Studie "Wachstumsmotor Pflege" von Roland Berger

27.11.2017

Der Markt für Pflegedienstleistungen ist mit rund 50 Milliarden Euro Umsatz schon heute das drittgrößte Segment im deutschen Gesundheitswesen. Bis 2030 wird sein Volumen weiter auf bis zu 85 Milliarden Euro wachsen. Zu dieser Prognose kommen die Experten der international renommierten Unternehmensberatung Roland Berger in ihrer neuen Studie "Wachstumsmotor Pflege", für die sie die zentralen Einflussfaktoren des Pflegemarkts analysiert haben. Darüber hinaus beschreiben sie, wie Pflegeanbieter an diesem Boom teilhaben und sich im zunehmenden Wettbewerb differenzieren können.

Den Ergebnissen nach wächst seit 2005 der deutsche Pflegemarkt schneller als die Gesamtwirtschaft, im Schnitt knapp fünf Prozent pro Jahr. Damit sei die Pflege nach Krankenhäusern und ambulanter ärztlicher Versorgung das drittgrößte Segment im Gesundheitswesen. 

Außerdem werde die Altenpflege in Deutschland immer professioneller: Werden heute noch mehr als 1,3 Millionen Pflegebedürftige von Angehörigen zu Hause betreut, so werden dies in Zukunft vermehrt Fachkräfte übernehmen müssen. Denn immer mehr Menschen leben alleine und benötigen für bestimmte Krankheiten wie Demenz eine permanente und professionelle Pflege. Bereits jetzt mangelt es an qualifiziertem Personal – und dies treibe die Preise weiter in die Höhe. Damit werde es immer mehr Menschen geben, die auf die Unterstützung der Sozialhilfeträger angewiesen sind, so die Experten. 

Insgesamt sei von einer weiter positiven Entwicklung des deutschen Pflegemarktes auszugehen: "Bis 2030 erwarten wir ein Marktvolumen von 65 bis 85 Milliarden Euro", erklärt Oliver Rong. Doch dieses Wachstum schafft neben Chancen auch Herausforderungen für die Betreiber von Pflegeeinrichtungen. "Der Wettbewerb sowohl um Personal als auch um Marktanteile wird zunehmen", sagt Rong. "Um darin bestehen zu können, brauchen diese Einrichtungen eine klare Strategie."