querschnittsthemen im ESF Plus. Denn: "Das Bewusstsein für 'Ökologische Nachhaltigkeit' wächst bei den Menschen. Immer mehr Mitarbeiter*innen und Kund*innen stellen auch in diesem Bereich erhöhte Anforderungen an die Unternehmen aller Branchen", ist sich Julika Schmitz, Mitarbeiterin in der Fachstelle, sicher. Das Team der Fachstelle unterstützt im Auftrag der ESF Plus-Verwaltungsbehörde im BMAS die Implementierung der Querschnittsthemen Gleichstellung der Geschlechter, Antidiskriminierung und Ökologische Nachhaltigkeit im Europäischen Sozialfonds Plus des Bundes. Aus der Expertise der Begleitung und Beratung unterschiedlicher Programme und Zielgruppen weiß ihr Kollege Nils Pagels: "Die Anforderungen an Unternehmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen sind schon jetzt da, und es werden immer mehr". Unternehmen seien deshalb aufgefordert, Beschäftigte aller Hierarchieebenen zu sensibilisieren und zu schulen sowie Konzepte zu entwickeln und zu erproben, um Nachhaltigkeitsstrategien auf allen Anwendungsebenen umzusetzen.
Veränderungen gemeinsam gestalten!
Modellförderungen wie über das ESF Plus-Programm "rückenwind3" bieten hier Experimentierräume, die es ermöglichen, (neue) Strategien, Strukturen, Konzepte und Maßnahmen zu erproben - vor allem, wenn die dafür notwendigen (finanziellen) Ressourcen in der Haushaltsplanung des Unternehmens sonst nicht zur Verfügung stehen. Der "rückenwind3" -spezifische Handlungsansatz der Personal- und Organisationsentwicklung fokussiert dabei auf beteiligungsorientierte Change Prozesse und trägt so zu einem Kulturwandel in gemeinnützigen Unternehmen der Sozialwirtschaft bei. So auch im Themenfeld der "Ökologischen Nachhaltigkeit". Denkbar sind im Rahmen einer "rückenwind3" -Förderung hier u.a. folgende Maßnahmen:
- Sensibilisierungs-/Beratungs-/Coachingmaßnahmen und Schulungen zum Themenfeld ökologische Nachhaltigkeit und grüne Kompetenzen in Verbindung mit notwendigen Veränderungen von Arbeits- und Organisationsprozessen;
- Anpassung/Konzeption/Erprobung von Personalentwicklungskonzepten und bestehender Curricula;
- Marketing (Social Media, Online-Marketing, Digitale Stellenbörse, Kampagnen etc.) mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und Personalgewinnung;
- Eröffnung von Zukunfts- und Innovationsräumen zur Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Steigerung der ökologischen Nachhaltigkeit im Unternehmen.
Vorbildfunktion "Ökologische Nachhaltigkeit" im ESF Plus
Die genannten Beispiele sind Teil einer offenen Liste an Ansatzpunkten und Veränderungsmöglichkeiten, um 'Ökologische Nachhaltigkeit' in die Unternehmensentwicklung zu integrieren. "Mit der verstärkten Betonung des Querschnittsthemas "Ökologische Nachhaltigkeit" in der Programmumsetzung kann das ESF Plus-Programm "rückenwind3" dabei auch zum Vorbild für andere ESF Plus-Förderprogramme werden", betont FAQT-Mitarbeiterin Julika Schmitz
Beratungsmöglichkeiten und weitere Informationen zum 5. Förderaufruf finden interessierte Träger auf der Programmseite www.bagfw-esf.de.
Weitere Unterstützung zur Umsetzung des Schwerpunktthemas "Ökologische Nachhaltigkeit und grüne Kompetenzen" im 5. Förderaufruf "rückenwind3" enthält das Begleitpapier.
Das ESF-Programm "rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft" (kurz: "rückenwind3")
Das ESF Plus-Programm "rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft" (kurz: "rückenwind3") zielt auf die Fachkräftesicherung in sozialen Berufs- und Arbeitsfeldern. Gefördert werden Modellvorhaben der Personal- und Organisationsentwicklung und des Kulturwandels in gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen der Sozialwirtschaft. "rückenwind3" wird in der ESF Plus-Förderperiode 2021-2027 in enger Partnerschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW) umgesetzt. 74 Millionen Euro ESF Plus-Mittel, zzgl. Bundesmittel, stehen hierfür zur Verfügung. Eine externe Regiestelle in der BAGFW koordiniert die Programmumsetzung.
Quelle: Pressemitteilung des ESF vom 29.05.2024