Was ist Glück?

von Dr. Jos Schnurer
28.11.2016

Collage: Dr. Jos Schnurer Collage: Dr. Jos Schnurer
Bild anklicken zum Vergrößern

Über die Frage, was Glück ist, wie es sich darstellt und anfühlt, ja sogar, wie es sich „auszahlt“, denken Menschen seit sie denken können nach. Der griechische Philosoph Aristoteles misst eudaimonia, dem Glück und der Glückseligkeit, einen hohen Stellenwert bei dem menschlichen Bemühen zu, ein gutes, gelingendes Leben zu führen. Damit schließt er aus, dass Glück als Zufallsprodukt eines wie auch immer gearteten und entstandenen „glücklichen Umstandes“ entsteht; Aristoteles würde auch dem volkstümlichen Liedanfang nicht zustimmen – „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu verändern ist“ – weil nicht Fatalismus oder Gleichgültigkeit ein gutes Leben zu schaffen vermögen, sondern weil das aktive, moralische und ethische Streben nach Glücksubjektiv ist. An diese antike und anthropologische Feststellung muss sich zwangsläufig die Frage anschließen, ob die Herstellung von „Glück“ individuell und als gesellschaftliches Ziel machbar ist.

Da kommt die Glücksforschung ins Spiel. In der Psychologie, Psychotherapie, Philosophie, Pädagogik, ja sogar in der Ökonomie und Politik entwickelt sich die Glücksforschung mittlerweile zu einem Hype, und es werden wöchentlich neue Parameter veröffentlicht, um der Frage nach dem Glück auf die Spur zu kommen. Der Bericht der internationalen Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit, OECD, weist im Titel „Better Life“, besseres Leben, aus, dass nicht etwa die Vermehrung des Vermögens und Einkommens die Menschen glücklich mache, sondern die subjektive Zufriedenheit einen hohen Stellenwert bei den Glücksauffassungen der Menschen einnehme.

In einer von Ikea gesponserten internationalen Studie kommt heraus, dass die Aussage: „Ich bin glücklich und zufrieden!“ am deutlichsten von den Schweizern, Dänen, Belgiern und den Niederländern getätigt wird; die Deutschen schneiden dabei nicht allzu gut ab. Die Glücksforscher haben nämlich festgestellt, dass mehr als zwei Drittel der Deutschen mit dem Leben, das sie führen, nicht zufrieden sind. Sie beklagen insbesondere, dass sie zu wenig Zeit für die wesentlichen Dinge des Lebens hätten, den Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht werden könnten und einen zu großen, gesellschaftlichen, nachbarschaftlichen und Statusdruck unterlägen. Viele der Befragten gaben an, dass sie sich bereits wegen des Aussehens und der Einrichtung ihrer Wohnungen, dem Auto und der sonstigen Konsumartikel von anderen Menschen bewertet fühlten. Die Wissenschaftler analysierten diese Einstellungen damit, dass offensichtlich die Deutschen einen zu großen Drang nach Ordentlichkeit hätten und dem äußeren Schein einen höheren Wert zusprächen als den inneren Werten und einer gesunden Gelassenheit. Die befragten Norweger zum Beispiel fanden, dass ihre Wohnungen eigentlich nicht gut ausgestattet seien; aber trotzdem hätten sie gerne Freunde zu Gast bei sich zu Hause. Die daraus sich entwickelnde Annahme, dass die „unordentlichen Norweger“ glücklicher seien als die „ordentlichen Deutschen“ muss irritieren. Sie gibt aber auch zu der Vermutung Anlass, dass die Frage nach dem Glück differenzierter und ganzheitlicher beantwortet werden muss als nur mit materiellen, konsumtiven und Haben-Mentalitäten (Erich Fromm).

Wenn wir uns das Gegenteil von Glück, Unglück anschauen, zeigt sich, dass dabei Werte an Bedeutung gewinnen, die nicht allein mit den Maßstäben des materiellen Denkens und Tuns eingemessen werden können[1], sondern es Tugenden und Lebensformen bedarf, die ein humanes, individuelles und kollektives Verhalten ermöglichen[2]. Dieser wissenschaftliche Diskurs soll in diesem Beitrag aufgenommen werden. Es wird (subjektiv) ausgewählte aktuelle Literatur zum Themenkomplex „Glück“ vorgestellt. Die Annotationen beziehen sich dabei weitgehend auf Rezensionen, die der Autor im Fach-Internet-Rezensionsdienst www.socialnet.de veröffentlicht hat. Die Motive bei der Auswahl der Literatur sind bestimmt von den Überzeugungen, dass eine friedlichere und gerechtere EINE WELT möglich ist, wenn es gelingt, den Menschen bewusst zu machen, dass jeder Einzelne in seinem alltäglichen und gesellschaftlichen Denken und Handeln die Verantwortung für eine humane Gegenwart und Zukunft der Menschheit mit sich trägt: „Lebe achtsam jeden Tag“[3], als ein Begründungszusammenhang; ein zweiter, dass „Lebenskraft“ ein originäres und natürliches Gut menschlicher Existenz ist [4], entwickelt und gefördert werden muss [5], und dass die Menschen kraft ihrer Vernunftfähigkeit und Veränderbarkeit dazu in der Lage sind [6].

Buen Vivir – Das Recht auf ein gutes Leben

Intellektuelles Denken muss, wenn es nicht Phraseologie bleiben soll, zum humanen Handeln auffordern und es ermöglichen [7]. Dabei ist das ehrliche, objektive Bemühen notwendig, sich, bei der Suche nach sich selbst, dem eigenen Habitus [8], der Identität und Handlungsfähigkeit [9] bewusst und aufgefordert zu sein, dass das Recht auf ein gutes, gelingendes Leben jeden Menschen auf der Erde zusteht. Der ecuadorianische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Alberto Acosta hat daran mitgewirkt, dass das Konzept „Buen Vivir“ 2008 als Entwicklungsmodell in die Verfassung seines Landes eingebracht wurde. Der Grundgedanke ist, dass ein Bewusstsein von der Notwendigkeit eines lokalen und globalen Perspektivenwechsels weg vom Ökonomismus und hin zur Nachhaltigkeit in der globalisierten Welt allein national und innergesellschaftlich nicht zu erreichen ist, sondern es des Dreischritts der globalen Verantwortungsethik, der globalen Empathie und der globalen Solidarität bedarf. Diese Appelle kommen in zunehmendem Maße von indigenen Völkern [10] und fordern die Aufmerksamkeit der gesamten Menschheit 11].

Takt und Haltung

Im Diskurs über die philosophischen Fragen „Wer bin ich?“ – „Was kann ich wissen?“ – „Was soll ich tun?“ – „Was darf ich hoffen?“ (Kant), kommt das Bedürfnis nach Ordnungen und Gewissheiten zum Ausdruck, welche Formen, Gewohnheiten, Werte und Normen beim Zusammenleben der Menschen gelten sollen und praktiziert werden. Es sind Fragen nach dem Umgang der Menschen miteinander, empathisch und friedlich, oder abweisend und aggressiv. Sie sind, angesichts der sich immer interdependenter und entgrenzender entwickelnden Welt aktueller denn je. Es sind Verhaltensweisen wie Empathie [12] und Humanität [13], die sich als humane Alternativen zu Menschenfeindlichkeit und Rassismus anbieten. Takt, so sagt man, wird besonders dann eingefordert, wo Taktlosigkeit vorherrscht, und zwar sowohl im individuellen wie im gesellschaftlichen Umgang der Menschen, lokal und global. Weil die meisten Gesellschaften, die es auf der Erde gibt, in vermehrtem Maße nicht mehr mono-, sondern multikulturell aufgebaut sind und nur die Anerkennung der gleichberechtigten Vielfalt der Kulturen ein humanes, gerechtes, friedliches und soziales Zusammenleben der Menschen auf der Erde ermöglichen, wie dies in der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen, wie auch in der Magna Charta der internationalen Kulturpolitik (Übereinkommen über Schutz und Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, 2005) postuliert wird, hat der „gute Ton“, im wörtlichen und übertragenem Sinne, eine große Bedeutung für individuelles und kollektives Verhalten der Menschen.

