Was kann Dementia Care Management leisten?

27.11.2016 | Altenhilfe, Forschung | Nachrichten

Im Rahmen einer Studie zu Lebenswelt- und patientenzentrierte Hilfen (DelpHi-MV-Studie) hatten Greifswalder und Rostocker Forscherinnen und Forscher ein deutschlandweit einmaliges Versorgungskonzept erprobt: das Dementia Care Management. Dabei wurden im ländlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern Hausbesuche durch qualifiziertes Beratungspersonal als Unterstützung von Menschen mit Demenz, Angehörigen und behandelnden Ärztinnen und Ärzten auf ihre Effizienz untersucht.

Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt von Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig und Prof. Wolfgang Hoffmann, Standortsprecher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Greifswald.

Beim Dementia Care Management werden niedergelassene Hausärztinnen und -ärzte durch speziell qualifizierte Pflegefachkräfte, die sogenannten Dementia Care Manager (DCM), unterstützt. Die DCM besuchen Patientinnen und Patienten und deren Angehörige zu Hause. Sie erfassen und verbessern systematisch die persönliche Versorgungssituation. Die Ergebnisse der seit 2012 laufenden Studie belegen, so teilt das BMFSFJ mit, dass die Belastung pflegender Angehöriger abnimmt, die medikamentöse Behandlung der Betroffenen optimiert wird und weniger herausfordernde Verhaltensweisen auftreten.

Insgesamt stieg die Lebensqualität bei den Demenzerkrankten der Interventionsgruppe signifikant an im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Im nächsten Projektschritt sollen nach Informationen des BMFSFJ die Pflegestützpunkte Aufgaben der DCM übernehmen. Damit könnten die effektiven Koordinierungs- und Versorgungsleistungen für alle zugänglich werden.

DelpHi ist auch wie das Modellprogramm der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz in der Agenda "Gemeinsam für Menschen mit Demenz" als Beitrag des DZNE beziehungsweise des Bundesseniorenministeriums verankert. Beide sich ergänzende Maßnahmen sollen die Lebensqualität Betroffener verbessern.

Mehr Ergebnisse, Eckdaten und Hintergrundinformationen zur Studie "Demenz: Lebenswelt- und patientenzentrierte Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern" (DelpHi-MV) finden Sie auf den Internetseiten des DZNE unter www.dzne.de/ueber-uns/presse/meldungen/2016/pressemitteilung-nr-19.html


Quelle: Aktuelle Meldung des BMFSFJ vom 17. November 2016/Presseinformation des DZNE vom 17. November 2016