In eigener Sache: 25.000 Rezensionen bei socialnet erschienen
Mit der 25.000sten veröffentlichten Rezension feiert socialnet einen bedeutenden Meilenstein. Die renommierte Plattform für Fachrezensionen im Sozial- und Gesundheitswesen blickt auf eine beeindruckende Entwicklung zurück. Im exklusiven Interview mit Farina Eggert, der leitenden Redakteurin der socialnet Rezensionen, und Prof. Dr. Harro Kähler, Mitbegründer von socialnet, geht es um die Bedeutung von Rezensionen für Fachkreise, die Entstehung und Entwicklung des Rezensionsdienstes sowie die Qualitätsmerkmale, die den Erfolg des Angebots ausmachen – und nicht zuletzt um die Zukunftsperspektiven für die nächsten 25 Jahre.
Warum sind Rezensionen wichtig?
Harro Kähler: „Niemand schafft es, die jährlich über 10.000 Neuerscheinungen des Sozial- und Gesundheitswesens im Auge zu behalten. Mehrere hundert Fachleute, die eine gezielte Auswahl der jährlichen Neuerscheinungen anhand eines Leitfadens rezensieren, helfen dabei, in der Flut der Veröffentlichungen nicht verloren zu gehen, sondern die Orientierung im jeweiligen Fachgebiet zu behalten.“
Wie kam es zu den ersten Rezensionen?
Harro Kähler: „In der Zeit vor Einführung des Internets wurden Rezensionen häufig erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung veröffentlicht, was den damaligen Produktionsvorgängen (Anfertigen und Versenden von Druckfahnen zum Korrekturlesen, Drucken und Versenden der Fachzeitschriften als wichtigsten Organen des Rezensionswesens) geschuldet war. Das Internet versprach eine deutliche Verkürzung der Zeit zwischen dem Einreichen von Rezensionsmanuskripten und ihrer Veröffentlichung. Nachteilig war auch, dass Rezensionen je nach Thema in vielen unterschiedlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, so dass es nicht einfach war, sich über Veröffentlichungen des eigenen Interessenprofils auf dem Laufenden zu halten. Dieser Hintergrund gab den Impuls für die Idee, auf der geplanten socialnet Plattform einen Rezensionsdienst zu etablieren, der Rezensionen zu Fachbüchern aus der gesamten Breite des Sozial- und Gesundheitswesens möglichst aktuell beisteuern sollte.“
Gab es damals schon die Idee für einen umfassenden Rezensionsdienst?
Harro Kähler: „Die Idee war von Beginn an vorhanden. Dass es auch möglich sein würde, sie zu verwirklichen, war eher zweifelhaft.“
Worauf basiert der große Erfolg des Angebots?
Harro Kähler: „Aus der Kombination mehrerer Vorteile für die Beteiligten. Aus der Sicht der Leser:innen bieten die socialnet Rezensionen die Gewähr, dass ihnen die meisten wichtigen Neuerscheinungen vorgestellt werden.
Dafür sorgt die Redaktion mit der systematischen Auswertung der Verlagsprogramme – unabhängig von der Größe des Verlags – und der bei der Deutschen Nationalbibliothek registrierten Neuerscheinungen. Fach- und Führungskräfte des Sozial- und Gesundheitswesens können sich über ihren jeweiligen Interessensschwerpunkt (z.B. über Filter nach Themenfeldern oder die monatliche Übersicht der im letzten Monat veröffentlichten Rezensionen im socialnet Newsletter) gezielt informieren.
In jeder Rezension wird auf weitere Rezensionen zum Thema der aufgerufenen Rezension aufmerksam gemacht, so dass sich ein ganzes Themenfeld erschließen lässt. Wichtig für den Erfolg ist gewiss auch, dass die Rezensionen leicht auffindbar sind – ein Großteil der Seitenaufrufe kommt über Suchmaschinen zustande – und dass die Nutzung kostenfrei ist. Auch für andere Beteiligte (Verlage, Autor:innen, Rezensent:innen) ist die Zusammenarbeit mit socialnet attraktiv, weil die Plattform als zuverlässiger und seriöser Partner gilt.“
Was sind die besonderen Qualitätsmerkmale des Angebots?
Farina Eggert: „Unsere Rezensionen sind nicht nur kritisch, sondern auch konstruktiv. Sie zeichnen sich durch ihre sachliche Tiefe, klare Struktur und Leserfreundlichkeit aus. Besonders stolz bin ich auf die Transparenz und die sorgfältige Auswahl der rezensierten Werke, die sicherstellt, dass wir relevante Themen abdecken. Wir sichten hierfür aktuelle Neuerscheinungen und fragen ausgewählte Rezensent:innen an, die zu dem jeweiligen Bereich hinsichtlich ihrer beruflichen Qualifikation und beruflichen Erfahrung passen. Ebenso können auch Rezensent:innen oder Interessierte bei uns Titel vorschlagen. Wichtig ist dabei, dass der Titel aus dem aktuellen oder vergangenen Kalenderjahr stammt, noch nicht bei socialnet rezensiert wurde und in das Portfolio des Gesundheits- und Sozialwesens passt.“
Harro Kähler: „Den socialnet Rezensionen liegt ein Rezensionsleitfaden zugrunde. Neben den selbstverständlichen bibliografischen Angaben und der Wiedergabe des Covers werden in jeder Rezension ausführlich der Aufbau und die wesentlichen Inhalte des besprochenen Buchs sowie der Kontext der Veröffentlichung vorgestellt sowie eine Bewertung vorgenommen. Ein kurzes Fazit sowie Aussagen zur Eignung für konkret benannte Zielgruppen gehören zum Standard jeder socialnet Rezension. Die Rezensionen werden vor ihrer Veröffentlichung redaktionell durchgesehen und unter dem Namen des Rezensenten oder der Rezensentin veröffentlicht. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal stellt die geringe zeitliche Spanne zwischen Erscheinen des besprochenen Buchs und Veröffentlichung der Rezension dar.“
Wie soll sich das Angebot in den nächsten 25 Jahren weiterentwickeln?
Farina Eggert: „Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, die wir nutzen wollen. Ich könnte mir vorstellen, unser Angebot um einen regelmäßigen Blog zu erweitern, um verschiedene Zielgruppen noch besser zu erreichen. Außerdem möchten wir unsere Reichweite international ausbauen und eine Plattform schaffen, die auch die Rezension von englischsprachigen Büchern in Deutsch oder auch Englisch fördert.“
Welche ist deine Lieblingsrezension?
Farina Eggert: „Das ist schwer zu sagen, weil jede Rezension ihre eigene Bedeutung hat. Wir vergeben ab und zu einen Tipp für Rezensionen, die nicht nur das jeweilige Werk detailliert analysieren, sondern auch lebhafte Diskussionen in der Fachwelt anstoßen könnten. Es sind unter anderem auch solche Rezensionen, die mir zeigen, warum unsere Arbeit so wichtig ist.“