Die sich 2008 gebildete interdisziplinäre Diskussionsrunde „Psychoanalyse und Lebenskunst“ reflektiert zur Thematik „Takt und Taktlosigkeit“ philosophische, anthropologische, psychologische und pädagogische Überlegungen. Die Herausgeber, der Psychotherapeut und Leiter des Schwerpunkts Tiefenpsychologie an der Berliner Akademie für Psychotherapie, Günter Gödde, und der Erziehungswissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Vorsitzender der Gesellschaft für Historische Anthropologie, Jörg Zirfas, legen Ergebnisse der Gesprächsrunde vor. „Takt“ wird dabei, im Sinne von „reflektierenden Abweichungen in Kunst und Kultur, in sozio-moralischen Sachverhalten und in der Theorie und Praxis von Pädagogik und Psychotherapie“ verstanden. Takt – und der Gegenpart: Taktlosigkeit – sind Eigenschaften und Verhaltensweisen im menschlichen Umgang und in der Kommunikation, die sich mentalitäts- und zeitgemäß zwar geändert und gewandelt haben, die sich aber mit den sozialpsychologischen Aspekten der Diskretion, der Rücksichtnahme und der heute mehr denn je geforderten Perspektivenübernahme des Daseins der Menschen in (Einer) Welt auch heute als wichtige Paradigmen und Herausforderungen erweisen. Die Autorinnen und Autoren haben mit ihrem jeweils spezifischem Blick die historische und kulturelle Variabilität des „Fingerspitzengefühls“ aufgezeigt und in den Zeiten des permanenten Wandels ins Heute gestellt: „Takt und Taktlosigkeit sind nicht vorab subjektiv gegeben, sondern werden in der Situation als solcher von den Beteiligten wahrgenommen“. So zeigt sich taktvolles Verhalten als „Maß des Menschlichen“, das es anzustreben gilt[14].

Subjekt und Objekt

Nach der „Theorie der Imitation“, die der italienische Psychoanalytiker Eugenio Gaddini (1916–1985) entwickelt hat, besteht bei Menschen schon von frühester Kindheit an das Bedürfnis, Einstellungen, Präsentationen und Verhaltensweisen nachzuahmen, sich an Personen, Sachen und Situationen zu orientieren und damit sich selbst und die Umwelt zu erkennen. Dieses Bewusstwerden von Unbewusstem wird mit den Reflexionen des Bewusstseins geschrieben (Helmut Junker). Die Einflüsse, die Gaddinis Gedanken auf die Psychologie und Psychoanalyse ausüben und Ichwerdung klären helfen, sind wichtige Bestandteile zur Frage: „Wer bin ich?“.

Die Bonner und Hamburger Psychotherapeutinnen Gemma Jappe und Barbara Strehlow gaben Gaddinis Werk nun in zweiter Auflage in deutscher Sprache neu heraus. Dabei wählen sie, aus der ersten, italienischen Ausgabe, die Aufsätze aus, die für die Betrachtung der heutigen, individuellen und gesellschaftlichen Wandlungs- und Veränderungsprozesse bedeutsam erscheinen, wie dies die Lehranalytikerin der Associazione Italiana di Psicoanalisi (AIPsi), Simona Argentieri, in ihrem Nachwort „Gaddini heute“ zum Ausdruck bringt: In Entwicklungen der Integration und Desintegration, von Angst vor dem Selbstverlust und den daraus entstehenden Pathologien; was Gaddini zu der Einschätzung brachte, „dass die ganze nicht psychotische Psychopathologie in ihren vielgestaltigen Aspekten eine Maske der latenten Psychose in jedem von uns ist“. Indem wir die „Maske der Imitation“ ständig mit uns tragen, kann es gelingen, unser Glücksempfinden kreativ zu entdecken, zu analysieren und in die richtigen, humanen Bahnen zu lenken [15].

„Lieben ist alles",

so hat es Ingeborg Bachmann in einem Gedicht ausgedrückt. „Liebe ist ein psychisches Phänomen“, so formuliert es Peter Lauster in seiner Psychologie der Liebe. „Liebe ist ein Mythos“, so die populäre Version, und in der Nikomachischen Ethik setzt Aristoteles‘ die „philia“, die Liebe, mit Freundschaft gleich, und für ein ethisches Leben wird das eigene Glück immer mit dem des anderen verbunden. Liebe ist ein Gefühl, das man hat oder nicht hat. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, dieses biblische Gebot, das sich in allen religiösen und weltlichen Ethiken findet, ist gleichsam die Richtschnur, die uns leitet oder leiten sollte. Trotzdem oder gerade deshalb: Es ist das Unbestimmbare und eher auch Undefinierbare, was „Liebe“ ist und ausmacht. Die Erziehungswissenschaftlerin und Ethnologin Kerstin Jergus von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat in einer begriffsanalytischen Analyse auf die „Situierung von Subjektivitäten“ aufmerksam gemacht und zeigt auf, dass es für ein kritisch-befreiendes Sprechen „zwischen Zwang und Freiheit, zwischen Unterwerfung und Produktion, zwischen Möglichkeit und Unmöglichkeit… ( ) auch den Einsatz eines anderen Sprechens (verlangt und ermöglicht)“. Deutlich wird, dass „Wahrsprechen“ in diesem Zusammenhang sich nicht allein auf die konkreten Phänomene von Liebe und Verliebtheit bezieht, sondern ein spezifisches, individuell, intellektuell und gesellschaftlich beeinflusstes, subjektives Sprechen erfordert[16].

Weil Liebe nicht nur persönliche und individuelle Zuwendung ist, sondern auch ein kollektives Element für Menschlichkeit darstellt, kommt diesem empathischen Gefühl auch eine große Bedeutung für das lokale und globale gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen zu. So verwundert es schon, dass die emotionalen Aspekte und Bedeutungen beim nahen und fernen Zusammenleben der Menschen eine eher negative Notation erhalten. Die US-amerikanische Philosophin Martha Nussbaum verweist darauf, dass für politisches und damit individuelles wie gesellschaftliches Denken und Handeln Emotionalität unverzichtbar und konstitutiv ist. Gerechtigkeit braucht Liebe! Stabilität ist ohne ein emotionales Engagement nicht möglich! Das Streben nach Gerechtigkeit geht mit Unvollkommenheit einher![17].

Wie klärt man die Menschen auf, dass sie aufgeklärt sein wollen?

