Call for Papers zur Jahrestagung der DGSA vom 25.-26. April 2014 in Köln

Konflikte –theoretische und praktische Herausforderungen für die Soziale Arbeit

Konflikte sind zumeist Ausdruck gegensätzlicher Interessen, Bedürfnisse, unterschiedlicher Werte, Ziele, Bedeutungen und Deutungen. Gleichwohl bilden sie ein konstitutives Element individueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Sie können sowohl als Antriebskraft menschlicher Existenz und Anlass für Veränderungen als auch als ein Störfaktor für ein gutes Zusammenleben und soziales und individuelles Wachstum betrachtet werden. Für die Bewertung der Qualität von Konflikten und ihrer Bearbeitung sind neben den Gründen und Anlässen ihrer Entstehung, die Formen ihrer Austragung, die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Konfliktparteien und die Konfliktfolgen von Bedeutung. Ob hinter einem Konflikt objektive Gegensätze (Unvereinbarkeiten wie z.B. Interessensunterschiede) oder nur unterschiedliche Wahrnehmungen eines vermeintlichen Gegensatzes stehen, ist oft nicht genau erkennbar. In jedem Fall stellen Konflikte für die Beteiligten stets eine große Herausforderung und manchmal auch eine Überforderung dar. Die Soziale Arbeit beschäftigt sich in besonderer Weise mit Konflikten. Bei der Entstehung und Lösung sozialer Probleme sowie bei der Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Reichtum spielen asymmetrische Beziehungen, Machtungleichgewichte und ungleiche Zugänge zu Ressourcen eine nicht unerhebliche Rolle. Dabei vollzieht sich die Bearbeitung sozialer Probleme vor dem Hintergrund ihrer Geschichte, im Kontext subjektiver Wahrnehmungen, unterschiedlicher kommunikativer Handlungsmuster, sozialer Widersprüche und Ungleichheiten, die zu Spannungen auf verschiedenen Konfliktebenen führen können. Hier lassen sich intrapersonelle, interpersonelle – in und zwischen sozialen Systemen - unterscheiden. So muss Soziale Arbeit mit Konflikten umgehen, die sich im Rahmen der Selbstwahrnehmung ihrer Adressat_innen finden, aber auch zwischen ihren Adressat_innen und zwischen diesen und anderen gesellschaftlichen Gruppen im Gemeinwesen. Nicht zuletzt geht es um Konflikte, die in Teams und zwischen Mitarbeiter_innen und Leitung oder zwischen verschiedenen Träger_innen bzw. zwischen Träger_innen, Verwaltung und Politik bestehen. Nicht verstandene und unbearbeitete Konflikte behindern nicht nur die alltäglichen Abläufe und die Wirksamkeit Sozialer Arbeit, Konfliktvermeidung kann letztlich zur Aufgabe einer Veränderungsperspektive führen. Von daher braucht Soziale Arbeit Wissen und Theorien über die Entstehung und Dynamik von Konflikten sowie praktische Instrumente, um Konflikte zu verstehen und bearbeiten zu können. Dazu benötigt sie eine auf ihren spezifischen Gegenstand ausgerichtete Konfliktforschung. Diese sollte sich nicht nur mit den negativen und dramatischen Auswirkungen nicht gelingender Konfliktbewältigung befassen, sondern auch gelingende Alltags- und professionelle Bewältigungsstrategien der unmittelbar Betroffenen und der politischen Akteure einbeziehen. Der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit vom 25. bis 26. April 2014 in Köln bietet ein Forum für die Präsentation und Diskussion empirischer, theoretischer und anwendungsorientierter Fragen und Zugänge zum Thema „Konflikte und Soziale Arbeit“. Wir möchten Interessierte herzlich einladen, sich den mit diesem Thema verbunden Fragen in der Sozialen Arbeit zu stellen. So können die Sektionen und Fachgruppen der DGSA Panels zu diesem Thema gestalten. Ebenso können Beiträge von Einzelnen eingereicht werden. Vorschläge für Panels und Einzelbeiträge sind bitte bis zum 1.9. 2013 an Prof. Dr. Sabine Stövesand,  sabine.stoevesand@haw-hamburg.de einzureichen. Sie sollen folgende Informationen enthalten:
  • Panelbeitrag: Verantwortliche, Thema, Kurzbeschreibung des Inhalts, Referierende (möglichst nicht mehr als drei Beiträge) mit Vortragstiteln
  • Einzelbeitrag: Name, Thema, Kurzbeschreibung des Inhalts
Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.dgsainfo.de/veranstaltungen/tagungen.html