Anstieg von neuer Heimerziehung - Unversorgtheit jugendlicher Migranten häufiger Grund

30.12.2016 | Kinder-/Jugendhilfe | Umfragen

Für fast 50 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (49 500) begann im Jahr 2015 die Erziehung in einem Heim oder in einer betreuten Wohnform. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei den Jungen und jungen Männern stieg die Zahl um 46 Prozent  auf 32 800. Dabei nahm der Anteil der Jungen und jungen Männer mit Migrationshintergrund von knapp 40 Prozent im Jahr 2014 auf 62 Prozent zu.

Für knapp die Hälfte der Jungen und jungen Männer wurde die Unversorgtheit des jungen Menschen als Grund für die Heimunterbringung angegeben. Die gestiegene Zahl der Heimunterbringungen dürfte insbesondere auf die im Jahr 2015 hohe Zahl an unbegleitet eingereisten Minderjährigen zurückzuführen sein. Besonders stark war der Anstieg in der Altersgruppe der männlichen 16- und 17-Jährigen. Hier hat sich die Zahl der begonnenen Hilfen von 7 000 im Jahr 2014 auf 14 400 im Jahr 2015 mehr als verdoppelt. Der Anteil dieser Altersjahrgänge an allen begonnen Hilfen für Jungen und junge Männer lag bei 44 Prozent.

Für Mädchen und junge Frauen begann im Jahr 2015 in rund 16 700 Fällen die Erziehung in einem Heim oder einer betreuten Wohnform. Das waren drei Prozent weniger als im Jahr 2014. Hier lag der Anteil der 16- und 17-Jährigen wie im Vorjahr bei 27 Prozent. Der Hauptgrund für die Unterbringung in einem Heim oder einer betreuten Wohnform war in 38 Prozent der Fälle die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern beziehungsweise eines Elternteils.


Quelle: DESTATIS-Pressemitteilung vom 16. Dezember 2016