Sich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit und Unfreiheit zu befreien, das sind Ziele, wie sie in der vielleicht fruchtbarsten und kreativsten Zeit der menschlichen Entwicklung gedacht und getan wurden. Aufklärung. Der Göttinger Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799) klagte bereits: „Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen“. Damit rührte er an die eigentlich nicht erstaunliche Tatsache, dass Aufklärung weder vom Himmel fällt, noch in die Gene der Menschen gelegt ist; vielmehr ist ein aufgeklärter Mensch nur dann aufgeklärt, wenn er sich selbst mit seinem eigenen Verstand und seinem Willen darum bemüht, aufgeklärt zu sein.

Der Wissenschaftler von der Humboldt-Universität Berlin, Steffen Martus, setzt sich in seinem mehr als 1.000 Seiten umfassendem Buch zum einen mit den historischen Entwicklungen der Aufklärung in Deutschland auseinander, und zwar nicht in erster Linie durch die Entfaltung von Geschichtsdaten; vielmehr wirft er einen Blick auf die Aktivitäten und das Wirken von namhaften Dichtern, Politikern, Wissenschaftlern, Theologen... angesichts der im Volk und bei den Mächtigen freiwillig wie gezwungenermaßen sich anbahnenden Veränderungsprozesse. Dadurch werden neue, gleichsam bis heute wirkende und brauchbare Erkenntnisse deutlich: „Der Mensch der Aufklärung ist ... ganz wesentlich auch ein Gewöhnungs- und Gefühlstier, ein Mängelwesen, das viel Pflege, Nachsicht und Verständnis benötigt“. Mit dem Epochenbild des 18. Jahrhundert deckt er gleichzeitig die Permanenz der individuellen, lokalen und globalen Herausforderungen auf: „Wir sehen tagtäglich, dass Argumente, die uns triftig erscheinen, anderen Menschen gar nicht einleuchten. Wir stellen fest, dass unser Lebens- und Denkstil, unsere Lebens- und Denkhaltung nicht per Anweisung, Belehrung oder Gesetz übertragen werden können. Wir verstehen, dass wir für unsere grundlegenden Einstellungen werben müssen und dass wir dafür viel Zeit und Geduld und nicht allein gute, sondern auch attraktive und interessante Ideen benötigen“ [18].

Das Gefängnis der eigenen Sinnlichkeit?

Die Frage nach den Sinn des Lebens wird leichtfertig und schwerfällig, materialistisch und idealistisch, beiläufig und analytisch, leichtfertig und existentiell, a prioro oder a posteriori, apodiktisch, borniert... gestellt. Über Sinnfragen haben Philosophen, Anthropologen, Psychologen, Pädagogen und Theologen immer wieder nachgedacht [19]. Und sie sind, je nach zeitlichen, kulturellen, weltanschaulichen, individuellen und kollektiven Wirklichkeiten, natürlich zu unterschiedlichen Auffassungen und Interpretationen gelangt [20] (vgl. dazu: 28.01.2014, Wer philosophiert – lebt!, www.socialnet.de/materialien/174.php). Der Mensch als vernunftbegabtes, nach einem guten, gelingenden Leben strebendes Lebewesen, ist darauf angewiesen, nach dem Woher, dem Jetztsein und dem Wohin zu fragen und die eigene Identität zu bilden (Volker Gerhardt, Der Sinn des Sinns. Versuch über das Göttliche, www.socialnet.de/rezensionen/18151.php). Da liegen Suche und Finden ganz nah beieinander, und Vergewisserungen und Irrungen ebenso. Es sind existenzphilosophische, anthropologische Fragestellungen, die insbesondere bei den Ethnografen und Psychoanalytikern auf ein besonderes Interesse stoßen, weil bei Sinnsuchen das Freudsche „dritte Ohr“ eine besondere Aufmerksamkeit erfordert (Alcira Mariam Alizade; Weibliche Sinnlichkeit. Brandes & Apsel, Frankfurt, 2014. 240 Seiten. ISBN 978-3-95558-067-4. D: 29,90 EUR, A: 30,80 EUR, CH), und in der Ethnografie „die wahrnehmende Einlassung auf die Perspektive des Anderen, ebenso wie die Sensibilität für deren Widerhall im Eigenen“ bedeutsam sind.

Wie Sinnlichkeit auf menschliches Verhalten wirkt und welche Zusammenhänge zwischen emotionalem, sinnlichem und rationale Verhalten bestehen, das sind Fragen, die auch Ethnologen stellen. Die Deutsche Gesellschaft für Volkskunde, mit Sitz in Marburg, ist beim Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft angesiedelt. Als Dachverband der in den Fächern Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft, Kulturanthropologie und den verwandten Einrichtungen tätigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen setzt sie sich für den wissenschaftlichen, interdisziplinären Dialog ein, regt Forschungsvorhaben an, unterstützt sie und publiziert die Ergebnisse in den Jahres- und Fachtagungen und der Verbandszeitzeitschrift. Bei den Tagungen für Doktoranden und Doktorandinnen werden insbesondere neuere Forschungsfragen diskutiert, so bei der Tagung 2013, bei der es um die körperlichen, physischen und kulturellen Sinne ging: „Die Sinne sind blind ohne die Wegweisungen des kollektiven Gedächtnisses, sie sind stumm ohne das Erzählen, taub ohne die Erfahrung, die materielle Wahrnehmungen zu Alltagspraxen formt“. Die differenzierten, vielfältigen Darstellungen der Wahrnehmung und Methoden bei empirisch-kulturwissenschaftlichen Forschungen zum wissenschaftlichen Innovationsbereich „Ethnographien der Sinne“ vermitteln einen interessanten Einblick in neuere Forschungsergebnisse im Grenz- und Kooperationsbereich der Ethnographie, Psychoanalyse, Philosophie und Pädagogik. Die Erfahrungen, sich (gelegentlich) im „Gefängnis der eigenen Sinnlichkeit“ zu wähnen, das Bewusstsein und der Wille, herauszukommen, und die Aktivitäten, dies auch zu schaffen, erfordern nicht (nur) trial and error, sondern bedürfen der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und Analyse[21].

Bedürfnisse

Die Frage, welche lebensnotwendigen und luxuriösen Bedürfnisse Menschen haben, wird im gestaltpädagogischen und –therapeutischen Sinn meist nach der vom US-amerikanischen Psychologen Abraham H. Maslow (1908–1970) entwickelten „Bedürfnispyramide“ oder ähnlicher Konzepte diskutiert. In ihr sind die Grundbedürfnisse hierarchisch und nach der existentiellen Bedeutung für den Menschen aufgeführt. Im Menschenrechtsdiskurs und in der sozialen Gesetzgebung werden diese Notwendigkeiten als Voraussetzung für ein humanes Dasein der Menschen bezeichnet. Als Maslow bei seiner Suche nach Menschlichkeit die bis dahin in der Psychologie und Psychotherapie gewohnte Fragestellung „Was macht Menschen psychisch krank?“ einfach umdrehte und mit der Frage „Was zeichnet psychisch besonders gesunde Menschen aus?“ positiv nachschaute, da stieß er auf eine bemerkenswerte Erkenntnis: „Psychisch besonders gesunde Menschen tendieren zu ‚mystischen Erfahrungen‘“.

Dieser erstaunliche, und dem traditionellen Mainstream der Psychologie und Psychotherapie entgegenstehende Befund hat auch den in Österreich geborenen, einem kontemplativen Zweig des Benediktinerordens in den USA angehörenden Psychologen und Theologen David Steindl-Rast veranlasst, nach Brücken zwischen dem abendländischen, christlichen Denken und dem Zen-Buddhismus zu suchen. Der Gestalttherapeut und Leiter der Gestalt-Institute Köln und Kassel (GIK, www.gestalt.de), Erhard Doubrawa, legt ausgewählte Ideen und Forschungsergebnisse Maslows in dem Buch „Jeder Mensch ist ein Mystiker“ vor. Es sind vor allem die Aspekte, die menschliche Entwicklung optimistisch und positiv betrachten und mithelfen wollen, bei den Menschen einen eigenen, wie einen gesellschaftlichen Perspektivenwechsel zu ermöglichen. Dabei können Formen wie die „dialogische Gestalttherapie“ im Rahmen der humanistischen Psychologie hilfreich sein, den Unsicherheiten, egoistischen Tendenzen und menschenfeindlichen Rassismen positives, ganzheitliches Glücksempfinden entgegen zu setzen und „das Transzendentale und Einigende zu erfahren, sowohl in sich als auch im Anderen“[22].

Transparenz als optische, politische und moralische Vision

Der aus Südkorea stammende, an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung lehrende Philosoph und Medientheoretiker Byung-Chul Han, hat sich schon mehrmals in den gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs eingemischt [23]. In der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 12. 1. 2012 hat er mit dem Titel „“Transparent ist nur das Tote“ eine Provokation veröffentlicht, die, wohl aufgrund der Leseraufmerksamkeit und des kontroversen Diskurses über den Artikel, den Berliner Verlag Matthes & Seitz veranlasste, den Beitrag als Büchlein in der kleinen Reihe zu veröffentlichen. Das Bild vom „gläsernen Menschen“, der in der digitalisierten Welt durchleuchtet und durchschaut wird, den Ansprüchen nach Öffentlichkeit und Transparenz mehr oder weniger machtlos ausgeliefert ist, den wirklichen wie vermeintlichen ökonomischen, administrativen und sicherheitspolitischen Herausforderungen anheim fällt, die privaten Daten freiwillig wie unbewusst preisgibt und dadurch missbraucht und ausgebeutet wird, ist eine Vorstellung, die eher nicht im Mainstream der öffentlichen Meinung liegt.

Die „Transparenzgesellschaft“ wird im gesellschaftlichen Diskurs eher als „Positivgesellschaft“ dargestellt, Werte wie „Nähe“ als Verwertungsgut verkauft und „Zurückhaltung“ als negative Eigenschaft ausweist und gewissermaßen den „Transparenzzwang“ selbstverständlich macht. Der Autor hingegen fordert eine neue Aufklärung darüber, „dass es positive, produktive Sphären des menschlichen Daseins und Mitseins gibt, die der Transparenzzwang regelecht zugrunde richtet“. Der Button „Gefällt mir“, als einfache und leichte Fingerbewegung, wird zur unverbindlichen Nicht-Sage. Das Ich wird zum Ausstellungsstück und „in der ausgestellten Gesellschaft ist jedes Subjekt sein eigenes Werbe-Objekt“. In der Aufzählung der verschiedenen Formen einer Transparenzgesellschaft erläutert der Autor die Lust-, Spiel- und letztlich Denkfeindlichkeit und charakterisiert sie als „Evidenz“, – „Porno“-, „Beschleunigungs“, „Intim“- (narzisstische), „Informations“- und schließlich „Kontrollgesellschaft“, als Pro und Contra zu herrschenden, traditionellen Meinungen und Entwicklungen. Die Kennzeichnung der Transparenzgesellschaft als „digitales Panoptikum“, bei dem die Menschen „selbst an seinem Bau und an seiner Unterhaltung aktiv mitarbeiten, indem sie sich selbst zur Schau stellen und sich entblö(t)ßen“, ist schließlich die Konsequenz dafür, dass, wer sich ausleuchtet, sich der Ausbeutung und damit auch der Unfreiheit ausliefert [24].

Der Begriff „Transparenz“ gilt in der Politik als demokratische Grundlage für Freiheit der Bürger und deren Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte am politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Als das Berliner Reichstagsgebäude, das von 1884–1894 im Stil der Neorenaissance errichtet wurde und bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Sitz des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs und bis zum Beginn des Nationalsozialismus das Parlament der Weimarer Republik war, ab 1991 zum Sitz des Deutschen Bundestages wurde, sollte mit der baulichen Umgestaltung auch ein Symbol für nationale Einheit und demokratische Transparenz gesetzt werden. Nach langen Auseinandersetzungen wurde schließlich der Entwurf des englischen Architektenbüros Foster verwirklicht, eine gläserne, begehbare Kuppel auf das Reichstagsgebäude zu setzen und damit auch politische Transparenz zu symbolisieren. Politische Transparenz wird in mehreren Ländern, etwa in Schweden, als Verfassungsrecht postuliert; die Forderung nach „Glasnost“ hat zur „Perestroika“ und zum Wandel in der Weltpolitik geführt; und mit Transparency International hat sich eine Initiative gebildet, die Machtmissbrauch und Korruption durchsichtig macht.

Der Politikwissenschaftler, Politikberater und Leiter des Berliner Maecenata-Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, Rupert Graf Strachwitz, hat sich zur Aufgabe gemacht, Transparenz bei zivilgesellschaftlichen Organisationen einzufordern und gesetzliche Regelungen zu diskutieren. Als eine der wesentlichsten Voraussetzungen, wie Transparenz im öffentlichen Raum zustande kommen kann, ist: Vertrauen schaffen! Diese Erwartungshaltung korrespondiert wie kontrastiert mit dem Wert „Vertraulichkeit“, der in menschlichen Organisationen und Einrichtungen sowohl als positiver wie auch als problematischer Begriff verstanden werden kann; ebenso wie: „Verantwortlichkeit“. Strachwitz legt eine Studie vor, in der er die Werte und Normen darlegt, die im Sinne von „Accountability“ (Verantwortlichkeit) und „Compliance“ (Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, konformen und ethischen Standards) bei der Einrichtung und beim Betrieb von zivilgesellschaftlichen Organisationen (Non-profit-Organisationen), also bei Vereinen (e.V.), Stiftungen, Spendenorganisationen und anderen Stakeholder-Einrichtungen beachtet werden sollten. Die Bedingungen für Transparenz werden dabei als demokratische Werte grundgelegt, die in einer offenen, freiheitlichen und transparenten Zivilgesellschaft vorherrschen. Der Autor verdichtet die diesen zivilgesellschaftlichen Organisationen zugeschriebenen Eigenschaften, indem er Voraussetzungen dafür nennt, wie in einer Zivilgesellschaft gemeinwohlorientierte Zusammenschlüsse zu verstehen sind und anerkannt werden: Sie müssen ein Mindestmaß an Kohärenz aufweisen, nachhaltig tätig sein, gemeinwohl- und nicht gewinnorientiert arbeiten, Gewinne aus ihrer Tätigkeit nur im Sinne ihrer Satzung einsetzen, auf Freiwilligkeit basieren und autonom und satzungsgemäß über ihre eigenen Angelegenheiten befinden[25].

Gelassenheit – Gelassen sein

Der chinesische Philosoph und Dichter Tschuang-tse, der in der Zeit um 365 bis 290 v. Chr. lebte, hat die Eigenschaft und Lebenshaltung „Gelassenheit“ eingeordnet in die daoistischen und konfuzianischen Denkformen, die sich in den philosophischen Begriffen de = Tugend, dao = Weg, qi = Lebenskraft, shen = Geist, xin = Herz, Qi = Energie und Jing = Körperlichkeit darstellen. Der Hinweis soll deutlich machen, dass die Eigenschaft, die auch als Gleichmut, stoische Ruhe, Ausgeglichenheit, Beherrschtheit, Bedächtigkeit, Gefasstheit, Langmut, Selbstkontrolle, Zurückhaltung … bezeichnet werden kann, zu aller Zeit und in allen Kulturen und Sprachen der Welt vorfindbar ist. Es sind nicht selten Ausdrücke und Gesten, die „Gelassenheit“ und das Gegenteil davon, die „Getriebenheit“ und die „Besessenheit“, darstellen: Geöffnete Hand versus Faust, Schneiden versus Hacken, offener Gesichtsausdruck versus Zähne zeigen, aktives, selbstbestimmtes Wollen versus Benutztwerden.

Nicht ohne Grund hat die Einstellung „Gelassenheit“ Konjunktur und erhält Aufmerksamkeit in den Zeiten der Ungewissheiten, Gefährdungen und Katastrophen, denen die Menschheit in der sich immer interdependenter, entgrenzender, kapitalistischer und neoliberaler entwickelnden Welt ausgesetzt sieht. Die Wunschvorstellung, gelassen zu sein und zu leben, wird nicht selten konterkariert durch Wirklichkeiten, die (scheinbare und tatsächliche) Zwänge im alltäglichen und gesellschaftspolitischen Leben der Menschen erzeugen. „Du hast gut reden – Sei gelassen! – angesichts des Drucks, der auf mir lastet!“; da wird der Ratschlag leicht zur Keule, weil es kaum möglich erscheint, gelassen zu agieren und zu reagieren. „Glitschig wie ein Fisch und zugleich stachelig wie ein Igel“, so zeigen sich wohlwollende oder auch unbedachte Empfehlungen und Anweisungen, wenn es um die Realisierung von wünschbaren Eigenschaften und Verhaltensweisen geht.

Der Musiker und an der Zürcher Universität Literaturwissenschaft lehrende Thomas Strässle macht sich in dem Bändchen „Gelassenheit“ daran, den schwierigen Begriff auf Herkunft und Gebrauch zu untersuchen. Zustand oder Haltung, diesen Spagat gilt es zu analysieren und „mit Blick auf die Tradition für die Gegenwart zu konturieren“. Dem Essay legt der Autor die unterschiedlichen Verwendungen des Begriffs zugrunde: Gelassen wäre man gern/Gelassen nimmt man etwas /Gelassen gibt man sich. Strässle begibt sich dabei nicht in den Stress, eine Anleitung zur Gelassenheit zu schreiben; vielmehr wählt er Situationen und Gelegenheiten aus, wie sich Gelassenheit in der historischen, kulturellen, philosophischen und alltäglichen Entwicklung zeigt und verstanden werden kann. In insgesamt 13 Zugängen diskutiert der Autor die Vorkommens- und Verwendungsweisen des Begriffs anhand von literarischen, philosophischen und religiösen Texten und zeigt auf, wie sich Gelassenheit als „Akt des Lassens“, als „Arbeit am Ich“, als „Haltung“ und als „Technik“ darstellt und habhaft gemacht werden kann[26].

Braucht es, um gelassen zu werden, eines besonderen Ortes, einen „locus amoenus“, also einen wünschenswerten, lieblichen, idealisierten Raum, in dem es sich „gelassen“ über das Leben nachdenken lässt? Vielleicht die Fraueninsel im Chiemsee, auf der sich eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich der philosophischen Richtung der „Negativen Ethik“ zugehörig fühlen, versammelt haben, um über „Gelassenheit“ zu philosophieren? Sie stellen dabei zuerst nicht die obligatorische, philosophische Frage: „Was sollen wir tun?“, sondern: „Was sollen wir lassen?“. Dabei stellen sie fest: „Gelassenheit ist nicht Zerstreuung, sondern Sammlung, Konzentration auf das, was dem Menschen wesentlich ist“.

Vom „locus amoenus“, dem Ort auf der Fraueninsel im Chiemsee, bis zum abgelegenen Dorf in der Auverne; wenn das nicht sichtbare und gleichzeitig verborgene Signale sind, in welcher Spannweite sich die „Negative Ethik“ bewegt. Das Nachdenken über „Gelassenheit“, wie das Propagieren von Einstellungen und Verhaltensweisen und das Leben zu entschleunigen, sind Hinweise darauf, dass die im Zeitalter der medialisierten, technisierten und kapitalisierten Moderne entstandenen Entwicklungen verändert werden sollten, hin zu dem Lebensmut: „Let it be“. Dass dieser Perspektivenwechsel in gar keiner Weise als Ewig-Gestriges und Überholtes zu verstehen ist, sondern mit dem „Mut zu lassen“ neue, gegenwartsbezogene und zukunftsorientierte, humane Perspektiven aufzeigt, vermitteln die einzelnen Beiträge in differenzierter und überzeugender Weise[27].

Die Komplexität des Vertrauens

Ist Vertrauen eine Einstellung, eine Emotion, ein sich Verlassen-Können auf den anderen? Oder ist es ein Zauberwort, das eingesetzt wird, wenn scheinbar Gespräche, Situationen und Verhaltensweisen aus dem Ruder zu laufen drohen, wenn Konflikte Kommunikationen erschweren oder gar unmöglich machen. „Vertrauen haben“ als ethische und moralische Charaktereigenschaft hat im philosophischen, gesellschaftlichen und individuell-alltäglichen Denken und Handeln einen hohen Stellenwert. Der Mensch, so eine biologische Interpretation, entwickelt von sich aus ein Grundvertrauen, insbesondere wenn es um Beziehungen zu anderen Menschen, um Kontakte und Kommunikation geht. Damit Vertrauen aber mehr sein kann als die Abwesenheit von Misstrauen, bedarf es eines Sozialverhaltens, das auf den Grundlagen des Logos wie des Pathos (Aristoteles) beruht. Niklas Luhmann etwa geht davon aus, dass Vertrauen ein elementarer Tatbestand des sozialen Lebens ist. Und in den Sprichwörtern wird die Bedeutsamkeit, Vertrauen zu entwickeln, in vielfältigen Ausdrücken deutlich: „Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde" (Henry Louis Mencken), „Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft" (Marie von Ebner-Eschenbach), bis hin zur einschränkenden Habacht: „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser", was angeblich von Lenin gesagt wurde. Bereits damit wird deutlich, dass Vertrauen nicht nur des eigenen Willens und der Fähigkeit bedarf, human zu leben, sondern vor allem auch bedingt ist durch die Bereitschaft des Gegenübers, Vertrauen entgegen zu nehmen und zu geben. „Vertrauen ist ein Phänomen, das… Komplexität reduzieren kann und Kooperation erleichtert oder überhaupt erst möglich macht“ – diese Lesart steckt in den Gewissheiten, mit denen wir eine vertrauensvolle Einstellung verbinden und einfordern für alle individuellen, lokalen und globalen Lebensbedingungen der Menschen auf der Erde.

In einer Studie geht der Luzerner Philosoph Martin Hartmann dem Phänomen nach, indem er begrifflich, kulturell und historisch klärt, was Vertrauen ist, wie es entstehen und zerstört werden kann und in welchen Zusammenhängen Menschen sich vertrauenswürdig oder misstrauisch begegnen. Der Autor unternimmt dabei den Versuch zu erklären, dass „die Komplexität des Vertrauens… nicht darauf beruht, dass eine neue Komplexität freigesetzt wird, weil zuvor andere Komplexitäten reduziert werden konnten“; weil es „Gründe des Vertrauens und Gründe des Misstrauens“ gibt, die Interaktionsprozesse bei Menschen bestimmen, rational und emotional. Wenn nämlich Vertrauenseinstellungen moralisiert und als Sollens- und Forderungskataloge formuliert werden, ohne dabei die „härteren“ Variablen, wie etwa Macht, Einfluss und Konvention zu berücksichtigen, realisiert sich Vertrauen nur unzulänglich und versagt nicht selten bei den „raueren“ Wirklichkeiten des Lebens[28].

Weil Vertrauen eine notwendige, aber gleichzeitig problematische Vorleistung im menschlichen Miteinander erforderlich macht, bewährt oder versagt die Tugend meist, wenn es zu Krisen- und Konfliktsituationen kommt. Vertrauensbeweise sind gelingende Beziehungsbeweise, wie Vertrauenskrisen Beziehungskrisen sind. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Vertrauen gekauft oder vorgespielt werden könne, etwa in der Werbung, in der Politik und im familiären und gesellschaftlichen Umgang, wird in der fachspezifischen wissenschaftlichen Forschung, in der Philosophie, Theologie, Ökonomie, Rechts-, Politik- und Literaturwissenschaft, deutlich, dass es in der Schule kein Fach „Vertrauenskunde“ geben kann; vielmehr sind es immer Verhaltens- und Umgangsformen von Mitmenschen, die im jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Kontext Vertrauen ermöglichen. Vertrauen wird also möglich oder unmöglich gemacht![29].

Die Historikerin und Direktorin des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Ute Frevert, legt mit „Vertrauensfragen“ ein Buch vor, mit dem sie, wie im Untertitel formuliert „eine Obsession der Moderne“ konstatiert. Sie will den Begriff nicht nur beim Wort nehmen, sondern die vielfältigen Bedeutungen, Anwendungsformen und intellektuellen wie alltäglichen Ausprägungen historisch und aktuell herausarbeiten. Das ist kein l´art pour l´art – Unternehmen, sondern eine notwendige Auseinandersetzung, weil insbesondere der Vertrauensbegriff im alltäglichen, gesellschaftlichen und politischen Leben Anwendung findet, wo es sinnvoll und weiterführend wäre, wirklich danach zu fragen: „Was ist Vertrauen?“ – und „Meint der andere, der die Vertrauensfrage stellt, damit das gleiche wie ich?“. Zwangsläufig landet sie bei ihrer semantischen, historischen und aktuellen Analyse auch bei der Einschätzung: „Vertrauen als persönliches, zwischenmenschliches Gefühl segelt gleichsam im Windschatten moderner Sicherheitsarchitektur“. Dass sie in diesem Zusammenhang auf den Begriff „good governance“ verweist, zeigt zudem, dass eine individuelle und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Tugend „Vertrauen“ lokal und global dringend notwendig ist[30].

Visionen sind reale Utopien

Im wissenschaftlichen Diskurs hat utopisches Denken ein Geschmäckle! Im alltäglichen, gesellschaftlichen Denken wird die Frage – „Brauchen wir Utopien?“ – in unterschiedlicher Weise gestellt! Zum einen wird ein „Utopist“ meist als weltfremder, dem wirklichen Leben und seinen Anforderungen eher nicht gewachsener Mensch betrachtet, der die Realitäten nicht sehen will und sich in unrealistische Utopien und „Hirngespinste“ flüchtet; zum anderen wird utopisches Denken mit Phantasie, Kritikfähigkeit und dem Willen verglichen, vorhandene Zustände und scheinbar unumstößliche Wirklichkeiten durch alternatives Denken verändern zu wollen.

Das Wort des US-amerikanischen Friedensnobelpreisträgers von 1985, Bernard Lown, drückt diese „offene Utopie“ aus: „Nur die Menschen, die das Unsichtbare sehen, können das Unmögliche tun“. Der uruguayanische Schriftsteller Fernando Ainsa sieht deshalb im utopischen Denken die Fähigkeit und Notwendigkeit, Kritik an gegenwärtigen Entwicklungen zu üben, um Hoffnung für eine gerechtere, friedlichere und humane Welt in der Zukunft zu gewinnen (Fernando Ainsa, Brauchen wir Utopien? In: UNESCO-Kurier, 2/1991, S. 5ff).

Die Interdisziplinäre Studiengesellschaft (ISG) ist eine 1947 gegründete Vereinigung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie gesellschaftlich engagierten Menschen, die als kritische Beobachter von gesellschaftlichen Prozessen Visionen entwickeln, in Kolloquien Alternativen diskutieren und in einer Schriftenreihe publizieren. Die Themenschwerpunkte umfassen dabei weitgehend die jeweiligen, zeitbedingten und zivilgesellschaftlich relevanten Entwicklungsaspekte, wie zum Beispiel: „Rationalisierung/Automatisierung“, „Kriminalität“, „Privatsphäre“, „Arbeit“, „Wissenschaft“, „Erziehung“, „Familie“, „Soziale Verwurzelung“, „Seelische Nöte“, „Sprache“, „Menschenwürde“, „Wahrnehmung und Wirklichkeit“, „Subjektivierung“, „Wissen-Glauben-Aberglauben“, „Wertewandel“, „Menschen-/Weltbild“. Die 70. Jahrestagung der ISG fand vom 27. bis 29. September 2013 in Halle/Saale statt. Das Thema des Symposiums lautete: „Visionen“, als „Gedanken und Vorstellungen über Zukünftiges…(die) von Illusionen, von beschönigenden, dem Wunschdenken entsprechenden Selbsttäuschungen über einen in Wirklichkeit weniger positiven Sachverhalt abgegrenzt“ werden. Der interdisziplinäre Diskurs wird vom Soziologen Dieter Korczak als Sammelband vorgelegt. Bei der Frage, welche Illusionen und Utopien uns Menschen um- und antreiben, kommt es darauf an, sich vom beschönigendem, von Selbsttäuschungen bestimmtem Wunschdenken abzusetzen und nach Aussichten für ein gutes, gelingendes Leben für alle Menschen auf der Erde zu schauen [31].

Effektiver Altruismus

Wenn der Mensch ein gutes, gelingendes Leben anstrebt, kann er dies human nur erreichen, wenn er sich gleichzeitig darum bemüht, dieses Gut auch allen anderen Menschen auf der Erde zu ermöglichen. Das ist das Credo des altruistischen Denkens und Handelns. Mit dem Konzept des „effektiven Altruismus“ soll dieses Ziel erreicht werden. Der Imperativ – „Handle so, dass die Folgen deiner Handlung beziehungsweise Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind“ – bringt die Tugend „Solidarität“ an die oberste Stelle des Menschlichseins [32]. Dass diese Auffassungen keine Märchenerzählungen sind, sondern sich in tatsächlichen Projekten verwirklichen und als Alternativen zum kapitalistischen, neoliberalen und egoistischen Verhaltensweisen genannt werden können, zeigen zahlreiche Beispiele von altruistischem Denken und Handeln, wie etwa die fünf Geschichten, die die Welt verändern[33]. Landkarten, in denen die neuen Wege und Fahrtrouten markiert sind, liegen vor [34], ebenso konkrete Handlungsanweisungen und erprobte Erfahrungen in internationalen Zusammenhängen [35].

Ordnung der Welt

Ob, wie und von wem die Welt geordnet ist, darüber gibt es seit Jahrtausenden Aussagen, Visionen und Ge- und Verbotsdiktate. Während die einen zu wissen glauben, wer oder was die Welt zusammenhält, sind sich andere (nicht) sicher, wer eigentlich die Welt regiert; und dritte schauen darauf, wie legale und illegale Macht ausgeübt wird. Der vielbeschworene, immer wieder geforderte Perspektivenwechsel, wie ihn unter anderem eindringlich die Weltkommission „Kultur und Entwicklung“ (1995) gefordert hat – „Die Menschheit steht vor der Herausforderung umzudenken, sich umzuorientieren und gesellschaftlich umzuorganisieren, kurz: neue Lebensformen zu finden“ [36]. Mit dem Begriff der (neuen) Weltordnung kommt zum Ausdruck, dass die Menschheit endlich von einer „Kultur des Krieges zu einer Kultur des Friedens“ kommen (Federico Mayor), es gelingen muss, dass die Menschen eine ehrliche und gerechte Balance zwischen Haben und Sein, Ökonomie und Ökologie, Natur und Kultur finden müsse.

Der Politikwissenschaftler und Lehrstuhlinhaber für Internationale Beziehungen und Vergleichende Regierungslehre an der TU in Braunschweig, Ulrich Menzel, legt ein umfangreiches und anspruchsvolles Buch vor, mit dem er nicht mehr und nicht weniger als „die Welt erklären“ will. „Es soll darin gezeigt werden, was die Welt im Innersten zusammenhält, wer für Ordnung sorgt in der Anarchie der Staatenwelt, in der es keine übergeordnete Instanz, keinen Weltstaat gibt, der mit einem internationalen Gewaltmonopol ausgestattet ist“. Er formuliert bereits zu Beginn: „Die Ordnung in der Anarchie der Staatenwelt resultiert aus der Hierarchie der Staatenwelt“, begründet damit den Untertitel seines Buches; und verweist auf seine jahrzehntelangen Forschungen und (Fall-)Studien zu Fragen nach einer (neuen) Weltordnung. Er betrachtet die Zeitspanne von etwa 1.000 Jahren und analysiert die Ordnungs- und Machtstrukturen von hegemonialen und imperialen Staatengebilden, indem er fragt, ob die ausgewählten Idealtypen zur Klärung der Problematik beitragen können, in welcher Weise imperiale und hegemoniale Macht in der Geschichte der Menschheit wirksam wurden oder scheiterten. Daraus entwickelt der Autor eine „Theorie der internationalen Ordnung“, die es ermöglicht, mit Blick auf die Geschichte eine globale Ethik für gegenwärtiges und zukünftiges politisches Denken und Handeln der Menschen zu verwirklichen [37].

Kann man Glück lernen?

Diese Frage ist eine Tautologie und eigentlich überflüssig; denn natürlich ist der anthrôpos, der Mensch, ein Lebewesen, das mit Vernunft und Denkfähigkeit ausgestattet, in der Lage ist, Allgemeinurteile zu fällen und zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, wie dies in der aristotelischen, anthropologischen Philosophie zum Ausdruck kommt. Und doch: Glück ist ein subjektives Moment! Das zeigt auf, dass die Fragen nach Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit im Sehnsuchtsrepertoire der Menschen eine so beherrschende Rolle einnehmen, aber im pädagogischen Diskurs so erkennbar vernachlässigt und sogar als unpädagogisch angesehen werden. Jedenfalls lässt sich die Aussage von Joachim Münch, Professor (em.) für Pädagogik aus Kaiserslautern und von Irit Wybrobnik, Erziehungswissenschaftlerin in Koblenz - „Die Pädagogik straft das Thema Glück eher mit Verachtung!“ - so verstehen. Bei der Suche nach Zugängen, wie Glück als ein pädagogischer und erlernbarer Wert verstanden und gelernt werden kann, definieren Münch und Wybrobnik eine „Pädagogik des Glücks“ folgendermaßen: „Glück ist eine das Lebensgefühl wesentlich bestimmende Bewusstseinslage der Zufriedenheit von relativer Beständigkeit, die besondere Momente des Glücks und des Unglücks (!) sowie der Glückseligkeit nicht ausschließt, aber nicht maßgeblich davon bestimmt wird, sondern deren Hauptquelle eine Balance zwischen Wollen und Können, zwischen Sein und Bewusstsein ist.

Dieses Glück ist damit auch Produkt und Ausdruck der Verwirklichung eines Könnens und wird dadurch zu einer Lebensaufgabe, die auch unter weniger optimalen äußeren Bedingungen bewältigt werden kann“. In insgesamt 18 Schritten zeigt das Autorenteam auf, in welchen Zusammenhängen „Glück“ als pädagogische Herausforderung zu betrachten ist und welche kontroversen Erwartungshaltungen dabei zu berücksichtigen sind; etwa ob der Staat als Glücksbringer auftreten solle oder nicht, wie „Lernwege zum Glück“ entstehen und geebnet werden können, an welchen verschiedenen (schulischen) Orte und Gelegenheiten Glück gelernt werden kann, welche Anlässe dafür geeignet sind, und wie die Zugänge für die verschiedenen Lebensalter, Jahrgängen, Schulstufen und –formen, Unterrichtsfächern und fächerübergreifend organisiert und curricular durchgeführt werden können. Es komme darauf an, „Tore des Glücks“ zu öffnen und „Saboteuren des Glücks“ aus dem Weg zu gehen [38].

Fazit

„Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist“, das singt einer in der Johann Straussschen Operette „Die Fledermaus“, der ein Unglück oder ein Ungemach erlitten hat und nun vor der Frage steht: Rebellieren oder Erdulden? Sich Auflehnen oder Hinnehmen? Aus diesen unterschiedlichen Einstellungen und Haltungen lassen sich ganz verschiedene Charaktere herauslesen: Da ist der Angepasste, der Bescheidene, der mit dem, was er hat Zufriedene, oder der Selbstbewusste, der Kritische und der, der nicht alles hinnimmt, was ihm widerfährt.

Glück ist ... Wille und Ohnmacht, machtvolle Erzählung und ohnmächtiges Ausgeliefertsein, Zufall und Zustand, machbar und zu ertragen. Es ist die Janusköpfigkeit des Glücks, das uns erfahren lässt: Glück lässt sich nicht erzwingen, aber lernen, mit Lebensumständen positiv umzugehen. Wenn ein Staat in die Verfassung schreibt, dass Glück ein Menschenrecht ist, soll damit nicht die Unmöglichkeit postuliert werden, alle Menschen in der Gesellschaft mit Macht glücklich zu machen, sondern ein politischer und humaner Anspruch, möglichst jeden Menschen zu einem guten, zufriedenen, gerechten und menschenwürdigen Leben zu verhelfen [39].

Ob sich das Ziel jemals verwirklichen lässt, braucht hier nicht auf Goldwaage gelegt zu werden; vielmehr kommt es darauf an, individuelle und gesellschaftliche Bedingungen herzustellen, bei denen nicht egoistische, kapitalistische, neoliberale und gierige Lebensverhältnisse vorherrschen [40], sondern eine Balance hergestellt wird, wie wir Menschen mit den Grundlagen von Natur, Kultur und Humanität umgehen [41].

Autor:
Dr. Jos Schnurer
Immelmannstr. 40
31137 Hildesheim
Tel.: 05121 59124
jos2@schnurer.de


[1] Eberhard Straub, Zur Tyrannei der Werte, 2010, https://www.socialnet.de/rezensionen/10807.php
[2]
Siegfried Schumann, Individuelles Verhalten. Möglichkeiten der Erforschung durch Einstellungen, Werte und Persönlichkeit, 2012, https://www.socialnet.de/rezensionen/12920.php
[3]
Thich Nhat Hanh, Du bist ein Geschenk für die Welt. Achtsam leben jeden Tag. Ein Begleiter für alle Wochen des Jahres, Kösel-Verlag, München 2010, 120 S.
[4]
Daniel N. Stern, Ausdrucksformen der Vitalität, 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/11513.php
[5] Julia Weitzel, Existentielle Bildung. Zur ästhetischen und szenologischen Aktualisierung einer bildungstheoretischen Leitidee, 2012, https://www.socialnet.de/rezensionen/14260.php
[6]
Daniel N. Stern / Nadia Bruschweiler-Stern / Karlen Lyons-Ruth / Alexander C. Morgan / Jeremy P. Nahum / Louis P. Sander, Veränderungsprozesse. Ein integratives Paradigma, 2012, https://www.socialnet.de/rezensionen/13911.php
[7]
Hans-Willi Weis, Der Intellektuelle als Yogi. Für eine neue Kunst der Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/19886.php
[8]
Florian von Rosenberg, Bildung und Habitustransformation. Empirische Rekonstruktionen und bildungstheoretische Reflexionen, 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/12015.php
[9]
Benedikt Fait, Hrsg., Identität - Logik – Kritik, 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/18927.php
[10]
z. B.: „Allgemeine Erklärung der Rechte von Mutter Erde – Universal Declaration on the Rights of Mother Earth“, verabschiedet von rund 30.000 RepräsentantInnen indigener und traditionell lebender Völker bei der World People’s Conference on Climate Change and the Rights of Mother Earth, Cochabamba/Bolivien, am 22. April 2010, http://therightsofnature.org/
[11]
Alberto Acosta, Buen Vivir. Vom Recht auf ein gutes Leben, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/20598.php
[12]
Jeremy Rifkin, Die empathische Zivilisation. Wege zu einem globalen Bewusstsein, 2010, www.socialnet.de/rezensionen/9048.php
[13]
Jörn Rüsen / Henner Laass, Hrsg., Interkultureller Humanismus. Menschlichkeit in der Vielfalt der Kulturen, 2009, www.socialnet.de/rezensionen/8537.php
[14]
Günter Gödde, Takt und Taktlosigkeit. Über Ordnungen und Unordnungen in Kunst, Kultur und Therapie, 2011, http://www.socialnet.de/rezensionen/12967.php
[15]
Eugenio Gaddini,: »Das Ich ist vor allem ein körperliches «. Beiträge zur Psychoanalyse, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/19463.php
[16]
Kerstin Jergus, Liebe ist .... Artikulationen der Unbestimmtheit im Sprechen über Liebe, 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/12661.php
[17]
Martha Craven Nussbaum, Politische Emotionen. Warum Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist, 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/17720.php
[18]
Steffen Martus, Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/20253.php
[19] Volker Gerhardt, Der Sinn des Sinns. Versuch über das Göttliche, 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/18151.php
[20]
vgl. dazu:, Wer philosophiert – lebt!, 28.01.2014, www.socialnet.de/materialien/174.php
[21] Lydia Maria Arantes / Elisa Rieger, Hrsg., Ethnographien der Sinne. Wahrnehmung und Methode in empirisch-kulturwissenschaftlichen Forschungen, 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/17991.php
[22]
Abraham H. Maslow, Jeder Mensch ist ein Mystiker. Impulse für die seelische Ganzwerdung, 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/16223.php
[23]
u.a.: Byung-Chul Han, Topologie der Gewalt, 2011, www.socialnet.de/rezensionen/12785.php
[24]
Byung-Chul Han, Topologie der Gewalt, 2011, www.socialnet.de/rezensionen/12785.php
[25]
Rupert Graf Strachwitz, Transparente Zivilgesellschaft? Akteure – Problemfelder – Handlungsoptionen, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/19280.php
[26]
Thomas Strässle: Gelassenheit, Über eine andere Haltung zur Welt, 2013, https://www.socialnet.de/rezensionen/14938.php
[27]
Henning Ottmann / Stefano Saracino / Peter Seyferth, Hg., Gelassenheit – Und andere Versuche zur negativen Ethik, 2014, https://www.socialnet.de/rezensi8onen/18926.php
[28]
Martin Hartmann, Die Praxis des Vertrauens, 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/12878.php
[29]
Markus Weingardt, Hrsg., Vertrauen in der Krise. Zugänge verschiedener Wissenschaften, 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/14664.php
[30]
Ute Frevert, Vertrauensfragen. Eine Obsession der Moderne, 2013, https://www.socialnet.de/rezensionen/16572.php
[31]
Dieter Korczak, Hrsg.,Visionen statt Illusionen. Wie wollen wir leben? 2014, https://www.socialnet.de/rezensionen/18045.php
[32]
Peter Singer, Effektiver Altruismus. Eine Anleitung zum ethischen Leben, 2016, https://www.socialnet.de/rezensionen/20649.php; sowie: William MacAskill, Gutes besser machen. Wie wir mit effektivem Altruismujs die Welt verändern können, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/20648.php
[33]
Joanna Macy / Norbert Gabler, Fünf Geschichten, die die Welt verändern. Einladung zu einer neuen Sicht der Welt, 2013, https://www.socialnet.de/rezensionen/14441.php
[34]
Nikolas Kristof / Sheryl WuDunn, Ein Pfad entsteht. Chancen eröffnen, Leben verändern. Inspirierende Geschichten aus der ganzen Welt, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/19734.php
[35]
Annita Hampel, Fair Cooperation. Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Auswärtigen Kulturpolitik, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/20393.php
[36]
Deutsche UNESCO-Kommission, Unsere kreative Vielfalt, Bericht der Weltkommission „Kultur und Entwicklung“ (Kurzfassung), 2. erweit. Auflage, Bonn 1997, S. 18
[37]
Ulrich Menzel, Die Ordnung der Welt. Imperium oder Hegemonie in der Hierarchie der Staatenwelt, 2015, https://www.socialnet.de/rezensionen/18967.php
[38]
Joachim Münch / Irit Wyrobnik, Pädagogik des Glücks. Wann, wo und wie wir das Glück lernen, 2011, http:://www.socialnet.de/rezensionen/11625.php
[39]
Ha Vinh Tho, Grundrecht auf Glück. Bhutans Vorbild für ein gelingendes Miteinander, Nymphenburger Verlag, München 2014, 204 S.
[40]
Ulrich Duchrow, Gieriges Geld. Auswege aus der Kapitalismusfalle – Befreiungstheologische Perspektiven, 2013, https://www.socialnet.de/rezensionen/15484.php
[41]
Elinor Ostrom, Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter., 2011, https://www.socialnet.de/rezensionen/11224.php; siehe auch: Richard Edtbauer / Alexa Köhler-Offierski, Hrsg., Welt - Geld – Gott, 2012, https://www.socialnet.de/rezensionen/14494.php